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1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben. Mit weitausgreifenden Schritten eilte er ihr voraus, blieb dann aber plötzlich stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen, riß Mund und Augen auf und preßte sich beide Hände gegen die Ohren. Voller Entsetzen und Angst blickte er sie an, und ihr tat leid, daß sie ihn so angefahren hatte.
    Sie zögerte weiterzugehen und beobachtete ihn, und sie erfaßte, daß er gegen einen schier unerträglichen Lärm anzukämpfen hatte, während sie noch nichts hörte, obwohl sie kaum zwei Schritte von ihm entfernt war.
    Da fiel ihr auf, daß Steven Wal und Aarn Valdecci das Ende des Ganges erreicht hatten und erschöpft zu Boden gesunken waren. Die beiden Männer waren ebenso bleich wie die Wand, gegen die sie sich lehnten. Sie atmeten schwer, und sie massierten sich Ohren und Schläfen, aber es war unübersehbar, daß sie die Lärmzone verlassen hatten.
    „Weiter", schrie sie Jotho Manahe zu. „Lauf doch weiter."
    Er hörte sie nicht. Er krümmte sich zusammen, als wolle er einem auf ihn herabsausenden Knüppel entgehen, und sank dabei langsam auf die Knie.
    Es bringt ihn um, wenn er nicht weiterläuft, erkannte sie. Ich muß ihm helfen.
    Sie machte sich auf die schlimmsten Qualen gefaßt und rannte los. Im gleichen Moment begann es um sie herum zu kreischen, dröhnen, trommeln, pfeifen und in jeder anderen Weise zu lärmen, so daß sie das Gefühl hatte, ihr Kopf platze.
    In ihrem ersten Schrecken griff sie sich ebenso nach den Ohren wie zuvor die Männer.
    Sie krümmte sich zusammen, weil der Lärm körperliche Schmerzen verursachte, und weil sie das Gefühl hatte, irgend etwas schnüre ihr die Luft ab. Jede Zelle ihres Körpers schien zu vibrieren, und jedes Geräusch schien sie wie mit tausend Nadeln zu durchdringen.
    Dennoch war die Wirkung der Lärmfalle auf sie nicht so groß wie auf Aarn Valdecci, Steven Wal und auch noch auf Jotho Manahe, die überrascht worden waren, während sie in gewisser Weise auf das vorbereitet gewesen war, was sie erwartete.
    Daher behauptete sie sich, und sie schaffte es, nach dem Kragen Jotho Manahes zu greifen und den Urbanisator mit sich zu ziehen. Schritt für Schritt näherte sie sich Valdecci und Wal, und je näher sie ihnen kam, desto weniger peinigte sie der Lärm.
    Sie sah, daß Manahe das Bewußtsein verloren hatte.
    Seltsam, dachte sie. Er hätte eigentlich wissen müssen, was Aarn und diesen Chefingenieur umgehauen hat.
    Dann kamen ihr Valdecci und Steven Wal zu Hilfe und zogen sie und Manahe in eine Zone, in der absolute Lautlosigkeit zu herrschen schien.
    Simone sank auf den Boden, streckte sich darauf aus, schloß die Augen und blieb liegen. Erst jetzt spürte sie, wie viel Kraft es sie gekostet hatte, die Lärmfalle zu überwinden und den Urbanisator dabei mitzuziehen. Ihre Arme und Beine waren schwer wie Blei, ihr Puls raste, und sie atmete so heftig, daß sich stechende Schmerzen in der Brust einstellten.
    „Es hätte mich fast umgebracht", murmelte Steven Wal.
    „Hoffentlich haben sie nicht noch mehr solcher Überraschungen auf Lager", seufzte Aarn Valdecci. „Irgendwann sind auch Simones Kräfte mal erschöpft, und wer soll uns dann herausholen?"
    Sie schlug die Augen auf und blickte ihn an. Er lächelte und nickte ihr anerkennend zu.
    „Du warst großartig, Simone", sagte er. „Wir hätten nicht die Kraft gehabt, uns um Jotho zu kümmern."
    Sie richtete sich mühsam auf und setzte sich mit dem Rücken an die Wand. Langsam nickte sie, denn sie wußte, was er meinte. Wenn jetzt noch einer von ihnen in der Lärmfalle gewesen wäre, dann wäre auch sie nicht fähig gewesen, ihm zu helfen.
    „Wir sind noch lange nicht im Steuerungsbereich", stellte sie mit ersten Anzeichen von Resignation fest. „Wenn die ICCUBATH noch mehr solcher Überraschungen auf Lager hat, schaffen wir es nie."
    „Ich bin sicher, sie hat", sagte Aarn Valdecci. „Aber wir werden dennoch durchkommen."
    Sie lächelte müde.
    „Habt ihr zufällig ein Steak bei euch? Ich habe einen Bärenhunger."
    „Ich habe nur ein Stück Brot", erwiderte Steven Wal. „Du kannst es haben."
    Sie griff gierig nach dem Brot, das er ihr reichte, und schlang es hinunter. Valdecci lehnte ab, als sie ihm etwas abgeben wollte.
    Jotho Manahe kam allmählich wieder zu sich. Verwirrt sah er um sich, und erst allmählich schien ihm aufzugehen, was passiert war.
    „Sieh zu, daß du auf die Beine kommst", riet Steven Wal ihm. Er fuhr sich mit dem Ärmel über das schweißnasse Gesicht. „Wir können hier nicht ewig

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