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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schluck zur Begrüßung!" sagte Greeka mit sonderbarem Lächeln und öffnete einen Einbauschrank.
    Verblüfft starrte Eric auf die Batterie von flaschenartigen Behältern mit farblosen und farbigen Flüssigkeiten, die auf beleuchteten Regalen standen.
    „Eine Zufallsentdeckung", erklärte Greeka.
    Sie füllte zwei große Pokale mit einer bernsteingelben Flüssigkeit und reichte einen davon Eric.
    „Austrinken!" befahl sie.
    „Aber das ist doch Alkohol", stammelte er verwirrt. „Ich bin zwar nicht prinzipiell dagegen, aber..."
    „Dann trink!" sagte Greeka und setzte ihr Glas an.
    Gegen seinen Willen folgte Eric ihrem Beispiel, und als er den ersten Schluck getrunken hatte, konnte er nicht widerstehen. Er fühlte sich beschwingt und benebelt, als er den Pokal absetzte - und er war irgendwie nicht er selbst, als er das tat, wozu Greeka ihn aufforderte ...
     
    *
     
    Als er erwachte, war er unbekleidet. Greeka lag neben ihm. Die Schamröte stieg Eric ins Gesicht, als er sich aus undeutlichen Erinnerungsfetzen ein Bild dessen zusammenfügte, was sich zwischen ihm und der Kosmoakustikerin abgespielt haben mußte.
    Behutsam erhob er sich und zog sich an. Greeka Lippsch schlief immer noch fest, als er den Raum verließ. Leise schlich er die Wendeltreppe hinauf, öffnete die Geheimtür mit dem Geräteregal und eilte in die Richtung, in der seine Zelle lag.
    Als er um die dritte Ecke bog, schräg er heftig zusammen, denn Goofan Carg Huul lehnte dort gleich einem riesigen dürren Gespenst an der Wand. Die grünen Augen des Kosmoanalgesisten glühten auf, als er Weidenburn sah.
    „Hast du mich erschreckt!" entfuhr es Eric.
    Der Marsgeborene verzerrte das Gesicht zu einer drohenden Grimasse.
    „Das hoffte ich", erwiderte er mit heiserer Stimme. „Wo hast du Greeka gelassen?"
    „Nirgends", log Eric. „Wir haben uns getrennt, als wir die Geheimgänge betraten."
    „Viereinhalb Stunden!" sagte Goofan bedeutungsschwer. „Viereinhalb Stunden lang habe ich nach euch gesucht, aber ihr wart wie vom Boden verschluckt."
    „Das System der Geheimgänge ist groß und unübersichtlich", erwiderte Eric. „Ich hatte mich verirrt." Ja, das hatte ich wirklich! fügte er in Gedanken hinzu.
    „Und du hast keine Ahnung, wohin Greeka gegangen sein könnte?" fragte Goofan fast flehend.
    Eric schüttelte den Kopf und blickte zu Boden. Die plötzliche Traurigkeit in Goofans Miene verriet ihm alles. Der Marsgeborene liebte Greeka, ohne auf Gegenliebe zu stoßen.
    Sein Verdacht, daß sie sich mit einem anderen Mann traf, wenn sie verschwunden war, fraß an seiner Seele.
    Eric Weidenburn kam sich gemein und schmutzig vor. Er begriff nicht, wie er sich mit Greeka hatte einlassen können. Es mußte die psychische Spannung gewesen sein, unter der er seit vielen Monaten stand. Sie hatte sich ein Ventil gesucht und seinen Verstand ausgeschaltet. Außerdem mußte das alkoholische Getränk eine Droge enthalten haben, die alle seine Hemmungen hinweggefegt hatte.
    Er wollte Goofan fragen, wohin ihre Mitverschwörer sich gewandt hatten, aber der Marsgeborene hatte sich unbemerkt entfernt. Erleichtert eilte Eric in seine Zelle, riß sich die Kleidung vom Leib und wusch sich gründlich. Anschließend streifte er die Bordkombination über.
    Nur zögernd kehrte er danach in das System der Geheimgänge zurück. Am liebsten wäre er in seiner Zelle geblieben. Doch sein Pflichtbewußtsein siegte.
    Nach etwa einer Viertelstunde traf er auf Pohan Lear.
    Der Kosmohydrologe atmete erleichtert auf, als er Weidenburn sah.
    „Ich hatte schon befürchtet, du wärst von Quechos oder Armadamonteuren eingefangen worden", sagte er.
    „Ich hatte mich verirrt", erklärte Eric mit flacher Stimme. „Es tut mir leid."
    „Das kann jedem passieren!" erwiderte Pohan. „Wir haben recht gute Fortschritte gemacht, Eric. Inzwischen ist dieses seltsame Wesen, von dem du berichtet hattest, auch bei anderen Gefangenen aufgetaucht und hat ihnen Kodeimpulsgeber gebracht. Unsere Nachrichten werden im Schneeballsystem weitergegeben. Simone hat festgelegt, daß wir morgen losschlagen, und zwar genau fünfzehn Uhr Standardzeit. Ich hoffe, du bist nicht böse deswegen, aber wir mußten einen genauen Zeitpunkt angeben, weil es zu zeitraubend gewesen wäre, noch einmal zu allen Mitverschwörern zu gehen, um ihnen diese Information zukommen zu lassen."
    „Das ist schon in Ordnung", beruhigte Eric ihn. „Wie viele Leute werden sich morgen beteiligen können?"
    „Wir werden nicht mehr als

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