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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwerverletzte aufgenommen und schwebten in die entgegengesetzte Richtung.
    Reginald Bull erkannte, daß es eigentlich keinen Grund mehr gab, warum nicht auch das Gros der Flüchtlinge kehrtmachen sollte, um sich endlich im Tiefbunker in Sicherheit zu bringen.
    Dennoch zögerte er noch, die entsprechende Anweisung zu erteilen - und plötzlich wurde ihm auch das bisher verborgene Motiv dafür bewußt.
    Die Operation Gomorrha!
    Er hatte sie selbst mitgeplant. Dennoch sträubte sich alles in ihm dagegen, diesen Plan Realität werden zu lassen. Operation Gomorrha sah vor, die Oberfläche der Erde mit Substanzen zu beregnen, die von den Wissenschaftlern an Bord der LOUIS PASTEUR mit den Namen Anti-RNS und Anti-DNS bezeichnet worden waren.
    Hinter diesen Bezeichnungen verbarg sich schlichtweg das Grauen, denn Anti-RNS und Anti-DNS würden alles Leben auf der Erdoberfläche, eingeschlossen alles Mikroleben im Erdboden, von seiner Wurzel her auslöschen, nämlich von seinen Genen.
    Natürlich würde ausschließlich Xenoleben davon betroffen werden, denn Terraflora und Terrafauna waren bereits von den Invasoren vernichtet worden - und die Menschen würden in den hermetisch abgeschlossenen Tiefbunkern sicher sein.
    Es handelte sich um eine Radikalkur, aber ihre Anwendung erschien dadurch gerechtfertigt, daß es keine andere Methode gab, die Menschheit vor der Vernichtung durch die Xenoflora zu retten und ihr die Herrschaft über ihren Ursprungsplaneten wiederzugeben.
    Nur war es zweifelhaft, ob die gerettete Menschheit jemals etwas mit der zurückgewonnenen Herrschaft über die Erde würde anfangen können, denn mit allen Genen des Xenolebens würden auch alle genetischen Kodes von Terraflora und Terrafauna aufgelöst werden, die es selbst in bereits abgestorbenen Pflanzen und Tieren noch gab - und zwar in jeder einzelnen Zelle von ihnen.
    Hätte sich die Invasion des Xenolebens vorhersehen lassen und wäre mehr Zeit gewesen, hätte man die vorhandenen Gen-Pools bergen und neue Gen-Pools anlegen und in die Tiefbunker bringen können. So aber würde die Menschheit nach dem Ende der vierten Plage mit fast völlig leeren Händen auf einer total leblosen und unfruchtbaren Erde stehen.
    Es würde wie eine zweite Vertreibung aus dem Paradies sein. Die Menschen würden ihr Brot wieder im Schweiß ihres Angesichts essen müssen, aber diesmal würde es kein Brot aus Korn sein, sondern aus anorganischen Stoffen synthetisiertes - und so würde es bleiben, solange Erde und Mond durch den Grauen Korridor stürzten.
    Was danach kommen würde, darüber mochte Bull zur Zeit nicht nachdenken. Selbst wenn die Menschheit nicht in die Gewalt von Vishna geriet, erschien es nicht vorstellbar, daß Terra und Luna durch ein Fingerschnippen wieder an ihre alten Positionen im Solsystem zurückkehren konnten.
    „Was sollen wir jetzt tun, Bully?"
    Der Hanse-Sprecher schrak auf und blickte in schwitzende, dreckverschmierte Gesichter mit vom Rauch der Brände geröteten Augen. Rund ein Dutzend Frauen und Männer seiner Truppe hatten sich um ihn versammelt. Sie hielten noch die Waffen in den blutig geschundenen Händen. Noch vor wenigen Wochen hätte sich wohl keiner von ihnen träumen lassen, was bittere Wirklichkeit geworden war.
    Bull holte tief Luft.
    „Holt die Flüchtlinge zurück! Wir müssen sie in den Tiefbunker bringen, solange das möglich ist. Am besten schließt ihr euch ihnen an, denn ihr werdet kaum zu euren eigenen Bunkern durchkommen. Ich danke euch allen."
    Sie nickten stumm und eilten davon, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Bull sah ihnen kurz nach, dann entsann er sich seiner eigentlichen Aufgabe. Er schaltete das Flugaggregat seines SERUNS ein und startete.
    Sein erstes Ziel war das Hauptquartier der Hanse. Sein zweites Ziel würde, gemeinsam mit denen, die ebenfalls bis zuletzt im HQ ausharrten wie er, der Tiefbunker darunter sein.
    Und danach würde Operation Gomorrha anlaufen.
    Reginald Bull for...
     
    8.
     
    Lai Nurgowa und Galbraith Deighton hatten jeder eine halbe Knolle gegessen. Sie hatten sie sorgfältig gekaut und danach den Brei geschluckt, obwohl er von widerlichem Geschmack war.
    Ungefähr eine halbe Stunde später war ihnen speiübel geworden. Sie hatten sich erbrochen, in Krämpfen auf dem Boden gewälzt und wieder erbrochen, bis nicht einmal mehr Gallensaft kam.
    Anschließend hatte das Fieber sie endgültig niedergeworfen. Bei Tagesanbruch glühten sie förmlich und nahmen ihre Umgebung nicht mehr bewußt wahr. Ab und

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