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1159 - Seth-Apophis

Titel: 1159 - Seth-Apophis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch einen Einschnitt zwischen zwei Hügeln auf die Ebene hinaus. Nach mehreren Stunden erreichte sie eine mächtige Steinplatte, mehr als zwei Kilometer im Geviert, aus deren Zentrum ein gewaltiger Monolith in die Höhe wuchs. An der Basis des Felsens machte sie sich zu schaffen. Nicht ganz eine halbe Stunde war sie beschäftigt. Fahler, hellvioletter Feuerschein zuckte auf. Der Geruch hocherhitzten Gesteins stieg auf und schwebte vor dem Wind davon.
    Seth-Apophis kehrte zum goldenen Palast zurück. Kurz vor Sonnenaufgang traf sie dort ein. Die Anstrengung des nächtlichen Ausflugs war ihr nicht anzumerken. Die Anximen hatten in der Tat einen vortrefflichen Androidenkörper geschaffen.
    Niemand bekam je von ihr zu hören, was sie in jener Nacht tat.
     
    *
     
    Sie strömten herbei. Sie kamen in Millionenscharen. Überall in der Galaxis, die den Namen Sethdepot erhalten hatte, hörten die Völker, die über das entsprechende technische Wissen verfügten, den Ruf der Schöpferin der Ordnung. Die Botschaft war mitreißend. Das Chaos würde gebändigt, die Ruhe wiederhergestellt werden. Die Schockwellen der gewaltigen Explosion, die bereits seit Zehntausenden von Jahren im Gang war, eilten in allen Richtungen durch das Sternengewimmel von Sethdepot.
    Dutzende von Zivilisationen wurden binnen weniger Sekunden ausgerottet, Hunderte erlitten schwerste Schäden und vermochten nur einen Bruchteil ihres Kulturguts zu retten. Überall lauerte die Gefahr, und da die Eruptionen, die im Kern der Galaxis stattfanden, zum Teil hyperenergetischer Natur waren, gab es in vielen Fällen keine ausreichende Vorwarnzeit.
    Es war klar, daß in einer Weltuntergangsatmosphäre wie dieser Seth-Apophis' hoffnungsfrohe Botschaft auf fruchtbaren Boden fallen mußte. Die Völker von Sethdepot hatten nichts mehr zu verlieren. Sie wären dem Ruf der Ipotherape gefolgt, selbst wenn es keinen Grund gegeben hätte zu glauben, daß diese ihre Versprechen wahr machen könne. Aber die Botschaft war so abgefaßt, daß sie Zuversicht und Vertrauen erzeugte.
    Die Psionischsuggestive Komponente, die ihr innewohnte, war intensiv genug, selbst den mißtrauischsten Skeptiker zu überzeugen.
    Den Planeten, auf dem der goldene Palast stand, hatte Seth-Apophis Aitheran, den Hort der Ordnung, genannt. Seit die Anzapfung der Sonne Energie in quasi unerschöpflicher Menge lieferte, war Aitheran in einen psionischen Feldschirm gehüllt. Die Abgesandten der von den Schockfronten bedrohten Völker, die auf Aitheran landeten, kamen erst gar nicht auf die Idee, Seth-Apophis' Lauterkeit in Frage zu stellen. Während ihre Fahrzeuge durch die Feldhülle des Psi-Schirms sanken, breitete sich in ihren Bewußtseinen die Gewißheit aus, daß Ipotherape in der Tat die Macht besitze, dem kosmischen Chaos Einhalt zu gebieten und daß es nur eine Frage der Zeit sei, bis in Sethdepot wieder Friede und Ordnung herrsche.
    Keiner der Abgesandten kehrte je zu seinem Volk zurück. Sie ließen sich auf Aitheran nieder und sandten beruhigende Funksprüche an die Heimatwelt. Städte entstanden.
    Politische Organisationen bildeten sich. Ein geordneter Staat wuchs aus dem Boden, der bisher die Heimat der Wildnis gewesen war. Bei all diesen Vorgängen trat Seth-Apophis kaum in Erscheinung. Sie hielt sich im goldenen Palast verborgen. Die Öffentlichkeit bekam sie nur bei hohen Feierlichkeiten und Staatsakten zu sehen. Nach wie vor waren die Anximen die einzigen, die unmittelbar Zutritt zu ihr hatten. Mit Hilfe des Psi-Schirms aber hatte sie die Zügel der Herrschaft fester und unwiderruflicher in den Händen als der tyrannischste Autokrat. Von diesem unterschied sie sich dadurch, daß die Untertanen ihre Herrschaft nicht spürten oder sie, falls sie ihrer doch gewahr wurden, als natürlich und gerecht empfanden.
    So spann sich ein Netz, an dessen Knoten die Zivilisationen der Galaxis Sethdepot saßen. Das Zentrum des Netzes bildete der Planet Aitheran mit Seth-Apophis' Sitz und den Niederlassungen der Gesandtschaften. Die Netzfäden dagegen waren die Nachrichten, die zwischen den Gesandten und ihren Heimatwelten hin und her eilten.
    Schon jetzt beherrschte Ipotherape die gesamte Galaxis, obwohl sie noch keinen Schritt von Aitheran fort getan hatte. Denn durch den Psi-Schirm war sie Herrin der Abgesandten, und diese wiederum teilten ihren Völkern den Willen der Stabilisierenden mit, dem zuwiderzuhandeln sich niemand getraute.
    Eines Tages ersuchte Simsin die Schöpferin der Ordnung um eine

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