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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen nachzudenken begann. Wenn die Opfer der siebenten Plage wirklich wieder Herr über ihre Sinne geworden wären, hätten sie sich vermutlich ganz anders verhalten.
    Zunächst einmal hätten sie die unterbrochenen Arbeiten wieder aufgenommen.
    Davon konnte jedoch keine Rede sein.
    Die Menschen blieben, nachdem sie die Gebäude verlassen hatten, einfach auf der Straße stehen und blickten in den Himmel.
    Es sah aus, als erwarteten sie ein besonderes Ereignis.
    In Ellerts Kehle bildete sich ein Kloß. Er mußte wegsehen. Chthon war eher in der Lage, der Wahrheit ins Auge zu sehen und sie auszusprechen.
    „Sie warten auf die Kugeln", stellte er fest.
     
    *
     
    Sie waren etwa zweihundert Meilen weit geflogen und hatten dabei die Erdoberfläche beobachtet. Überall bot sich ihnen der gleiche Anblick: Auf den freien Plätzen standen die Menschen und warteten.
    Ellert war froh, daß er zu hoch flog, um ihre Gesichter sehen zu können, denn er konnte sich den stumpfsinnigen Ausdruck einfältiger Erwartung darin gut vorstellen.
    Hastig ließ er den kleinen Diskus tiefer sinken.
    „Was hast du vor?" wollte Chthon wissen. „Wolltest du nicht einen Ausflug in den Weltraum unternehmen?"
    „Doch, aber ich muß erst sicher sein, daß unsere Einschätzung der Lage richtig ist, auch wenn die Bestätigung der Realität noch so bitter sein sollte."
    Er raste mit höchster Beschleunigung ins Gebiet von HQ-Hanse zurück.
    Auch dort waren die Mitarbeiter der Zentrale ins Freie herausgekommen.
    „Dort!" rief Ellert empört. „Ich kann Bully sehen - und Waringer. Wir werden landen und versuchen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen."
    „Wenn du es für richtig hältst..."
    Ellert suchte nach einer geeigneten Stelle und setzte die Jet ruckartig auf. Er hatte schon bessere Landungen vollbracht, aber er war auch noch niemals zuvor so angespannt gewesen.
    Nur ein paar Schritte von ihnen entfernt standen die ersten Menschen. Sie hatten von dem landenden Kleinstraumschiff keinerlei Notiz genommen.
    „Warte hier!" sagte Ellert zu Chthon.
    Der Schatten protestierte nicht dagegen, daß Ellert allein gehen wollte. Einmal mehr bewies Chthon sein Einfühlungsvermögen. Er konnte verstehen, daß Ellert jetzt niemanden bei sich haben wollte - vor allem aber keinen Nichtmenschlichen.
    Ellert stieg aus und trat auf den ersten Mann zu. Es war fast noch ein Junge, der das Emblem der Kosmischen Hanse auf seiner Weste trug. Der junge Mann blickte nach oben.
    Ellert schien er überhaupt nicht zu sehen.
    Ellert bahnte sich einen Weg bis zu der Stelle, wo er Bully und Waringer gesehen hatte.
    Er fand sie wenig später, zwischen Hanse-Spezialisten und LFT-Mitarbeitern.
    Waringer sah irgendwie ernst und würdevoll aus, als bereitete er sich auf einen großen Augenblick in seinem Leben vor. Um Bullys Lippen spielte ein kaum wahrnehmbares, aber durchaus zufriedenes Lächeln, das die Linien der Erschöpfung in seinem Gesicht etwas milderte.
    „Dicker", sagte Ellert beschwörend und faßte den untersetzten Mann bei der Hand. „Ich bin's - Ernst Ellert. Wenn du mich ein kleines bißchen dabei unterstützt, könnte ich Geoffry und dich auf den Mond bringen. Innerhalb von NATHAN gibt es noch Sicherheit."
    Wenn Bull ihn überhaupt hörte, dann verstand er den Sinn der Worte nicht.
    Ellert verlor für einen Augenblick die Fassung. Er holte aus und versetzte Bull einen heftigen Tritt.
    „Du verdammter Trottel!" schrie er ihn an. „Merkt ihr denn nicht, was hier gespielt wird?
    Ihr seid alle verloren, wenn ihr nicht endlich reagiert."
    Der Tritt schien Bully nichts auszumachen. Er stand da und schaute in den Himmel.
    Ellert hätte am liebsten geheult, aber damit hätte er auch nichts geändert. Er überlegte, ob er stark genug war, um Bully zu transportieren. Er konnte ihn zur Jet tragen und zum nächsten Transmitteranschluß fliegen. Danach konnte er ihn nach Luna schicken, in die Obhut NATHANS.
    Aber Ellerts Körper besaß nicht die nötigen Kräfte, um Bully zu tragen.
    Chthon kam als Helfer nicht in Frage, der Körperlose hätte nicht einmal eine Feder aufheben können.
    Ellert rannte zur Jet zurück. Schweigend sah Chthon zu, wie der Mutant ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier schrieb.
    Bully, ich versuche, etwas gegen Einsteins Tränen zu unternehmen. Auf Luna gibt es noch Sicherheit. Wenn du kannst, versuche dorthin zu gelangen. Wir werden uns treffen. Ernst.
    Abermals verließ Ellert die Maschine und begab sich zu Reginald Bull. Er drückte ihm den Zettel

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