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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes im Sinn. Bei ihnen hieß es dann: Mitgefangen - mitgehangen.
    Bill Conolly hatte mittlerweile sein Arbeitszimmer erreicht. Er machte noch kein Licht, sondern bewegte sich im Dunkeln zwischen Schreibtisch und Bücherregal entlang auf eines der Fenster zu.
    Sein Blick fiel auf die Westseite des Hauses. Auch dort breitete sich ein schmales Stück Garten aus.
    Sommerblumen hatten ihn bunt werden lassen. Davon war in der Dunkelheit nichts zu sehen. Nur dort, wo eine der Außenleuchten ihr Licht verteilte, sah er die weißen Heckenrosen leuchten.
    Ansonsten bewegte sich nichts. Auch nicht dort, wo der dunkle Himmel ein dickes Gebilde aus Wolken bildete. Er öffnete das Fenster und stellte fest, dass es sich im Vergleich zum vergangenen Tag stark abgekühlt hatte.
    Die Conollys wohnten in einer Gegend, in der es auch tagsüber ruhig war. In der Nacht war es noch stiller. Da hätte Bill jedes Fiepen einer Feldmaus gehört.
    Er schloss das Fenster, machte Licht und kümmerte sich um seinen kleinen Safe. Die Kombination hatte er im Kopf. Wenig später zog er die Tür auf. Mit einem Griff hatte er die Goldene Pistole erwischt. Sie sah aus wie eine etwas klobige Wasserpistole, nur bestand ihre Ladung nicht aus Wasser, sondern aus einer absolut tödlichen Masse, gegen die es so gut wie kein Mittel gab, abgesehen von Johns Kreuz und den kleinen Pfeilen, die in einem besonderen Magazin steckten, das ebenfalls an der Goldenen Pistole angebracht worden war.
    Bill, der nur ein Schlaf-Short trug, wollte sich so bald wie möglich umziehen. Diese Nacht würde anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hatte.
    Er ließ die Goldene Pistole in seinem Schreibtisch liegen und kehrte zu Sheila zurück. Sie empfing ihn mit der Frage:
    »Ist Johnny eigentlich schon da?«
    Bill blieb stehen, als hätte ihn etwas Fremdes gestoppt. »Johnny? Weiß ich nicht.«
    »Dann hast du nicht nachgeschaut?«
    »Warum?«
    »Tu es, bitte.«
    »Moment mal. Wo wollte er denn hin?«
    »Zu irgendeiner Gartenfete. Er hat mir gesagt, dass es spät werden könnte.«
    »Wollte er nicht woanders übernachten?«
    »Nein. Außerdem kann er nichts trinken, weil er mit dem Roller unterwegs ist.«
    »Tja…« Bill versuchte es mit einem lockeren Lächeln. »Du solltest nicht zu schwarz sehen, Sheila.«
    »Das tue ich auch nicht. Aber ich habe meine Schäfchen gern beisammen, wie du weißt. Besonders nach diesem Anruf, der mich doch ziemlich beunruhigt hat.«
    »Okay, ich schaue mal nach und ziehe mich dann an.«
    Sheila lächelte. »Das habe ich mir gedacht. Auch für dich ist die Nacht nicht mehr normal.«
    Bill stimmte seiner Frau innerlich zu. Sie war wirklich nicht mehr normal. Er dachte an den Hass des Blutsaugers, der so intensiv sein konnte. Vampire waren brutal. Sie besaßen keine Seele, auch kein Gewissen, aber Leroi war jemand, der alle anderen noch in den Schatten stellte, weil er seine Opfer nach dem Blutsaugen vernichtete.
    Bill ging langsam durch den Flur und blieb vor der Tür zu Johnnys Zimmer stehen. Er brauchte sie nicht erst aufzudrücken, um zu wissen, dass sein Sohn sich nicht im Haus befand. Dann wäre die Tür geschlossen gewesen.
    Bill wollte es trotzdem genau wissen.
    Das Zimmer war leer.
    Für einen Moment blickte er nachdenklich auf das gemachte Bett, dann drehte er sich um und ging zu Sheila zurück. Sie sah ihm die Besorgnis an.
    »Er ist nicht da - oder?«
    »Richtig.«
    Sheila atmete schwer. »Ich fürchte«, flüsterte sie dann, »da braut sich etwas zusammen…«
    ***
    Die Gartenfete hatte schon am frühen Abend begonnen. Sie war auch so lange echt cool gewesen, bis die ersten hackevoll gewesen waren und sich zudem noch das Wetter geändert hatte.
    Es war immer von einer Kaltfront die Rede gewesen, die aus Nordwesten kam, und da hatten sich die Wetterfrösche mal nicht geirrt. Sie war sogar pünktlich gekommen. Praktisch mit dem Anbruch der Dunkelheit war das Thermometer gefallen und die Temperaturen auf die des April herabgesunken.
    Wind fegte durch den Garten. Er warf einige Gläser um. Er ließ die Beleuchtung schaukeln und wirbelte Staub hoch. Es sollte auch Regen geben, aber noch hielt sich das Nass zurück.
    Die Stimmung sank ebenso wie die Temperatur. Man hielt noch aus, doch kurz nach Mitternacht hatte Johnny die Nase voll. Er gehörte zu den wenigen, die keinen Alkohol getrunken hatten. Dabei kamen ihm einige andere direkt lächerlich vor, wie sie durch die Gegend wankten und mit dem Gleichgewicht kämpften. Das bezog sich

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