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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in eine Hand.
    „Mach's gut, Dicker", murmelte er. „Mehr kann ich jetzt nicht für dich tun."
    Als er zu Chthon zurückkehrte, sendete der Schatten ein paar Worte des Mitgefühls.
    Ellert ignorierte sie. Vielleicht trauerte Chthon wirklich mit ihm um die Menschheit, aber konnte er auch verstehen, daß das Schicksal der völligen Versklavung, das den Menschen nun drohte, schlimmer war als der Tod?
    Er startete und raste fast senkrecht in den Himmel. Unter ihm blieb die riesige Stadt zurück. Ellert glaubte, in ein Meer hoffnungsfroher Gesichter zu blicken. Er gab einen dumpfen Laut von sich. Mit heftigen Bewegungen schaltete er ein paar Kontrollen ein.
    Dann justierte er den Bildschirm der Raumbeobachtung.
    Über den obersten Schichten der Atmosphäre schwebten ganze Pulks azurn leuchtender Kugeln, als hätte ein Riese Seifenblasen produziert.
    Ellert überprüfte die Bordwaffen und aktivierte sie der Reihe nach. Selbst wenn er voraussetzte, daß es ihm gelingen würde, Kugeln abzuschießen, würde er ein paar Tage brauchen, um Hunderttausende davon zu vernichten. Es waren jedoch Milliarden.
    Vor Ellerts geistigem Auge erschien plötzlich das letzte Bild der Harno-Vision.
    Es war noch schlimmer, als er befürchtet hatte, aber genauso, wie er es damals gesehen hatte, würden sich die Dinge nun entwickeln.
    Der seelische Schmerz ließ ihn vornüber sinken.
    „Hilf mir, Chthon!" flehte er.
    Der Schatten war da, wollte ihn berühren, aber die Hand glitt durch Ellerts entstellten Körper.
    „Ich kann dir nicht helfen, Ernst Ellert", sendete Chthon traurig.
     
    7.
     
    Nachdem Taurec ein paar Stunden den Weltraum abgesucht hatte, ohne irgend etwas Bedeutendes zu finden, nahm er Funkkontakt zur RAKAL WOOLVER auf und berichtete den Kommandanten von seiner Erfolglosigkeit.
    „Komm zurück, Taurec!" riet ihm Bradley von Xanthen. „Sonst besteht noch die Gefahr, daß wir getrennt werden."
    Der Vorschlag war durchaus vernünftig, aber Taurecs Innerstes lehnte sich dagegen auf. Er wollte einfach nicht wahrhaben, daß er unverrichteter Dinge zum Mutterschiff zurückfliegen mußte.
    Das sichere Gefühl, daß der andere ganz in der Nähe war, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
    Wie hatte er ihn nur verlieren können? fragte er sich. Es mußte beim Übergang von Jenseits der Materiequellen in das Einsteinuniversum passiert sein. Vermutlich hatte sogar Vishna ihre Hände im Spiel. Eine Sabotage diesen Stils war ihr durchaus zuzutrauen.
    Ich darf nicht aufgeben! schärfte sich der Einäugige seinen bisherigen Grundsatz ein.
    Die Leiden, die ich auf mich genommen habe, um diese Mission durchzuführen, dürfen nicht umsonst gewesen sein.
    „Gib mir noch ein bißchen Zeit, Bradley!" bat er den Kommandanten. „Es ist schließlich gleichgültig, ob ich bei euch an Bord oder hier draußen unterwegs bin, Hauptsache, wir verlieren uns nicht."
    „Also gut", stimmte von Xanthen zögernd zu. „Du wirst deine Gründe haben."
    Die unterschwellige Verärgerung von Xanthens entging dem Gesandten der Kosmokraten nicht. Der Terraner mißbilligte die Geheimniskrämerei Taurecs.
    Sie vereinbarten, regelmäßigen Funkkontakt miteinander aufzunehmen, dann wurde die Verbindung wieder unterbrochen.
    Taurec beobachtete die Kontrollen der SYZZEL. In weiter Ferne zog ein kleiner Verband Raumschiffe vorbei, vermutlich eine Flotte der Hanse oder der GAVÖK, die auf der Suche nach Terra und Luna waren.
    Plötzlich kam ein schwacher Peilimpuls aus einem Sektor durch, den Taurec bisher für verlassen angesehen hatte. Die Massetaster reagierten nicht, also konnten die Emissionen nicht von einem Raumschiff ausgehen.
    Taurec änderte den Kurs der SYZZEL.
    Als er sich dem Gebiet näherte, aus dem die Impulse kramen, stellte er fest, daß es dort einen gewaltigen Bruch im Raum-Zeit-Gefüge gab. Es war kein regelrechter Riß, durch den Energien abgeflossen oder hereingeströmt wären, aber es war eine deutliche Unregelmäßigkeit. Zwischen den Dimensionen schien es eine Aufblähung zu geben, als befände sich dort eine gigantische, ndimensionale Blase.
    Taurec hatte etwas Derartiges bisher noch nie gesehen, auch sein geschulter Verstand konnte ihm keine Antwort darauf geben, worum es sich bei diesem Phänomen handelte.
    Sein Instinkt allerdings sagte ihm, daß es etwas mit der verschwundenen Erde zu tun hatte.
    Das Gebiet ließ sich durchfliegen wie normaler Weltraum.
    Es gab nicht einmal eine Lücke, durch die Taurec Einblick in die merkwürdige Blase nehmen

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