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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unüberwindliche Mauer vor ihnen in den grauen Himmel ragten.
     
    *
     
    Als sie näher kamen, wurden Lücken und Spalten in dieser Mauer offensichtlich. Balton deutete auf etwas, das ganz ohne Zweifel der Eingang zu einer Höhle war, die in den Berg hineinführte.
    „Spürst du nichts, Ernst?"
    Sie standen in geringer Entfernung vor dem Höhleneingang, der einen natürlichen Eindruck machte, obwohl das keineswegs der Fall sein konnte. Baltons Hinweis und Frage veranlaßten Ellert, sich auf eventuell eintreffende Impulse zu konzentrieren, aber er konnte nichts dergleichen wahrnehmen.
    „Spüren? Was soll ich spüren? Mein Projektionskörper - ist er denn in der Lage, etwas zu spüren?"
    „Er ist es, aber das meine ich nicht."
    „Was meinst du denn?" erkundigte sich Ellert, um in demselben Augenblick die Antwort selbst zu finden. „Energiefelder...! Es ist, als würden sie an mir zerren. Nein, nicht an meinem Pseudokörper, sondern an mir, an meinem Bewußtsein, an meinem materielosen Ich. Das hast du doch gemeint, oder ...?"
    „Ja, das meinte ich. Du wirst nie erraten, was die Ursache ist."
    Ellert warf ihm einen verdutzten Blick zu.
    „Wenn ich es nicht erraten kann, warum klärst du mich dann nicht auf?"
    Balton Wyt deutete erneut auf den Höhleneingang.
    „Finde es selbst heraus - so lautet meine Anweisung. Geh in die Höhle und folge dem Energiestrom, der dich leiten wird. Er ist vorerst harmlos. Er verstärkt sich, je näher du deinem Ziel kommst. Du kannst es also nicht verfehlen, auch wenn viele Gänge durch das Labyrinth führen."
    Ellert zögerte unbehaglich.
    „Warum kommst du nicht mit?"
    „Meine Anweisung", erinnerte ihn Balton Wyt. „Aber ich bleibe in deiner Nähe, das wurde mir gestattet. Und nun warte nicht länger, Ernst. Ein Freund erwartet dich am Ende des Höhlenlabyrinths."
    „Ein Freund ...?" wunderte sich Ellert, aber als er Baltons Gesichtsausdruck bemerkte, wußte er, daß er diesmal nicht einmal die Andeutung einer Antwort erhalten würde. Er nickte ihm daher nur kurz zu, ehe er, auf jede mögliche oder unmögliche Überraschung gefaßt, sich dem Eingang der Höhle näherte.
     
    6.
     
    Kaum hatte er die ziemlich geräumige Eingangskaverne betreten, da geschah das, was er sich insgeheim in dieser Situation gewünscht hatte: Er verlor seinen Projektionskörper, und sein Bewußtsein war wieder frei. Schwerelos schwebte er in dem von Felswänden umgebenen Raum, der von einem schwachen Lichtschimmer notdürftig erhellt wurde.
    Gegenüber entdeckte er einen Gang. Der fremde und unbekannte Energiestrom kam aus ihm. Entschlossen bewegte sich Ellert auf den Gang zu und drang mühelos in ihn ein.
    Bei der ersten Biegung stieß er gegen den Fels und stellte fest, daß er ihn nicht durchdringen konnte. Es war so, als besäße er noch einen Körper. Und noch etwas erschien ihm äußerst merkwürdig: Die fremde Energie, die ihm ganz offensichtlich entgegenströmte, drängte ihn nicht etwa zurück, sondern zerrte ihn leicht in die Richtung ihres noch unbekannten Ursprungs.
    Nach einer Weile mündete der Gang in eine Gabelung, aber dank seinem energetischen Führer konnte Ellert die Richtung nicht verfehlen. Also nahm er die rechte Abzweigung und setzte seinen Flug ins Ungewisse fort.
    Immer wieder tauchten neue Abzweigungen auf, und Ellert begann sich zu fragen, wie er jemals wieder aus dem unterhöhlten Gebirge herausfinden sollte, wenn ihm niemand dabei half. Er hielt sich inmitten eines Labyrinths von unvorstellbaren Ausmaßen auf.
    Wozu das alles? fragte er sich. Wozu dieser ganze Aufwand, nur um einen alten Freund zu treffen? Warum kam ihm der nicht entgegen?
    Konnte er ihm nicht entgegenkommen?
    Er gab es auf, sich selber Fragen zu stellen, auf die er doch keine Antwort fand.
    Inzwischen hatte sich der Strom der ihn leitenden Energie weiter verstärkt und begann sich auf seine Bewegungsfreiheit auszuwirken. Es war so, als sei etwas geistig ungemein Starkes dabei, die Kontrolle über ihn an sich zu reißen.
    „Balton Wyt! Kannst du mich empfangen?"
    Da er insgeheim nicht damit rechnete, war er erstaunt, sofort eine Reaktion zu erhalten.
    „Ich bin unterwegs zu dir, Ernst. Warte dort, wo du gerade bist."
    Ellert war erleichtert und dankbar zugleich. Die fremdartige Energie, die in seinem Bewußtsein knisterte, begann ihm unheimlich zu werden. Sie irritierte ihn. Noch mehr störte es ihn, nicht zu wissen, wer oder was sie ihm entgegenschickte.
    „So, da bin ich", sagte Wyts lautlose

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