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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„geliehen" hatte, blickte Art Mektal mit den Augen des Aras an, und der Kommandant glaubte, hinter diesen Augen etwas erkennen zu können, was nicht zu Varkun gehörte, und dieses Etwas ließ Varkuns Gesicht auf seltsame Weise lächeln.
    „Ich sagte bereits, daß ich meine Erinnerungen verloren hatte", sagte Bom Gerard. „Ich wußte nichts mehr über den Körper, in dem ich gelebt habe, und noch viel weniger war ich mir meines Geschlechts bewußt. Aber ich spürte einen Gegensatz zwischen Seth-Apophis und mir, der mich zu ihr hinzog. Ich hatte den Wunsch, sie zu beschützen und ihr zu helfen. Das klingt natürlich absolut lächerlich, denn ich war und bin nur ein winziges menschliches Bewußtsein, das irgendwo zwischen Sterben und Tod verlorengegangen war, und sie war eine Superintelligenz mit Macht über Millionen und Abermillionen von Sternen. Trotzdem bin ich mir jetzt sicher, daß ich sie in meiner Existenzform als Bomra auf eine mir selbst unbewußte und unerklärliche Weise geliebt habe. Und vielleicht hat sie ein ganz klein wenig ähnliche Gefühle für mich empfunden. Sie wußte über meine Herkunft Bescheid, und sie wußte, was für ein Schiff das hier ist. Ihr muß klar gewesen sein, daß die Konfrontation mit Menschen mir zumindest einen Teil meiner Erinnerungen wiedergeben würde. Trotzdem gab sie mir den Befehl, in dieses Schiff einzudringen.
    Dieser Befehl war sinnlos, denn sie war zu diesem Zeitpunkt bereits besiegt. Selbst wenn es mir gelungen wäre, euch auszutricksen und die Bettler des Vakuums zu ihr zu bringen, hätte sie nichts mehr mit ihnen anfangen können."
    Cobanor, der kurz nach Bom Gerard in die Zentrale gekommen war und sich schweigend neben den Kommandanten gesetzt hatte, empfand Mitleid für das Etwas, das Varkuns Körper in Bewegung gesetzt hatte, und er haßte den Gedanken, der plötzlich in seinem Gehirn war und sich nicht mehr rückgängig machen ließ. Er hoffte nur, daß Bom Gerard nichts davon bemerkt hatte. Aber das Gesicht des Aras wandte sich ihm zu, und es lächelte.
    „Du weißt nicht genug über das Wesen, das man Seth-Apophis nannte, Cobanor", sagte Bom Gerard leise. „Es war nicht böse oder bewußt grausam - genauso wenig wie eine Katze, die eine Maus langsam zu Tode quält. Aber lassen wir das, denn die Zeit wird allmählich knapp. Da ist noch etwas, was ihr wissen solltet: Der Körper, in dem ich mich zur Zeit befinde, ist auf dem Planeten der doppelten Sonne mit einer Pflanze in Kontakt gekommen. Dieses Doppelsternsystem ist eine unter vielen Bewußtseinsfallen, die Seth-Apophis errichtet hat. Sie fühlte sich bedroht, und sie fürchtete sich vor Fremdlingen, die irgendwann in ihr Reich eindringen würden. Diese auffälligen Doppelsternsysteme sollten die Fremden anziehen. Auf all den Planeten, die solche Sonnen umkreisen, gibt es die fliegenden Pflanzen und Wesen wie die, die sich Lumena nennen. Damit die Aufmerksamkeit der Fremden sich auch wirklich auf diese Pflanzen richten sollte, sorgte Seth-Apophis dafür, daß die eigentliche Oberfläche der Planeten kein Leben trug. Wenn ein Lebewesen, das nicht von Seth-Apophis gezeichnet ist, eine solche Pflanze berührt, dann werden Körper und Geist voneinander getrennt. Die Bewußtseine der beiden Frauen und dieses Mannes sind unwiederbringlich verloren. Keine Macht der Welt kann sie den Pflanzen entreißen - falls sie nicht längst an einen anderen Ort gebracht wurden."
    „Aber wenn Seth-Apophis tatsächlich stirbt - könnten sie dann nicht befreit werden?"
    „Ich hoffe, daß das geschehen wird - aber sie werden nicht in ihre Körper zurückkehren."
    „Aber du bist zurückgekehrt!"
    „Nur für kurze Zeit, und die ist jetzt um. Seth-Apophis stirbt, und meine Kraft erlischt. Ich kann mich nicht länger in diesem Körper halten ..."
    Sie sahen, wie „Varkun" in sich zusammensank. Cobanor bemühte sich, ihn noch einmal zum Sprechen zu bringen, während Art Mektal den Schiffsarzt zu Hilfe rief.
    „Es hat keinen Sinn mehr", sagte Cobanor bitter. „Er ist tot."
    Trotzdem warteten sie voller Spannung, aber Dorgen konnte Cobanors Diagnose nur noch bestätigen. Wenig später starben auch die Körper von Sira und Jasmin Ali.
     
    *
     
    Cobanor fühlte sich ausgebrannt und leer, und er wußte, daß es den anderen genauso ging. Dabei hätten sie allen Grund gehabt, zu triumphieren.
    Sie hatten den Hüter besiegt - und Cobanor kam gar nicht erst auf die Idee, daß dies eventuell ein moralisch etwas zweifelhafter Sieg

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