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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Notrufknopf.
    Der Oberkörper des Terraners sank nach vorn. Sein Kopf schlug schwer auf die Tischplatte und die Folien und Papiere.
     
    6.
     
    Der erste Eindruck war ein Zerren und Ziehen, als ließe ihn der undefinierbare Vorhang doch nicht durch. Er schien aus mehreren Schichten zu bestehen, und er glaubte zu erkennen, wie er sie nacheinander berührte und durchdrang. Er verglich seine Situation mit einer Fliege, die sich an einem Fliegenfänger abmühte, wieder loszukommen, und sich immer mehr mit der klebrigen Masse in Berührung brachte.
    Sicher, es war ein sehr menschlicher Vergleich, und Chthon stellte verunsichert fest, daß er in seiner teilweisen Hilflosigkeit einiges von den Menschen angenommen hatte.
    Und sei es nur ihre blumige Art, Vergleiche zu ziehen mit allem, was ihnen bekannt war.
    Gleichzeitig glaubte der Schatten, daß sich sein Nebelwams veränderte. Er sah es nicht mit seinen schwarzen Augen, deren strahlend weiße Pupillen gleich Lampen leuchteten.
    Es war einfach eine Erkenntnis in ihm, und er war nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun.
    Du löst dich auf!
    Chthon verscheuchte den widerlichen Gedanken und konzentrierte seine ganze Kraft auf die Erhaltung seiner Existenz.
    Dann war er plötzlich durch.
    Er befand sich in einem Raum, der so hell war wie das Licht, das er von jenem Zeitpunkt her kannte, als er jene Odyssee antrat, die ihn schließlich in den Grauen Korridor verschlagen hatte. Chthon, der einsame Wanderer zwischen den Dimensionen, der sich viel erhoffte und doch wenig in Aussicht hatte.
    Undefinierbar empfand er ab und zu ein Gefühl des Glücks, doch es widersprach völlig der Tatsache, daß er sich mehr und mehr aufzulösen begann.
    Konnte die Perforationszone diesem Vorgang ein vorübergehendes Ende bereiten?
    Die Helligkeit kam von überall her, und Chthon sah keine Begrenzungen dieses Raumes. Er erblickte in der Ferne runde und ovale Gegenstände, die auf keinen Fall zu den Eigenheiten dieser Zone gehören konnten.
    Der Schatten legte die Hände ineinander und merkte, daß er kein Schatten mehr war.
    Chthon war materialisiert.
    So, wie das geheimnisvolle Wesen jetzt in der Perforationszone hing, unterschied es sich teilweise von seinem schattenhaften Dasein. Es hatte seine äußere Gestalt teilweise behalten, war 1,82 groß, schlank und mit einer sehnigen, sportlichen Figur. Sein Gesicht hatte deutliche Züge erhalten, und sie drückten Entschlossenheit aus.
    Dennoch fehlte Chthon einiges. Sein Haar war nach wir vor farblos, und sein rauchigtrübes Nebelwams hatte sich zu einem nahtlosen Kleidungsstück verfestigt.
    Chthon trieb durch den lichten Raum auf jene Gebilde zu, die er für Inseln in der Schwerelosigkeit hielt, die ihn umfangen hatte. Er drehte seinen neuen Körper und geriet in eine Taumelbewegung, die er jedoch steuern konnte.
    Gedankenbefehle verhallten hier nicht völlig, sie harmonierten mit den festen Körpern zusammen. Zumindest in bezug auf seine Person war das so.
    Es gehörte wohl zu den Eigenarten der Perforationszone, daß sie auch einem Schatten eine Existenz bot.
    „Du willst fliehen!" klang eine rauhe Stimme in ihm auf. „Aber du kannst dem Voyde H'ot nicht entkommen!"
    Der Jäger hatte die Korridorwandung ebenfalls durchdrungen und schnellte sich auf ihn zu. Er hatte die Arme von sich gestreckt, und die Klauen zuckten erregt auf und ab.
    Der Voyde H'ot war ebenfalls materiell geworden.
    Chthon drehte seinen Körper und stellte sich zum Kampf. Er hatte bisher noch keine Möglichkeit gefunden, die Gebilde der Zone in seine Taktik mit einzuplanen. Es blieb ihm vorerst nur die rein körperliche Auseinandersetzung mit dem anderen.
    Beide besaßen sie keine Waffen, der Kampf würde ausgeglichen sein. Körperkraft und Intelligenz sollten entscheiden.
    Die beiden Wesen prallten zusammen, und Chthon spannte die Muskeln seines neuen Körpers an. Er stieß den anderen zurück, aber der Voyde H'ot war aus einem Holz geschnitzt, das irgendwo in den härtesten Wäldern wuchs, die die Galaxien jemals hervorgebracht hatten.
    Er schlug mit einer seiner Klauen zu und schleuderte Chthon hinweg. Sich heftig überschlagend, trudelte dieser auf die Gebilde zu, die sich als schwebende Inseln herausstellten.
    Das Gelächter des Jägers folgte ihm. Der Voyde H'ot erzählte ihm hämisch, warum er auf der Erde die Entscheidung nicht hatte herbeiführen können.
    „Hier bist du dem Voyde H'ot unterlegen", vernahm er. „Du bist ein dummes Wesen, aber du wirst in dem

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