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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu stammelten sie unzusammenhängende Worte.
    Digitalis Aura hatte wieder und wieder versucht, Funkkontakt mit dem HQ-Hanse oder dem Hauptquartier der LFT zu bekommen. Vergeblich. Wahrscheinlich war sein Armbandfunkgerät beim Kampf mit dem „Drachen" - es mußte sich um einen kleinen amphibischen Vertreter der Xenofauna gehandelt haben - beschädigt worden. Von Chthon aber war nicht einmal ein guter Rat zu bekommen. Er hatte sich irgendwann mit unbekanntem Ziel abgesetzt.
    Schließlich war der Siganese aufgebrochen, um Hilfe zu holen. Er hatte es Lai und Galbraith gesagt, aber da waren sie schon nicht mehr aufnahmefähig gewesen. Aura glaubte auch nicht wirklich daran, daß er mit Hilfe zurückkehren würde. Sein beschädigtes Flugaggregat arbeitete unregelmäßig und würde ihn kaum aus dem seltsamen Dschungel hinausbringen, der einmal der Central Park von Terrania gewesen war.
    Immerhin hatte er es geschafft, bis über das Wipfeldach dieses Dschungels aufzusteigen - und zum erstenmal seit der tiefgreifenden Veränderung überblickte er einen Teil des ehemaligen Central Parks bei Tageslicht.
    Der Anblick verblüffte ihn und rührte an seine poetische Ader.
    Das war nicht das Chaos ungezügelten, aggressiven Wachstums, wie er es während der ersten Stunden nach dem Auftreten der Xenoflora kennen gelernt hatte.
    Digitalis Aura stieg höher, um einen größeren Überblick zu erhalten.
    Je mehr er sah, desto größer wurde seine Verwunderung. Zwar waren die Gewächse, die er sah, ausnahmslos fremdartig und erheblich größer als die des ehemaligen Parks, aber alles unterlag ganz offenkundig einer auf Harmonie basierenden Ordnung. Es schien, als hätte die Xenoflora ihren Wuchs dem Plan eines Gartenbau-Architekten untergeordnet.
    Der Siganese kam nicht dazu, sich ausgiebig mit Überlegungen in dieser Richtung zu beschäftigen, denn sein Flugaggregat arbeitete abermals stotternd. Er war froh, daß er so hoch aufgestiegen war. Dadurch gelang es ihm, den Park zu überfliegen, obwohl er ständig an Höhe verlor.
    Außerhalb des Parks hörte die Harmonie auf. Die Xenoflora hatte die Häuser von innen und außen zugleich durch- und überwuchert und teilweise zum Einsturz gebracht. Noch ließ sich erkennen, wo einmal Menschen gewohnt hatten, aber Aura schätzte, daß in rund vierundzwanzig Stunden nur noch ein Pflanzenmeer zu sehen sein würde, wo einmal Terrania gelegen hatte.
    Rings um den ehemaligen Central Park und rings um die zahlreichen kleineren Wohnparkanlagen war der Widerstand gegen die Xenoflora längst erloschen. Aber weiter von den Parks entfernt, wurde noch erbittert gekämpft. Aura sah Brände wüten, hörte das Krachen von Blasterentladungen und glaubte, das Schreien von Menschen zu vernehmen.
    Er weinte.
    Dann erinnerte er sich an die Planung zu Operation Gomorrha, und seine Tränen versiegten: Die Menschen würden die Erde wieder zurückerobern. Im Unterschied zur Xenoflora und der - relativ unbedeutenden - Xenofauna - verfügten sie über ein gewaltiges Intelligenzpotential, das sich mächtige wissenschaftliche und technische Hilfsmittel geschaffen hatte. Damit würden sie den Kampf um die Erde für sich entscheiden.
    Weiter kam Aura nicht mit seinen Gedanken, denn unter ihm feuerte eine riesige, durch dicke Stränge mit anderen Pflanzen verbundene Pflanze zahlreiche Samenkapseln ab.
    Der Siganese geriet in den Sog einer dicht an ihm vorbeischießenden, für seine Begriffe gigantischen Kapsel, wurde einige hundert Meter weit durch die Luft gewirbelt und konnte anschließend nur mit Mühe seinen endgültigen Absturz in eine Notlandung verwandeln.
    Erst danach kam er dazu, sich umzusehen.
    Er war doch tatsächlich auf dem Anson-Argyris-Place am Rand von Garnaru gelandet!
    Rechts von sich sah er das nur leicht beschädigte Kommunikationszentrum und links zog sich die Arkon-Allee zum Crest Park hin. Alles war menschenleer.
    Siedendheiß stach die Erinnerung an den Evakuierungsplan in sein Bewußtsein. Der Rückzug der Menschen in die Tiefbunker mußte in vollem Gange sein, und auch die in Garnaru lebenden Außerirdischen befanden sich bestimmt schon auf dem Weg in den Bunker ihres Stadtviertels.
    Wenn ihm nicht eine Art Wunder half, würden Gal und Lai immer noch im Dschungel liegen, sobald Gomorrha anlief.
    Der Lärm von Explosionen und Blasterschüssen zerriß die Stille. Dunkle Rauchwolken stiegen hinter den Dächern auf. Grelle Flammen leckten durch sie in den Himmel.
    Vielstimmiges Geschrei

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