Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auszumachen, denn Bomra spürte dort Wut und den Willen, zu zerstören.
    Aber ganz so reibungslos kam er dann doch nicht voran, denn auf seinem Weg berührte er plötzlich ein Wesen, von dem er sofort wußte, daß es ein Bettler des Vakuums sein mußte.
    Verwirrt hielt er inne. Hatte er sich verirrt? Befand er sich bei den Zublzus anstatt in dem fremden Schiff?
    Aber nein - der Bettler war an Bord, in einer Halle, in die er gerade so hineinpaßte. Und noch jemand war in dieser Halle, ein anderes Wesen, das Bomra seltsam vertraut vorkam. Aber vorerst kam er nicht dazu, denn etwas anderes fesselte seine Aufmerksamkeit: der Gegensatz zwischen dem Bettler und dem anderen Wesen.
    Bomras Beziehungen zur materiellen Welt waren noch nicht so weit gediehen, daß er sich ein Urteil darüber erlauben konnte, ob ein Ding groß oder klein war. Ebenso wenig konnte er Entfernungen abschätzen, und er brauchte eine solche Fähigkeit auch nicht.
    Aber er sah immerhin, daß der Gegensatz zwischen dem Bettler und dem anderen ganz enorm war, und daß der andere sich in so unmittelbarer Nähe des Bettlers befand, daß sich für den kleinen Fremden mit Sicherheit eine Gefahr daraus ergab.
    Im ersten Moment dachte Bomra, daß der Bettler sich des fremden Schiffes bemächtigt hatte, seine Insassen gefangenhielt und sie zwang, die Behausung des Hüters zu zerstören. Das hätte schließlich auch gut zu dem Bild gepaßt, das Bomra durch die Schilderungen der Superintelligenz von den Zublzus gewonnen hatte. Aber dann spürte er ganz deutlich, daß es der riesige Bettler war, der Angst empfand, während das viel kleinere Wesen ganz kühl und gelassen blieb. Mehr noch: Der Kleine bemühte sich, dem Riesen Mut zuzusprechen, und das, fand Bomra, war bemerkenswert. Und noch etwas irritierte ihn: Er fand, daß der Zublzu eine außerordentliche Friedfertigkeit ausstrahlte.
    Das sollte der Feind sein, vor dem Seth-Apophis sich in acht nehmen mußte?
    Der Anblick des kleinen Fremden verwirrte Bomra, und er merkte das. Er sagte sich daher, daß es besser war, jetzt nicht über so komplizierte Fragen nachzudenken, sondern es auf später zu verschieben.
    Aber obwohl er sich fest vorgenommen hatte, sich jetzt durch nichts mehr irritieren zu lassen, hielt er schon im Augenblick danach erneut inne.
    In einem Raum lagen drei Körper, und diese Körper waren auf eine beunruhigende Weise lebendig und tot zugleich. Bomra fühlte sich auf geradezu magische Weise von diesen Körpern angezogen, besonders von dem einen. Ehe er es sich versah, berührte er den Körper.
    Ein Kontakt schloß sich, und die plötzliche Erkenntnis war wie ein gewaltiger Blitz, der Bomra blendete und betäubte.
    Jetzt wußte Bomra, wer er war, was er war, wie er so geworden war und was sich mit ihm ereignet hatte. Und er wußte auch, was mit dem Körper geschehen war, den er berührte.
     
    8.
     
    „Schickt eine Abordnung zu mir, dann können wir gewiß eine Lösung finden".
    „Der Kerl lügt!" hatte Moby sofort behauptet, und auch Art Mektal war mißtrauisch gewesen. Aber Pakosch und Koros hatten sich freiwillig zu dieser Mission gemeldet, ebenso ihre drei Begleiter.
    Nun waren sie tot Der Hüter hatte das Beiboot ohne Warnung abgeschossen. Keiner von ihnen hatte auch nur die leiseste Chance bekommen.
    Art Mektals Leute waren friedfertig und tolerant. Das mußten sie sein, denn sonst hätten sie nicht in einem Schiff mit gemischter Besatzung Dienst tun können. Aber sie hatten eine lange, gefährliche Irrfahrt hinter sich, und die Nähe des Zweisterns trug auch nicht eben dazu bei, ihr Nervenkostüm zu stärken. Der Mord an den fünf Männern in der Space-Jet wurde zu jenem berühmten Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Und es war Mord gewesen, eiskalt geplant und durchgeführt von einem Wesen, das keine Skrupel zu kennen schien.
    Selbst Art Mektal, der Gewalt aus tiefstem Herzen verabscheute, verlor in diesem Moment die Beherrschung, es schien, als sei die VIVIER BONTAINER selbst von Entsetzen und Empörung ergriffen, denn sie stotterte kein bißchen, als Moby mit dem Angriff auf die Felsenkette begann.
    Nun war es vorüber, und sie alle fühlten sich erschöpft, als hätten sie die Felsenkette mit ihren bloßen Händen zerstört. Das Schirmfeld, das sie um die Bettler des Vakuums gelegt hatten, war zusammengebrochen, aber das spielte keine Rolle mehr. Selbst wenn der Hüter noch irgendwo in der zertrümmerten Kette am Leben sein sollte, war seine Macht gebrochen, und er

Weitere Kostenlose Bücher