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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich überfiel ihn ein irrsinniger Hass.
    Er konnte nicht anders. Er hasste jedes Möbelstück. Jede Faser im Teppich, sogar das verdammte und schmutzige Rollo vor dem kleinen quadratischen Fenster.
    Der Hass war wie eine Woge, die ihn überschwemmte, und dazwischen hörte er immer wieder dieses Geräusch.
    Poch… poch…
    Ein überlauter und auch anderer Herzschlag, der einfach nicht sein eigener sein konnte. So hatte sein Herz nie geschlagen. Er war auch gesund. Erst vor einem Monat noch hatte er sich durchchecken lassen. Der Arzt hatte ihm erklärt, dass mit ihm alles in Ordnung sei, erst recht mit dem Herzen.
    Und jetzt dieses hier!
    Aber das Pochen tat ihm nichts!
    Es regte ihn nicht mehr auf, denn er wusste, dass er es aus eigener Kraft nicht abstellen konnte. Da hatte etwas Fremdes ihn übernommen, und es musste mit dem Besuch der Frau zu tun gehabt haben.
    Lukretia!
    Er lächelte in der Erinnerung, als er an den Namen dachte. Ja, sie war schon etwas Besonderes. Er fand kaum einen Ausdruck für diese Frau. Auch im Nachhinein fühlte er sich von ihr in den Bann gezogen. Es war verrückt, der reine Wahnsinn. Er bekam wieder feuchte Hände, aber der Hass auf dieses Zimmer blieb.
    Überhaupt merkte er, dass er nur noch hassen konnte. Er hasste nicht nur den Raum hier, sondern alles, an was er dachte. Seine Frau, seinen Job, sein Auto, sein gesamtes bisheriges Leben, und er hasste auch seine Chefs, die ihn immer wieder auf Tour schickten, um diese beschissenen Magazine an den Mann zu bringen.
    Harper atmete schwer. Er schaute genau hin, um zu verfolgen, ob dunkler Atem aus seinem Mund drang, wie es bei Lukretia der Fall gewesen war. Nein, das nicht. Aber ihr Atem steckte als ihr Erbe noch in ihm. Das spürte Phil genau.
    Und es war ihm auf einmal klar, dass er von nun an ein anderer Mensch war. Er würde alles andere über Bord werfen und sich nur dem neuen Leben widmen.
    Poch… poch…
    Ja, so überdeutlich hörte er den Schlag des eigenen Herzens, als wollte es ihm Beifall für seine Gedanke spenden.
    Er ging zum Fenster und zog das Rollo hoch. Draußen begann es zu dämmern. Die Straße sah er nicht, weil eine Buschreihe zwischen Haus und ihr stand. Dafür sah er die Wagen auf dem Parkplatz stehen und auch seinen blauen Fiat.
    Gezahlt hatte er im Voraus. Es hielt ihn nichts mehr in dieser verdammten Bude in der Nähe von London. Er wollte weg und in die Stadt hinein, wo er seinem Hass freie Bahn lassen konnte. Alles andere interessierte ihn nicht mehr.
    Phil Harper verzichtete auf eine erneute Dusche. Er zog sich an, holte die Kosmetik-Artikel aus dem Bad und packte sie in die Reisetasche. Mit einem letzten Blick überzeugte er sich davon, dass er nichts vergessen hatte. Dann war für ihn diese Nacht in einem schäbigen Zimmer vergessen. Jedoch nicht das, was in dieser Nacht alles geschehen war, denn eine Frau wie Lukretia würde er niemals mehr vergessen können. Sie war einfach einmalig und phänomenal.
    Er trat aus dem Motel und hinein in die Morgendämmerung. Auf der Straße herrschte wieder mehr Betrieb. Zumeist fuhren die Wagen in eine Richtung, auf London zu.
    Harper ging zu seinem Auto. Er war der erste Gast, der abfuhr. Auf das Frühstück konnte er gut und gern verzichten. Bei jedem Schritt spürte er den neuen Herzschlag, und es machte ihm nicht einmal etwas aus. Er hatte sich längst daran gewöhnt.
    Harper blieb neben der Fahrertür stehen. Er schloss den Wagen auf, warf seine Reisetasche auf den Rücksitz, nahm hinter dem Steuer Platz und wollte starten, als ihm etwas auffiel.
    Auf dem Beifahrersitz lag ein Stück Stoff. Es konnte auch ein grauer Schal sein. Ihm gehörte er nicht. Es war ein fremdes Stück.
    Jemand musste ihm das Tuch oder den Schal dorthin gelegt haben. Phil wartete einige Sekunden ab, ohne den fremden Gegenstand aus den Augen zu lassen.
    Dabei fiel ihm etwas auf. Unter dem doch recht dünnen Stoff zeichnete sich der Umriss eines Gegenstandes ab, den er noch nicht erkennen konnte.
    Aber seine Neugierde war geweckt. Bevor er das Tuch entfernte, blickte er sich um. Er schaute durch die Scheiben und freute sich, dass niemand in der Nähe war, der ihn hätte beobachten können.
    Dann erst zupfte er das Tuch an.
    Seine Augen weiteten sich. Das Herz schlug wieder schneller. Das harte Pochen erreichte seinen Kopf, und er spürte hinter der Stirn bereits einen Druck.
    Eine Pistole! Dunkel und glänzend, als wäre sie mit Öl eingerieben worden.
    Phil glaubte, einen Kloß in der

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