Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zerstörte ihre Doppelexistenz und machte sie weniger gefährlich.
    Mit einem Satz sprang ich über Harry Stahl hinweg. Ich kam vor der Treppe recht gut auf und drehte mich sofort dem Gang zu, in den die Kreatur der Finsternis hineingelaufen war.
    Sie hatte die Treppe schon erreicht. Und dort befand sich auch das Fenster.
    Die Kreatur stieß sich ab. Bevor ich etwas unternehmen konnte, hatte sie sich bereits durch die Scheibe gewuchtet und befand sich auf dem Weg nach unten.
    Als ich das Fenster erreichte, war er zwar noch zu sehen, aber die Entfernung zwischen uns war einfach zu groß geworden. Mit gewaltigen Sprüngen hetzte er durch einen ungepflegten Garten, der mehr einem Acker glich, und wenig später war nichts mehr von ihm zu sehen, weil mir Bäume und Buschwerk die Sicht nahmen.
    Ich war nicht unbedingt unglücklich über die Flucht, denn ich hatte jetzt den Beweis bekommen, dass sich mein Freund Harry Stahl auf keinen Fall geirrt hatte. Ich ging sogar noch einen Schritt weiter. Ich glaubte daran, dass diese verdammte Kreatur zurückkehren würde, um hier noch einiges in Bewegung zu bringen.
    Der Tag war noch lang, und auf ihn folgte eine Nacht, der ich nicht eben fröhlich entgegensah.
    Ich hörte hinter meinem Rücken leichte Schritte und drehte mich um. Harry Stahl war gekommen.
    Im schlechten Licht sah ich sein säuerliches Grinsen, aber auch den Angstschweiß, der so leicht nicht verschwinden würde.
    »Danke, John, ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Diesmal wäre ich nicht mit dem Leben davongekommen.«
    »Schon möglich.«
    Er klopfte mir auf die Schulter und deutete nach oben. »Was ist dort passiert?«
    »Ich habe wohl Maja Illig erlebt.«
    »Ach - und?«
    »Vergiss sie, Harry. Sie ist nicht mehr die Frau, als die du sie gekannt hast.«
    »Sondern?«
    »Verwandelt.«
    »Wie denn?«
    »Wenn ich das genau wüsste, ginge es mir besser.«
    »Ist sie denn noch auf dem Speicher?«
    Ich dachte einen Moment nach. »Nein, das glaube ich nicht. Ich meine, sie zum Fenster eilen gesehen zu haben. Es ist ja kein Kunststück für sie, sich auf ihre Art und Weise abzuseilen. Wäre ihr Helfer nicht in der Nähe gewesen, hätten wir sie gehabt.«
    »Ich weiß«, flüsterte Stahl. Er wollte sich trotzdem überzeugen und kletterte die Stiege zum Speicher hoch.
    Ich wartete auf ihn und dachte auch an die bewusstlose Frau hier im Haus.
    Wir mussten sie rausschaffen. Zudem musste sie ärztliche Behandlung haben.
    »Beide sind entkommen«, sagte Harry, als er die Stiege wieder hinter sich gelassen hatte. »Wir sind vielleicht Helden.«
    »Das kann immer passieren.«
    »Sollte aber nicht.«
    »Beim nächsten Mal machen wir es anders.«
    »Oder sie.«
    »Auch das.«
    Harry Stahl schaute an mir vorbei. »Die kommen zurück. Entweder beide oder noch mehr. Das weiß ich. Das sagt mir mein Gefühl. Sie werden hierher zurückkehren. Sie haben einen Auftrag.« Er fixierte mich. »Du hast diese Maja Illig doch aus der Nähe gesehen - oder?«
    »Habe ich.«
    »Was fiel dir auf?«
    »Einiges, Harry. Sie war ein Mensch ohne Kleidung. Trotzdem war sie kein normaler Mensch. Sie ist nicht nur innerlich verändert worden, sondern auch äußerlich. Ihre Haut war anders. So glatt und möglicherweise auch mit Schuppen bedeckt, aber das konnte ich nicht so direkt feststellen.«
    Harry nickte vor sich hin. »Ja, das bringt mich wieder auf unsere Entdeckung bei der Herfahrt. Wir haben Maja am Erlenbach gesehen.«
    »Du hast sie gesehen, Harry.«
    »Spielt auch keine Rolle. Jedenfalls hast du von einer glatten Haut gesprochen. Kann es sein, dass sie durch das Bachwasser nass gewesen ist?«
    »Möglich.«
    »Dann muss einfach im Wasser etwas passiert sein. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Im Bachwasser, verstehst du? Auf dem Grund oder im Schlamm. Was weiß ich. Dort liegt des Rätsels Lösung verborgen.« Er lachte. »Der Erlenbach. Hört sich so harmlos an. Klingt direkt nach einer Heimatschnulze.« Er trat mit dem Fuß auf. »Ist es aber nicht. Der Bach enthält ein Geheimnis.«
    »Oder der Sumpf«, sagte ich. »Oder der.«
    Das sumpfige Gelände wurde durch den Bach geteilt oder abgegrenzt. So genau wusste ich es nicht.
    Aber es musste irgendetwas geben, das mit dem normalen Verstand nur schwer zu erfassen war.
    Im Haus stehen zu bleiben und weiter zu diskutieren, brachte uns nicht viel. Außerdem mussten wir uns um Frau Pohland kümmern, die niedergeschlagen worden war.
    »Walter Pohland ist tot«, sagte Harry leise. »Das hat

Weitere Kostenlose Bücher