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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erscholl.
    Aura erschrak.
    Das kam aus Richtung des Lord-Zwiebus-Place, wo auch der Eingang zum Tiefbunker von Garnaru lag. Anscheinend hatte die Xenoflora die Menge überfallen, die sich dort angesammelt haben mußte.
    Einer völlig irrationalen Regung folgend, schnallte Digitalis Aura sein Flugaggregat ab und lief quer über den Platz auf die Einmündung der Arkon-Allee zu. Er hatte vergessen, daß seine winzigen Beine ihn niemals bis an den Ort des Geschehens bringen würden.
    Als er kurz darauf das Trampeln von Menschenfüßen hörte, kam ihm die Sinnlosigkeit seines Handelns zu Bewußtsein.
    Er blickte sich um und sah, daß eine Frau und ein Mann das Kommunikationszentrum verlassen hatten. Sie trugen Aktenkoffer. Wahrscheinlich wollten sie wichtige Unterlagen in Sicherheit bringen.
    „Hallo!" rief Aura.
    Aber ohne seinen Stimmverstärker würden die beiden Menschen ihn niemals hören.
    Kurz entschlossen zog er seinen winzigen Impulsstrahler, zielte auf die Füße des Mannes und schoß. Der Energiestrahl, auch wenn er nicht dicker als die Spitze einer terranischen Stecknadel war, erreichte den linken Schuhabsatz des Mannes und brachte ihn zum Qualmen. Der Mann zuckte leicht zusammen, lief aber weiter.
    Aura schoß ein zweites Mal. Diesmal traf er den Absatz des rechten Schuhes. Wieder zuckte der Menschenmann zusammen, aber diesmal blieb er stehen und blickte sich suchend um.
    Der Siganese feuerte eine ganze Serie von Schüssen in die Luft, bevor die beiden Menschen in seine Richtung sahen.
    Der Mann eilte schließlich auf ihn zu und bückte sich.
    Im selben Augenblick erkannten sich die beiden.
    „Lassel!" schrie Aura.
    „Diggi!" brüllte Lassei Domaschek.
    „Was ist los?" rief die Frau.
    „Es ist Digitalis Aura!" rief Lassei Domaschek zurück. „Wir werden ihn mitnehmen, Herzina."
    Mit der für Menschen typischen Grobheit umfaßte seine Hand den Körper des Siganesen und hob ihn hoch.
    „Halt! Warte!" schrie Aura, als Domaschek ihn einfach in eine Tasche seines Anzugs schieben wollte.
    „Was ist denn los?" knurrte der Sozialingenieur ungeduldig. „Wir müssen in den Bunker.
    Warum sprichst du so leise?"
    „Mein Stimmverstärker ist weg", erklärte Aura. „Und in den Bunker kommt ihr sowieso nicht. Hörst du nicht? Dort wird gekämpft."
    „Ich glaube, beim Bunker wird gekämpft, Lassei!" rief Herzina. „Was machen wir jetzt?"
    „Vorsichtig heranpirschen", erwiderte Domaschek und setzte Aura auf seiner rechten Schulter ab. „Du willst mir doch etwas sagen, großer Piet", stellte er fest. „Also, los!"
    Digitalis Aura redete wie ein Wasserfall. Sein Bericht endete mit der Forderung, einen Gleiter zu beschaffen und mit ihm Deighton und Lai Nurgowa aus dem Dschungel zu holen und in Sicherheit zu bringen.
    Lassei Domaschek sträubte sich. Herzina schimpfte. Am Ende ließ sie Lassei und Digitalis einfach stehen und lief die Arkon-Allee hinab.
    „Im KoZe steht noch ein brauchbarer Gleiter", meinte der Sozialingenieur. „Damit können wir es versuchen, obwohl ich nicht weiß, welcher Teufel mich reitet, daß ich auf dich höre und mit dir dorthin fliege, wohin mich sonst keine zehn Pferde gebracht hätten - auch nicht Theaterpferde."
     
    *
     
    Im Hauptquartier der Kosmischen Hanse war der Teufel los, als Reginald Bull eintraf.
    Zwar lag es unter dem Schutz eines Paratronschirms, aber irgendwie war es der Xenoflora dennoch gelungen, dort wieder Fuß zu fassen. Wahrscheinlich waren winzige Samen oder Sporen mit einem der Kuriere durch eine Strukturlücke eingeschleppt worden und der Dekontaminierung entgangen. Sie mußten sich unbemerkt ausgebreitet und zu Pflanzen entwickelt haben.
    Jedenfalls war plötzlich in zahlreichen Räumen ein dunkelbraunes Gespinst aufgetaucht und hatte alles organische Material angegriffen. Vor allem alles, was in irgendeiner Form Plastik enthielt, war rasend schnell verdaut und zu Frucht- oder Sporenkapseln umgewandelt worden, die ausgestoßen wurden und Computer, Funkanlagen und andere technische Einrichtungen binnen kürzester Frist in Schrott verwandelten.
    Als Bull nach der Dekontamination die Schleuse verließ, zogen Rauchschwaden durch die Korridore. Bewaffnete Frauen und Männer, Kampfroboter und Medoroboter wimmelten überall herum, Explosionen krachten, aus einzelnen Räumen schlugen Flammen.
    Julian Tifflor meldete sich über Funk und teilte Bull mit, in welchem Raum die Verantwortlichen von LFT und Hanse sich aufhielten. Zum Glück war er nicht weit von der

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