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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier."
    Balton Wyts Projektionsgesicht verriet Sorge und Verwirrung.
    „Hilfe? Ich fürchte fast, der Unsterbliche benötigt selbst Hilfe, so unglaublich das auch klingen mag. Nein, beunruhige dich nicht, Terra ist nicht vergessen und verlassen. ES hat mir aufgetragen, dir weiterzuhelfen, aber das kann auch nur in beschränktem Maß geschehen. Dafür gibt es viele Gründe. Einige kennst du nun."
    „Welche sind das? Was meinst du?"
    Balton Wyt deutete hinauf in das Grau des Himmels, an dem nicht einmal die künstliche Sonne zu sehen war.
    „ES greift selbst nicht in die Geschehnisse ein, oder doch nur äußerst selten. Und in der augenblicklichen Situation, so nehme ich an, kann ES das auch nicht, selbst wenn Seth-Apophis sich passiv verhält. ES kann - oder darf - nur Hilfestellung geben.
    „Das klingt ja nicht gerade sehr ermutigend", erklärte Ellert enttäuscht. „Die Erde befindet sich in einem überdimensionalen Gebilde, das wir den Grauen Korridor nennen.
    Sie rast durch diesen Tunnel, der keinerlei Verbindung nach außen zuläßt, ihrem sicheren Verderben entgegen."
    Balton Wyt wollte wissen, was dieser Graue Korridor wäre, und Ellert erklärte es ihm, so gut er konnte.
    Nach langem telepathischen Schweigen meldete sich Wyt wieder: „ES muß seine Gründe haben, jetzt nicht selbst einzugreifen. Aber wir müssen mit dem zufrieden sein, was uns gewährt wird." Er lächelte etwas säuerlich. „Und dieses wenige, was uns zugestanden wird, Ernst, das bin ich."
    Ellert drehte sich einmal um sich selbst und deutete dann hinaus in den Nebel.
    „Du bist allein?" fragte er.
    „Die anderen sind wieder fort. Sie wurden nur verkörperlicht, damit wir die Korrekturinformation an dich abstrahlen konnten. Aber nun glaube ich doch, daß wir genug Erfahrungen ausgetauscht haben. Du sagtest selbst zu Beginn unserer Begegnung, daß die Zeit dränge. Erfüllen wir also den Willen des Unsterblichen, damit Terra geholfen werden kann, wenn ich auch nicht weiß, wie das geschehen soll."
    „Was ist das für ein Wille?"
    „Gehen wir jetzt", wich Balton Wyt einer direkten Antwort aus und setzte sich gleichzeitig in Bewegung. „Du brauchst mir nur zu folgen. Es ist nicht weit."
    Soweit Ellert sich erinnern konnte, lag in der Richtung, die Balton Wyt einschlug, das zerklüftete Gebirge, das er bei seinem Anflug auf EDEN II überquert hatte.
    Ohne weitere Fragen zu stellen, ging er hinter Balton Wyt her.
     
    *
     
    Es war keine echte Telepathie, mit der sie sich verständigten, das war Ellert völlig klar.
    Wenn es echte Telepathie wäre, hätte er Balton Wyts Gedanken lesen können, was jedoch nicht der Fall war. Also blieben auch Balton seine, Ellerts, Gedanken verborgen.
    Er hielt sich dicht neben dem ehemaligen Telekineten.
    „Was passiert nun?" fragte er daher. „Warum führst du mich zu dem Gebirge?"
    Wyt sah geradeaus, als er antwortete: „ES kann jetzt nichts direkt für Terra tun, das deutete ich bereits an. Nur eins soll geschehen."
    „Und das wäre?"
    „ES wird dir einen vielleicht nur visionären Blick auf das gestatten, was du die „letzte Plage" nennst."
    „Die siebte Plage?" vergewisserte sich Ellert verblüfft.
    „Die siebte und letzte Plage Vishnas", bestätigte Balton Wyt, offenbar ohne jede Emotion. „Du wirst sie sehen."
    Ellert begriff nichts, trotzdem meinte er, erleichtert sein zu können. Eine Gefahr, die man kannte, war nur noch eine halbe Gefahr, dachte er.
    „Und danach?" erkundigte er sich. „Was ist danach?"
    „Danach...?" Balton Wyt verlangsamte seine Schritte, aber nur für wenige Sekunden, dann nahm er das alte Tempo wieder auf. „Ich weiß nicht, was danach sein wird. Ich weiß nur, daß du wieder nach Terra zurückkehren mußt."
    Ellert blieb ruckartig stehen. Auch Balton Wyt hielt an und blickte sich nach ihm um.
    „Was ist, Ernst?"
    „Zurück nach Terra? Zurück in den Grauen Korridor? Es war Glück und Zufall, daß ich ihn überhaupt verlassen konnte, das sagte ich dir doch schon. Wie soll ich jemals ohne Hilfe noch einmal die beiden Zwischenzonen durchdringen, die zum ewigen Gefängnis werden könnten?"
    Die Projektion Wyts zuckte mit den Schultern.
    „Das, mein Freund, wird dein Problem sein, denn wie sonst willst du Terra von dem berichten, was du hier erfahren hast?"
    Ellert nickte und setzte sich wieder in Bewegung.
    Nebeneinander gingen sie weiter, auf das im schwächer gewordenen Nebel undeutlich zu erkennende Gebirge zu, dessen steil abfallende Hänge wie eine

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