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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht alle Lampen innerhalb des sanft ansteigenden Vorgartens. Nur an bestimmten Stellen und auch nicht zu stark, sodass ihr Licht mehr schwachen Flecken glich, die sich über Blumen und Büsche als schwaches Leuchten verteilten.
    Er wusste nicht, woran es lag, aber er spürte plötzlich eine gewisse Unruhe in sich. Johnny ging auf keinen Fall davon aus, einen Sechsten Sinn zu haben, aber in der Vergangenheit hatte er einfach zu viel erlebt, um seine innere Stimme zu ignorieren. Die machte sich bei ihm schon als eine leichte Warnung bemerkbar.
    Er hatte das Haus und den geräumigen, gepflasterten Platz davor noch nicht erreicht, als er stehen blieb. Er bockte den Roller nicht auf und hielt ihn mit beiden Händen fest. Dabei bewegte er seinen Kopf nach rechts und links. Er schaute auch nach vorn, wo über dem Hauseingang die Lampe brannte und drehte sich dann so gut wie möglich.
    Nichts erregte seinen Verdacht!
    Trotzdem wollte dieses verdammte Gefühl nicht weichen. Er schaute wieder zum Haus und entdeckte hinter den Fenstern der Vorderseite keinen Lichtschimmer. So ging er davon aus, dass seine Eltern längst in den Betten lagen und schliefen.
    Das andere Gefühl blieb bestehen, auch als er den Roller wieder weiter auf das Haus zuschob und sich dann nach links wandte, um den Bereich der Garagen zu erreichen. Er schob das Fahrzeug parallel zum Haus weiter und geriet wieder hinein in eine dunkle Zone, weil die Lampe an der Garage nicht eingeschaltet war.
    Furcht kannte Johnny davor nicht. Er war schließlich hier zu Hause. Dennoch blieb er aus irgendwelchen unbestimmten Gründen stehen.
    In der dunklen Ecke bewegte sich etwas.
    Er hörte Schritte, und im nächsten Augenblick löste sich eine Gestalt aus dem Dunkel.
    Johnny hielt den Atem an.
    Es war weder seine Mutter noch sein Vater. Aber es war eine Frau, eine alte Frau. Johnny war ziemlich groß. Die Frau reichte ihm höchstens bis zur Schulter. Zudem ging sie noch etwas geduckt.
    Dabei hatte sie den Kopf zur Seite geneigt, sodass sie Johnny vorkam wie eine alte Hexe, die sich hier versteckt gehalten hatte.
    Von ihrem Gesicht war nicht viel zu sehen. Sie kam auch nicht zu nahe an ihn heran, blieb stehen, kicherte kurz auf und fragte dann: »Gehörst du zu den Conollys?«
    Die Frage überraschte Johnny. Er überlegte, wer diese Person sein konnte. Womöglich eine Bettlerin, die in der Nacht die Straßen in dieser Umgebung durchstreifte. So etwas gab es.
    Sie kannte seinen Namen. Auch nichts Besonderes, den Namen hätte sie unten an der Zufahrt ablesen können.
    Nicht eben freundlich erwiderte Johnny: »Was soll die Frage? Was tun Sie überhaupt hier? Sie sind fremd. Wenn Sie etwas wollen, dann kommen Sie tagsüber wieder.«
    »Nein, das ist nicht unsere Zeit.«
    »Wieso?« Johnny blinzelte. Was hatte sie gesagt. Unsere Zeit. Sie hatte in der Mehrzahl gesprochen. Johnny musste davon ausgehen, dass sie nicht allein war. Zudem ließ ihr verdammt selbstsicheres Auftreten auch darauf schließen. Sie verhielt sich wie jemand, dem kein Leid angetan werden konnte.
    »Du wunderst dich?«
    »Ja.« Johnny bockte seinen, Roller auf. Er wollte plötzlich seine Hände frei haben.
    »Das kannst du auch. Aber wir vergessen niemals etwas, Junge. Niemals.«
    Johnny platzte beinahe vor Ärger. »Jetzt sagen Sie mir endlich, was Sie hier zu suchen haben!«
    »Langsam, Junge, langsam.« Die Alte drehte sich zur Seite und streckte ihren linken Arm aus. Die ebenfalls ausgestreckte Hand wies nach oben und zielte dabei auf das Garagendach.
    Johnny schaute hin.
    Aus dem Dunkel über dem Dach löste sich eine Gestalt. Sie richtete sich langsam auf, wobei Johnny den Eindruck hatte, dass sie zu einem riesenhaften Monster anwachsen würde. Sie war dunkel, noch dunkler als die Nacht, und nur dort, wo sich der Kopf befand, leuchtete ein bleiches Gesicht.
    »Ich bin nicht allein, Conolly. Ich habe meinen Freund mitgebracht. Es ist Beau Leroi, der Blut-Galan, und er ist begierig darauf, dein Blut zu trinken…«
    ***
    Wir waren schon auf dem Weg nach Hause, als ich vor einem Kreisverkehr so heftig auf die Bremse trat, dass wir beide nach vorn in unsere Gurte gepresst wurden.
    »He«, beschwerte sich Suko zu Recht. »Was soll das? Kannst du nicht vorher Bescheid sagen?«
    »Wieso? Hast du geschlafen?«
    »Nein, nur nachgedacht.«
    »Das habe ich ebenfalls.«
    »Ist ja super. Und deshalb hast du gebremst?«
    »Ja.«
    »Dann sag, wie es weitergeht.«
    Da hinter uns kein Wagen kam und ich zudem die

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