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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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näher erklären, Mahadev", bat ich.
    „Hm, das ist gar nicht so einfach", sagte der Inder. „Aus dem Tempel strömten böse dämonische Kräfte, die wir Padmas zu bannen versuchten. Aber die bösen Kräfte wurden immer stärker. Viele Padmas starben, und viele Menschen verschwanden spurlos. Hauptsächlich waren es Touristen. Unga wollte unbedingt in den Tempel, und ich begleitete ihn. Ein Toten-Vogelkopf -Ungeheuer kam uns entgegen. Es schlug mit dem lichtschluckenden Umhang auf mich ein, und ich taumelte, ohne zu denken, davon. Ich fand mich in einem Verlies wieder, in dem auch andere Menschen verschiedenster Rassen gefangengehalten wurden. Bewacht wurden wir von Chakras. Es kam zu einem Kampf, doch für uns war es zu spät. Wir wurden durch ein Tor hindurchgetrieben und fielen in einen Schacht. In einem Tunnel fanden wir uns wieder, den wir entlanggingen."
    Ich nickte langsam. Die Erzählung des Inders war für mich recht aufschlußreich gewesen. In Indien existierte ein weiteres Tor zur Januswelt. Unga war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen.
    „Und wie wurden die anderen gefangengenommen?" fragte ich.
    „Wir kamen mit einem Bus aus Bombay nach Elura", berichtete Shozo Kawai. „Als wir den Kailasanath-Tempel betraten, wurden wir von unheimlichen Monstern gefangengenommen."
    „Sie sagten, daß wir uns in der Welt der Janusköpfe befinden, Mr. Hunter", schaltete sich Sue Dalton ein. „Was bedeutet das?"
    „Darauf kann ich Ihnen bedauerlicherweise keine Antwort geben, Miß Dalton, da ich es selber nicht weiß. Ich habe nur von der Welt der Janusköpfe gehört. Näheres weiß ich auch nicht."
    Ihrem Gesichtsausdruck entnahm ich, daß sie mir nicht glaubte. Aber es wäre sinnlos gewesen, zu erzählen, was ich über die Janusköpfe wußte.
    „Was sollen wir tun?" fragte Laura Geronazzo und blickte mich kläglich an.
    „Wir bleiben zusammen", antwortete ich. „Seit wann befinden Sie sich in dieser Welt?"
    „Wir wissen es nicht", sagte Sue Dalton. „Unsere Uhren sind stehengeblieben, und wir haben jeden Zeit begriff verloren."
    „Ist Ihnen außer mir noch irgend jemand begegnet?"
    Alle verneinten.
    Für mich war es klar, daß wir quasi als Versuchskaninchen hergeholt worden waren, aber ich hütete mich, dies meinen Leidensgefährten zu erzählen.
    „Aus welcher Richtung sind Sie gekommen?" erkundigte ich mich.
    Sie waren aus der entgegengesetzten Richtung gekommen. Ohne langes Gerede hatten sie mich als ihren Anführer akzeptiert. Ich konnte mir gut vorstellen, was in ihnen vorging. Sie waren von unheimlichen Monstern gefangengenommen und in eine fremdartige Welt gebracht worden. Für sie war alles unverständlich. In ein paar Stunden würde sich der Schock gelegt haben, und sie würden wahrscheinlich vor Grauen zusammenbrechen; alle - mit Ausnahme von Sri Mahadev, der einen gelassenen Eindruck machte.
    Schweigend gingen wir den Gang entlang in die Richtung, aus der ich gekommen war. An der Abzweigung bogen wir in den zweiten Gang ein, der hellblau schimmerte. Nur das Geräusch unserer Schritte war zu hören. Immer wieder wurde der Tunnel von großen Höhlen unterbrochen, die leer waren.
    Ein schriller Schrei ließ mich herumwirbeln.
    Aus der Decke des Tunnels waren drei verkrüppelte Arme geglitten, die Shozo Kawai gepackt hatten. Sie rissen den tierisch brüllenden Japaner hoch. Der Kopf verschwand in der Decke, und das Schreien verstummte. Die Arme zogen sich zurück, und die Wände pulsierten stärker.
    Ich blieb vor dem Japaner stehen. Seine Arme und Beine zuckten. Ich packte seine Fußgelenke und riß daran, doch so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte ihn nicht befreien.
    Keuchend trat ich einen Schritt zurück.
    Laura Geronazzo hatte sich an Jan Roest geklammert und weinte hysterisch. Sue Dalton hatte sich abgewandt. Nur der Inder stand ruhig da und sah den strampelnden Japaner an.
    Es war ein schauriger Anblick. Der Tunnel schien den Japaner zu fressen. Kurz berührte ich die rechte Hand des Japaners, die sich weich und nachgiebig wie ein Gummihandschuh anfühlte. Es dauerte nur Sekunden und nur noch die Haut des .Japaners hing von der Decke. Die Kleider waren zu Boden gefallen.
    „Wie eine aufblasbare Gummipuppe", flüsterte Sue Dalton entsetzt.
    „Sehen Sie nicht hin!" sagte ich scharf.
    Die junge Farbige konnte aber den Blick nicht abwenden. Tränen rannen über ihre Wangen.
    Die Haut des Japaners straffte sich plötzlich. Es war, als würde sie aufgeblasen.
    Ich packte Sue und

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