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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterbrecher eingebaut. Unfall Nummer Drei gewöhnte sich schnell daran. Sobald der Alarm erklang, raste sie nicht mehr blitzschnell davon, sondern sie wartete eine Sekunde lang. Verstummte dann das Signal, dann hatte entweder der ungebetene Gast sich schon wieder entfernt, oder X'Phan befand sich im Anmarsch, und das war stets ein Grund zur Freude.
    X'Phan dachte ab und zu darüber nach, ob es nicht vielleicht anomal wäre, die Gesellschaft eines Heels dem eines Parsynnen vorzuziehen. Aber derartige Anwandlungen vergingen schnell, wenn Unfall Nummer Drei auf ihn zugeschossen kam und ihn mit unnachahmlicher Grazie umtanzte, außer sich vor Freude darüber, daß sie endlich wieder mit ihrem parsynnischen Freund vereint war.
    Kein Parsynne freute sich so intensiv und offensichtlich über die ganz gewöhnliche, alltägliche Rückkehr eines Artgenossen.
    X'Phan gab sich selbst gegenüber bereitwillig zu, daß er es genoß, der Mittelpunkt im Leben von Unfall Nummer Drei zu sein, und gerade an diesem Tag, nach der Begegnung mit dem sterbenden Planeten, brauchte er die Zuneigung seines kleinen Freundes besonders dringend. Unfall Nummer Drei enttäuschte ihn auch keineswegs. Er erfreute sich an ihren anmutigen Bewegungen und ihrer Begeisterung, und er ging gerne auf dieses Spiel ein, haschte mit seinen Tentakeln nach ihr und freute sich darüber, wie flink und geschmeidig sie ihm auswich.
    „Gib Ruhe", bat er schließlich atemlos, und Unfall Nummer Drei ließ sofort von ihm ab, sprang mit einem riesigen, graziösen Satz in die Sitzmulde und ringelte sich auf ihrem Lieblingskissen zusammen. Sie hob die spitze Schnauze und sah ihn unverwandt an, und als X'Phan in ihre tiefliegenden, schwarzen Augen blickte, überkam ihn plötzlich wieder jenes Gefühl der Verlorenheit, das ihn auf dem sterbenden Planeten befallen hatte.
    Ein Schwindelgefühl überkam ihn, als sei er drauf und dran, in einen unermeßlichen Abgrund zu stürzen.
    „Auch du und ich werden vergehen", sagte er so leise, daß Unfall Nummer Drei den Kopf hob, als sei sie dann eher imstande, ihn zu verstehen. „Nichts wird von uns übrigbleiben - gar nichts!"
    Unfall Nummer Drei verstand selbstverständlich kein Wort, aber sie spürte, daß ihr großer Freund Schwierigkeiten hatte. Sie stieß leise, quietschende Laute aus, die Beunruhigung und Unsicherheit signalisierten.
    X'Phan hob einen seiner Tentakel und streichelte das Tierchen gedankenverloren.
    „Aber vielleicht können wir etwas daran ändern", murmelte er. „Wenn ich K'Wer dazu überreden kann, doch zuerst die Materiequelle anzufliegen ..."
    Erst jetzt wurde ihm bewußt, was er fühlte, und er hielt verwundert inne.
    Auf den ersten Blick war der Heel unverändert, und sein Fell wirkte noch immer weich.
    Aber unter dem Babyfell spürte X'Phan zum erstenmal Borsten.
     
    *
     
    Die MISSIONAR Itrieb noch immer durch die Miniaturgalaxie, und der Verkünder arbeitete auf Hochtouren. Nicht einmal X'Phan konnte jetzt noch daran zweifeln, daß dieses Gerät in der vorher berechneten Weise wirkte, denn Signale kamen aus allen Richtungen auf sie zu. Dutzende von Zubringern verließen das gewaltige Raumschiff.
    X'Phan aber drängte sich nicht danach, an einer dieser Missionen teilzunehmen, und auch K'Wer teilte ihn nicht dazu ein. Statt dessen bat er X'Phan eines Tages zu sich - und das war weniger eine Bitte, als ein Befehl.
    Als X'Phan das Quartier des Kommandanten betrat, sah er dort keinen einzigen Parsynnen, K'Wer selbst einmal ausgenommen, und das überraschte ihn.
    „Mach es dir bequem", befahl K'Wer und deutete mit einem seiner Tentakel vage in die Richtung einer von vielen Sit7mulHen, während er gleichzeitig einem Wirrwarr von Signalen aller Art lauschte, Computer befragte und Anweisungen gab. X'Phan ließ sich das einige Zeit gefallen. Dann aber wurde er unruhig.
    „Hast du mich aus einem bestimmten Grund hergerufen?" fragte er.
    K'Wer wirkte verlegen, als er sich aus den diversen Verbindungen ausschaltete.
    „Einer unserer Berater hat mir berichtet, daß du ihn vor einiger Zeit aufgesucht hast", sagte er langsam.
    „Bis jetzt hatte ich gedacht, daß Unterhaltungen mit einem Berater streng vertraulich behandelt werden", bemerkte X'Phan kühl.
    „Das ist ja auch der Fall. Ich weiß nicht, worüber du mit ihm gesprochen hast. Ich kann es mir denken, weil du seit einiger Zeit immer wieder auf ein bestimmtes Thema zielst, das ist alles. Dieser Berater hat mir lediglich mitgeteilt, daß du bei ihm warst

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