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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unheimliche, das seinen rasenden Flug so jäh unterbrochen hatte, tastete sich weiter vor, bis es ihn endlich erreichte. Es erfolgte kein Angriff, wie Ellert befürchtet hatte.
    Es war eine lautlose Stimme, die an sein Bewußtsein drang, sehr schwach, wie unendlich weit entfernt, aber er konnte sie verstehen.
    Sie gab keinen Kommentar und auch keinen Hinweis auf die Identität ihres Besitzers.
    Sie teilte lediglich mit: Von deinem bisherigen Kurs gerechnet fünfundzwanzig Grad nach unten und dreißig Grad nach links. Das ist alles.
     
    *
     
    Ellert spürte, wie sich das Fremde sofort zurückzog. Sich von seiner Überraschung erholend, flehte er hastig: Warte! Wer bist du? Welchen Kurs meinst du?
    Es gab keine Antwort mehr. Das Fremde - war es auch nur ein bloßes Bewußtsein gewesen? - war fort. Ellert war wieder allein, und erst jetzt stellte er fest, daß er seinen Weg auf dem ursprünglichen Flug fortsetzte, als sei inzwischen nichts geschehen.
    ES!
    Die Kurskorrektur konnte nur von dem Unsterblichen stammen, darüber war er sich nun klar. Vielleicht doch eine Gemeinschaftsabstrahlung der Mutanten?
    Aber warum so knapp und ohne die sonst meist übliche Identifikation? Das war ungewöhnlich und rätselhaft.
    Wenn er jemals sein Ziel erreichen wollte, mußte er die Anweisung befolgen, denn sie war zweifellos als Hilfestellung gemeint, und wer sonst als der Unsterbliche oder die Mutanten sollte ihm helfen wollen, EDEN II zu finden?
    Er schätzte die gerade verlaufende Linie seines augenblicklichen Kurses ab und veränderte sie um fünfundzwanzig Grad senkrecht nach unten, dann um dreißig Grad nach links. Das war reichlich ungenau, wenn man die großen Entfernungen und damit die entstehenden Abweichungen bedachte, aber eine Entfernungsangabe war nicht gegeben worden.
    Immerhin faßte Ellert neuen Mut, als er die Geschwindigkeit noch weiter steigerte und weit vor sich in den Tiefen des Alls - genau auf seinem Kurs - einen winzigen Lichtfleck auftauchen sah.
    Eine neue Galaxis?
    Oder...?
     
    5.
     
    Obwohl Zeit verging, spielte sie für die in ES nur als Bewußtseine aufgegangenen Mutanten keine Rolle mehr. Aber an diesem Tag - ein relativer Begriff - geschah etwas Ähnliches, wie es schon einmal vor mehr als einem halben Jahr - auch relativ - geschehen war.
    Sämtliche Mutanten, insgesamt sechzehn, fanden sich ohne jede Ankündigung oder Erklärung in ihren ursprünglichen Körpern auf der Oberfläche von EDEN II wieder, wenn auch diese Körper nur von ES geschaffene Projektionen ihrer ursprünglichen waren.
    Ein wenig ratlos standen sie in der nebelverhangenen Ebene dicht bei den Labyrinthbergen im ewigen Zwielicht und warteten.
    Ihre ursprünglichen Fähigkeiten besaßen sie auch dann nicht mehr, wenn sie ihre Projektionskörper erhielten, aber allen war die Telepathie zugestanden worden, damit sie sich verständigen und eventuelle Anweisungen des Unsterblichen erhalten konnten.
    „Wie damals", entsann sich Balton Wyt, „als Ernst Ellert auf die Reise zur Erde geschickt wurde. Was wird es diesmal sein?"
    „Es muß etwas Außergewöhnliches geschehen sein. Wären wir sonst hier jetzt zusammen?" fragte Andre Noir.
    „Wahrscheinlich nicht", nahm Lord Zwiebus an und knurrte telepathisch. Diesmal war er besonders wortkarg und wütend darüber, daß seiner Projektion die übliche Holzkeule fehlte.
    Ein wenig abseits hielten sich die beiden Streithähne Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic der Gruppe fern.
    „Wäre eine gute Gelegenheit, dich mal wieder ins Kreuz zu treten", teilte Tatcher hoffnungsvoll mit, woraufhin Dalaimoc lakonisch bemerkte: „Tu's nur, damit ES dir die Schlappohren lang zieht."
    Thatcher dachte darüber nach und verzichtete auf weitere Angebote.
    Balton Wyt hatte sich zu Betty Toufry gesellt.
    „Was mag es diesmal sein?" wiederholte er seine Frage.
    „Keine Ahnung, Balton. Aber abgesehen davon bin ich froh, dich mal wieder richtig in deiner alten Gestalt sehen zu können."
    „Und ich erst!" entfuhr es Balton, während er sie wohlwollend betrachtete.
    Betty hatte den Gedanken natürlich aufgefangen und drohte ihm scherzhaft mit erhobenem Zeigefinger.
    „Schwerenöter, der du bist! Ich fürchte, ES hat andere Pläne mit uns, als uns ein wenig Abwechslung zu verschaffen und ..."
    Genau in dieser Sekunde überlagerte ein überstarker Impuls alle Gedankenimpulse der sich unterhaltenen Mutanten.
    Das Warten war zu Ende. Der Unsterbliche meldete sich: Alle meine Kräfte werden anderweitig

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