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1159 - Seth-Apophis

Titel: 1159 - Seth-Apophis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strahlung des Senders beeinflußte, sie bündelte oder fächerte, je nach dem wie es die Lage erforderte.
    Daß der Nortaghi mit seinem Bewußtsein auch das Leben verloren hatte, bedeutete ihr nichts. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, daß die Nortaghi-Delegation nach ihrem verschollenen Mitglied zu suchen beginnen würde. Dadurch entstand beträchtliche Unruhe. Auch durch eine entsprechend formulierte Mentalbotschaft, die Seth-Apophis durch den Psi-Schirm abstrahlen ließ, waren sie nicht zu besänftigen. Die Schöpferin der Ordnung hatte daraufhin eine längere Unterredung mit Simsin, die offenbar ganz in ihrem.
    Sinn verlief; denn kurze Zeit später begannen die Anximen mit einer Reihe von Vorbereitungen, die schließlich dazu führten, daß Seth-Apophis sich die Bewußtseine sämtlicher sieben verbleibenden Nortaghi einverleibte. Die Störenfriede waren damit beseitigt, und Seth-Apophis hatte sich - was sie allerdings erst später erkannte - in ein Wesen höherer Ordnung verwandelt. Neun Bewußtseine machten nunmehr ihre Person aus. Aber das erste, das aus dem winzigen Gehirn des Heels hervorgegangen war, besaß nach wie vor die Dominanz. Für Seth-Apophis gab es keine Identitätsprobleme.
     
    *
     
    Jahrhunderte vergingen.
    Von den Anximen lebte nur noch Simsin. Schon längst hatte Seth-Apophis alles Mißtrauen ihm gegenüber vergessen. Er war noch immer ihr Berater und Vertrauter, obwohl sie keines Rates mehr bedurfte. Tausende von Bewußtseinen und Bewußtseinssplittern lebten in ihr. Von jeder Art Fremdwesen, die ihr begegnete, hatte sie sich Bewußtseinsteile angeeignet, ohne daß das betreffende Wesen dies bemerkte und sich auf diese Art jederzeit aktivierbare Agenten geschaffen.
    Noch immer war Seth-Apophis ihrem Beinamen nicht gerecht geworden. Die Explosion im Inneren des galaktischen Kerns dauerte mit unverminderter Wucht an. Die vordersten Schockfronten hatten inzwischen nicht nur Sethdepot, sondern auch die Nachbargalaxie Hedropoon durchdrungen. Berechnungen, die Seth-Apophis mit Hilfe des in ihrem Verstand versammelten Wissens angestellt hatte, wiesen darauf hin, daß etliche Jahrtausende verstreichen würden, bevor dem chaotischen Feuer der kosmische Brennstoff ausging. Aber selbst wenn die Explosion endlich erloschen war, mußte noch geraume Zeit vergehen, bis die letzten Schockwellen sich totgelaufen hatten. Bleiben würde jedoch eine, durch die Explosion ausgelöste, langsam ablaufende Expansion der Galaxis. All das aber ließ die Völker der Galaxis Sethdepot in ihrem unerschütterlichen Glauben an Ipotherape, die Schöpferin der Ordnung, nicht wanken. Immer wieder besänftigt von ihren Abgesandten, die auf Aitheran im Abglanz der Mächtigen wohnten, waren sie fest davon überzeugt, daß das Ende des Chaos nur noch eine kurze Zeitspanne entfernt sei.
    Aitheran war eine einzige Stadt.
    Das Klima wurde künstlich reguliert. Wasser- und Grünflächen entsprachen nicht mehr der ursprünglichen Topographie des Planeten, sondern waren da angelegt worden, wo die nach Milliarden zählende Bevölkerung ihrer bedurfte. Nur zwei Oberflächendetails waren aus der Vergangenheit erhalten geblieben. Auf Simsins inständige Bitten hatte Seth-Apophis das Raumschiff der Anximen zum Denkmal erklärt. Es war präpariert worden, damit ihm die Kräfte der Natur nichts anhaben konnten, und stand noch immer an derselben Stelle, an der es vor vielen Hunderten von Jahren gelandet war. Auch die große Steinplatte mit dem Monolithen hatte die Urbanisierung des Planeten überlebt. Sie besaß keinen Denkmalstatus - niemand hätte gewußt, woran sie erinnern sollte. Aber sie war von einem Energieschirm umgeben, der sich weit in die Höhe wölbte. Eine psionische Komponente des Schirmes warnte den Ahnungslosen, der Barriere nicht zu nahe zu kommen. Wer die Warnung mißachtete, den traf eine energetische Entladung, die seine Körpersubstanz atomisierte. Seth-Apophis legte Wert darauf, daß ihr Geheimnis gewahrt blieb.
    In ganz seltenen Fällen war es zu Unruhen unter Völkern gekommen, die den besänftigenden Botschaften ihrer Abgesandten nicht mehr glauben wollten. Dabei handelte es sich zumeist um solche, deren Heimatwelten trotz des unerschütterlichen Glaubens an die Macht der Schöpferin der Ordnung von einer Schockfront getroffen worden waren und ernsthaften Schaden genommen hatten. Zornig bezichtigten sie nicht nur ihre Gesandten, sondern auch Seth-Apophis des Betrugs. Das Wesen mit dem Multibewußtsein wäre

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