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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Korridor zurückgelegt und sich weit von der Sonne entfernt hatte.
    „Nanude, ich benötige zumindest einen Anhaltspunkt, um deine Welt zu finden. Welche Art von Sonne, wie viel Planeten besitzt dein System, auffällige Konstellationen oder sonstige kosmische Besonderheiten, die über große Zeiträume hinweg erhalten bleiben...?"
    Die Meduse versuchte sich zu erinnern.
    „Am Nachthimmel waren viele Sterne zu sehen, aber ich habe mich nie für sie interessiert. Das taten nur jene von uns, die unsere Welt für lange Zeit oder gar für immer verließen, um Sternenwanderer zu werden. Du weißt ja inzwischen, daß wir uns frei im Raum bewegen können und in einem solchen Fall keine Atmosphäre benötigen."
    „Ja, das weiß ich. Du kannst dich also an nichts erinnern, das uns helfen könnte?"
    „Am Himmel...? Nein - oder doch! Die rote Wolke vielleicht."
    „Die rote Wolke?" wurde Ellert aufmerksam. „Was ist das? Kannst du mir mehr darüber verraten?"
    Nanude versuchte, die richtigen Worte zu finden.
    „Sie stand immer im Zenit unseres Himmels, weil sie niemals ihre Position veränderte.
    Einige Sternenwanderer behaupteten, sie sei nicht sehr weit von unserer Welt entfernt."
    „Das ist relativ, aber vielleicht läßt sich doch etwas damit anfangen. Nur gibt es in unserer Galaxis eine ganze Menge roter Wolken, manche sind auch nur rosa gefärbt. Wir müssen also schon die richtige finden, um ans Ziel zu gelangen."
    „Du kennst rote Wolken?" signalisierte die Meduse mit neuer Hoffnung.
    „Drei oder vier", erinnerte sich Ellert vage.
    Auf seinen körperlosen Reisen durch die Unendlichkeit hatte er sie oft als eine Art Leuchtfeuer benutzt, um sich zu orientieren, sie aber dann wieder vergessen. Wie sollte er sie jemals wiederfinden und richtig einstufen?
    Noch schwieriger aber würde es sein, dachte er voller Sorge, sein eigenes Ziel zu finden. EDEN II. Denn der Halbplanet kreiste nicht um eine relativ stationäre Sonne, sondern befand sich im geistigen Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES.
    „Verhalte dich ruhig, Nanude, denn ich muß dich für eine kurze Zeitspanne verlassen.
    Deine Augen sind nicht gut genug für mich, und ohne sie kann ich besser und weiter sehen."
    „Hört sich verrückt an, Ellert."
    „Es hört sich auch verrückt an, wenn du mir erklärst, du und deine Rasse könne ohne jede technische Hilfsmittel durch den Weltraum segeln und sich von wer weiß was ernähren. Wir sind alle verschieden, aber wir haben doch eins gemeinsam: Wir leben."
    Er wartete keine Antwort ab und verließ die Meduse, entfernte sich ein paar Dutzend Meter von ihr und blickte sich aufmerksam nach allen Seiten um. Erneut fühlte er die unbeschreibliche Freiheit, die ihm eine körperlose Existenz vermittelte.
    Nun war auch alles viel besser zu erkennen und so, wie er es in Erinnerung hatte. Eine rote Wolke konnte er allerdings noch nicht entdecken.
    Erneut wurde ihm klar, daß er sich mit seinem Hilfsangebot an Nanude eine große Last aufgebürdet hatte, aber er brachte es nicht übers Herz, das Angebot zurückzuziehen.
    Allein und ohne einen Körper kam er schneller voran als jedes materielle Objekt.
    Ihm fiel etwas ein. Er kehrte zu Nanude zurück.
    „Wie schnell kannst du dich durch den Raum bewegen?"
    „Mit der Geschwindigkeit des Lichtes", gab die Meduse stolz Auskunft. „Wenn es sein muß. Ansonsten mit jeder beliebigen Geschwindigkeit darunter."
    „Das ist viel zu langsam", bedauerte Ellert und begann, die Hoffnung zu verlieren, seinem neuen Freund helfen zu können.
    Nanude wedelte aufgeregt mit den Fäden.
    „Natürlich sind wir schneller, wenn wir in andere Dimensionen hinüberwechseln."
    Von anderen Dimensionen hatte Ellert im Augenblick genug, aber dann entsann er sich, daß er ja auch nichts anderes tat, wenn er sich mit Nullzeit durch das Universum bewegte."
    „Und die Richtung? Ihr könnt auch die gewünschte Richtung bestimmen?"
    „Natürlich können wir das."
    Das Problem wäre demnach gelöst, dachte Ellert. Die Frage war nur: Welches war die richtige Richtung? Ohne einen Anhaltspunkt wie zum Beispiel diese rote Wolke ...
    Rote Wolke ...!
    Ellert stockte plötzlich in seinen Überlegungen.
    Da war doch mal was mit einer roten Wolke gewesen, vor scheinbar unendlich langer Zeit.
    Realzeit oder Relativzeit?
    Er war vollgestopft mit Erinnerungen und Informationen, und es fiel ihm nicht immer gerade leicht, die richtige abzurufen.
    Rote Wolke ...?
    Wann und wo war das gewesen?
    Als er schon

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