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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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recht kleingläubig geworden waren: Sie hatten keinen anderen Wunsch, als auf der Stelle umzukehren und nach Ux-Förd-II zurückzukehren. K'Wer und die etwas standfesteren Parsynnen dagegen bestanden darauf, eine noch weiter entfernte Galaxis anzufliegen. Da die Parsynnen nun einmal die Harmonie in der Gemeinschaft liebten und im allgemeinen keinerlei diktatorische Anwandlungen kannten, mußte dieses Problem ausgiebig diskutiert und von allen Seiten beleuchtet werden. Diese Diskussionen fanden selbstverständlich nicht im geheimen statt, so daß alsbald alle anderen, die ursprünglich gar nichts mit der Programmierung zu tun gehabt hatten, ebenfalls zu diskutieren begannen und darüber fast sogar die Heels vergaßen. Diese hinterhältigen Bestien bedankten sich dafür, indem sie einige besonders gefährliche Überfälle starteten und - was weit schlimmer war - in eine der Hauptverteilerstellen des Versorgungsnetzes eindrangen. Sie hatten dort offensichtlich schon etwa drei parsynnische Tage lang gehaust, bis endlich herauskam, daß alle Speisen, die aus dieser Verteilerstelle stammten, mit den Ausscheidungen der Heels verseucht waren.
    Eine ganze Sektion des Schiffes wurde auf diese Weise lahmgelegt. Die Parsynnen, die dort wohnten, mußten kreuz und quer durch die MISSIONAR wandern, um nach einem schnell aufgestellten Notversorgungsplan ihre Rationen abzuholen. Sie konnten dies jedoch selbstverständlich erst tun, nachdem sie wieder gesund waren. Bis dahin mußten sie gepflegt werden, denn sobald sie von der Panne erfuhren, erkrankten sie prompt und ziemlich vollzählig an verschiedenen Störungen des Verdauungstrakts.
    Ein solches Durcheinander hatte es in der MISSIONAR noch nie gegeben, geschweige denn auf Forderuxen. Die Parsynnen waren sehr fleißige Wesen, die sich gerne und freiwillig abrackerten, aber sie neigten in gewissen Situationen auch dazu, in Hektik zu verfallen, ja, in einen regelrechten Arbeitsrausch, in dem sie alles um sich herum vergaßen.
    Ein Fünftel der Besatzung war krank, und die Parsynnen waren sich darin einig, daß man ihnen mit allen Mitteln helfen mußte. Da sie aber mit Krankheiten jeder Art so wenig Erfahrung hatten und das - in den meisten Fällen sicher durch reine Hysterie hervorgerufene - Unwohlsein ihrer Artgenossen übermäßig ernst nahmen, war ein weiteres Fünftel der Besatzung rund um die Uhr mit der Pflege der Kranken beschäftigt.
    Ein weiteres Fünftel rackerte sich bis zur totalen Erschöpfung ab, um das infizierte Versorgungssystem gründlichst zu reinigen und zu desinfizieren, denn selbstverständlich würde kein Parsynne auch nur einen Bissen aus diesem Netz herunterbringen, solange er nicht absolut sicher sein konnte, daß nichts von den Hinterlassenschaften der Heels mehr darin versteckt sein konnte. Das vierte Fünftel war vollauf damit beschäftigt, keulenschwingenderweise den Heels nachzujagen, die eine neue Nahrungsquelle entdeckt hatten und sich mit der ihnen eigenen Hartnäckigkeit der Aufgabe widmeten, die nächste Hauptverteilungsstelle zu knacken - wenn sie sich nicht gerade damit vergnügten, die Reinigungstrupps zu attackieren, die Kranken und deren Pfleger durch ihre frechen Überfälle in Angst und Schrecken zu versetzen oder den Transport unverseuchter Lebensmittel zu sabotieren. Das gelang ihnen ganz ausgezeichnet, denn als Transportmittel dienten hauptsächlich Roboter, die ganz im Sinn von Uxförd programmiert waren und über die kleinen Heels sanftmütig hinwegsahen.
    Das letzte Fünftel setzte sich aus dem intellektuellen Kern der Besatzung zusammen, aus Parsynnen also, die imstande waren, dieses Chaos zu lenken. Darüber hinaus mußten sie jedoch auch das Schiff insgesamt in einem funktionsfähigen Zustand halten, und gerade jetzt kam es selbstverständlich nicht in Frage, daß X'Hou und seine Anhänger ihre Forschungsarbeiten links liegenließen. Jene, die diesem letzten Fünftel angehörten, mochten spezialisierter, vielleicht auch intelligenter und geistig beweglicher sein, als es bei durchschnittlichen Angehörigen dieses perfekten Volkes ohnehin schon der Fall war - Parsynnen blieben sie trotzdem. Auch sie verfielen der Hektik. Zu viele Dinge waren gleichzeitig zu erledigen. Die meisten der anstehenden Probleme ließen sich mit Fleiß und bloßem Zupacken erledigen - die Parsynnen liebten solche Aufgaben, auch wenn sie es niemals zugegeben hätten. Ein Problem war anders beschaffen und darum im Augenblick äußerst unbequem.
    Wie sollte man

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