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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Vishna mußte das wissen, und sie würde ihr weiteres Vorgehen danach einrichten.
    Es gab Anzeichen von Suizid. Das Wort geisterte durch Tiffs Gedanken und trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    Massenselbstmord! Das war das Schreckgespenst, vor dem sie sich alle fürchteten.
    Alle bei der LFT und in HQH wußten, daß sie es nicht vollständig verhindern konnten, wenn es soweit war. Nicht überall, obwohl die Signale und Anweisungen für einen solchen Fall längst an alle behördlichen Stellen ausgegeben waren.
    Niemand konnte sagen, ob die Endzeit-Panik nicht bereits bei der Ankündigung der nächsten Plage zum Ausbruch kam.
    Tifflor erinnerte sich, wie sich alles entwickelt hatte.
    Nach dem Zusammenbruch des Zeitdamms waren Erde und Mond ungeschützt gewesen. Die Verantwortlichen hatten darauf gewartet, daß Vishna eingreifen würde, und sie hatte es getan.
    Mit Hilfe des Babel-Syndroms hatte sie den Raub von Terra/Luna verschleiert. Die Menschen waren im Innern des Grauen Korridors wieder normal geworden und hatten feststellen müssen, daß sie in einer fremdartigen Umgebung waren, einem ausbruchssicheren Gefängnis. Die Erkundung des Grauen Korridors und das Auftauchen des Schattens Chthon hatten Rätsel aufgegeben und zunächst von der eigentlichen Gefahr abgelenkt.
    Diese war den Menschen langsam klargeworden, als sich mit den Parasitär-Enklaven die zweite Plage manifestierte. Die Menschheit hatte erste große Opfer bringen müssen, und die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung war sprunghaft angestiegen. Neue Sekten und Heilslehren waren wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden geschossen, Rattenfänger hatten Hochkonjunktur. Die Bereitschaft zur Panik stieg an.
    Die 3. Plage mit dem Herrn der Toten hatte einen weiteren Meilenstein gesetzt. Jetzt wurden auch Menschen schwankend, die bisher einen festen Charakter bewiesen hatten.
    Noch bildeten sie nicht die Mehrheit, aber es war fast abzusehen, wann den Behörden die Kontrolle völlig entgleiten würde.
    Der Xenoforming-Prozeß der 4. Plage hatte eine neue Variante ins Spiel gebracht. Die Opfer, die die teilweise bereits zerstörte Erde bringen mußte, blieben relativ gering, und nach dem Abzug der Xenos und dem Absterben ihrer Pflanzen und Tiere stellten sich die Schäden als überschaubar dar.
    Dann waren die Feen gekommen, und sie hatten die Menschheit nicht nur an den Rand des Abgrunds geführt, sondern auch viele Menschen in den Abgrund und in die damit verbundenen Qualen mitgenommen. Die 5. Plage war diejenige, die die Menschen im nachhinein innerlich am meisten erschüttert hatte.
    Die Auswirkungen klangen noch nicht ab. Im Gegenteil, nach den paar Stunden, die seither vergangen waren, sah sich jeder außerstande, sie zu überblicken.
    Das Bewußtsein für die Gefahr überstieg auch inzwischen teilweise den Horizont der Menschen. Sie standen fassungslos da und begriffen nicht mehr, was mit ihnen vorging.
    Eine Nachricht alarmierte Julian Tifflor. Er sprang auf und eilte hinaus, die Folie in der Hand. Er rannte den Korridor entlang und in das Büro hinein, in dem der Sicherheitschef für den Distrikt Terrania arbeitete. Er hielt ihm die Nachricht unter die Nase.
    „Da müssen wir sofort hin, Lester Piquet", sagte er. „Es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn das Schule macht!"
    Sie verließen das Gebäude und suchten einen Stadtteil auf, der relativ wenig Zerstörungen auf wies. Die meisten Straßenzüge waren unversehrt. Nur ab und zu wiesen hohe Halden organischen Abfalls darauf hin, daß es auch hier zu einer Invasion fremder Flora gekommen war.
    Über Funk orderte Tifflor ein Dutzend Roboter herbei, mit denen sie am Eingang des flachen Rundbaus zusammentrafen, über dem ein paar erloschene Kristallreklamen verkündeten, daß es sich hierbei um ein Holokino neuester Bauart handelte. Tifflor kannte diesen Gag.
    Durch Formenergie gelang es den Produzenten, ihre Figuren und die Aufbauten des Films so real zu machen, als lebten sie tatsächlich. Die Kinobesucher befanden sich mitten in diesem neuzeitlichen Panoptikum und nahmen an der Handlung teil.
    Jetzt war das Kino verlassen. Risse durchzogen den Innenputz, aber sonst gab es keine Hinweise auf Zerstörungen.
    In dem Rundsaal brannte Licht. Etwa hundert Menschen hatten sich dort versammelt. In ihrer Mitte stand ein etwa 50 Zentimeter hohes, blauhäutiges Wesen von humanoider Gestalt.
    Tifflor stockte der Atem. Die Nachricht, die er von dem Computer erhalten hatte, war wesentlich

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