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1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Zeigefinger gegen die Schläfe. „Du hast deine Symbionten nicht mehr unter Kontrolle, mein Lieber."
    Sie drehte sich um und folgte Aarn Valdecci in eine Halle, in der mehrere hundert Männer und Frauen tatenlos herumstanden.
    Betroffen blieb sie stehen.
    Die Halle war erfüllt von dem Lärm der Stimmen. Die befreiten Männer und Frauen redeten eifrig miteinander. Einige diskutierten heftig, andere scherzten und lachten, als bestünde nicht mehr die geringste Gefahr für sie.
    Simone war drauf und dran, die Nerven zu verlieren. Was half es ihnen, wenn sie die anderen Weidenburnianer aus ihren Verliesen holten, die Befreiten dann aber doch nichts unternahmen, um die Macht der Schiffsführung zu brechen?
    „Warum tun diese Leute nichts?" fragte sie. „Wieso stehen sie einfach nur herum?"
    Aarn Valdecci zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht fehlt jemand, der ihnen sagt, was sie tun sollen", erwiderte er.
    „Hunderttausend gegen eine Handvoll Ouechos und Armadamonteure", sagte sie kopfschüttelnd, „Das dürfte doch überhaupt kein Problem sein. Wenn aber nicht bald etwas geschieht, sitzen wir ganz schnell wieder hinter Gittern."
    Valdecci griff nach ihrem Arm.
    „Beruhige dich", bat er. „Sie brauchen eine Führung. Das ist alles."
    „Dann geben wir sie ihnen doch!"
    Sie streckte die Arme in die Höhe, um auf sich aufmerksam zu machen.
    „Hört zu", rief sie. „So geht es nicht weiter. Kämpft! Helft uns. Es geht um euch alle. Ihr könnt nicht erwarten, daß alles in allem vielleicht zehn Mann die Besatzung der ICCUBATH überwältigen. Helft uns!"
    Die Weidenburnianer redeten wirr durcheinander. Kaum jemand achtete auf die junge Frau, und nur wenige unterbrachen ihre Gespräche. Einige Männer und Frauen, die in der Nähe standen, blickten verlegen zu Boden. Ihnen war anzusehen, daß sie sich am liebsten in die Anonymität der Menge zurückgezogen hätten. Alle anderen schienen sich damit zu begnügen, daß sie nicht mehr von Ouechos und Armadamonteuren bewacht werden, doch augenscheinlich machte sich niemand Gedanken darüber, wie es weitergehen sollte.
    Simone ließ resignierend die Arme sinken.
    „Was ist los mit ihnen?" fragte sie. „Ich verstehe das nicht."
    „Es hat keinen Sinn, jetzt darüber nachzudenken", sagte Valdecci. „Ich kann es mir auch nicht erklären. Laß uns weitergehen."
    Ein schwarzhaariger Mann mit sorgfältig gestutztem Kinnbart und tiefbraunen Augen trat auf sie zu. Obwohl es nicht sonderlich warm in der Halle war, lief ihm der Schweiß über das blasse Gesicht.
    „Das ist Steven Wal", stellte der Kosmosignalist ihn vor. „Er war Chefingenieur auf einem Handelsraumer. Er weiß, wo der Goon-Steuerungsbereich ist."
    „Vernünftig, daß ihr die Absicht aufgegeben habt, die Zentrale zu stürmen", sagte Steven Wal. „Ihr hättet es niemals geschafft. Shawa Gart, der Kommandant, hätte eher das Schiff in die Luft gesprengt, als sich euch zu ergeben."
    „Wir riskieren also das Leben von hunderttausend Menschen", stellte Jotho Manahe fest.
    Steven Wal nickte. Er preßte die Lippen zusammen und blickte an Simone vorbei ins Leere.
    „Ich gebe nicht auf", erklärte sie. „Ich habe keine Lust, zusammen mit allen anderen in eine formlose Biomasse verwandelt zu werden, die nach dem Willen der Armadaschmiede zu funktionieren hat."
    „Darum geht es also?" fragte Steven Wal.
    „Natürlich", erwiderte sie niedergeschlagen. Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß die wenigsten Weidenburnianer informiert waren über das Schicksal, das sie alle erwartete.
    „Hör zu, Simone", bat Valdecci. „Wir könnten es ihnen sagen, aber es sieht so aus, als wollten die meisten es gar nicht wissen. Mittlerweile hätte sich längst herumsprechen müssen, was die Injektionen zu bedeuten haben. Aber kaum jemand spricht darüber. Sie haben Angst vor der Wahrheit."
    „Aber ihm sage ich es", erwiderte sie und zeigte ärgerlich auf Steven Wal. „Damit er aufhört, den Leuten den Mut zu nehmen."
    Der ehemalige Chefingenieur wollte etwas erwidern, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. Knapp und präzise schilderte sie, was sie herausgefunden hatten.
    „Die Symbionten sind also bereits in deinem Blut", schloß sie. „Irgendwann werden sie aktiv werden. Wir können uns nur noch retten, wenn wir die Macht über die ICCUBATH gewinnen und die Bordpositronik befragen, wie wir uns von den Symbionten wieder befreien können."
    „Du glaubst, sie wird es uns verraten?" Steven Wal war so erschrocken, daß ihm der

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