117 - Die Monster aus dem All
diesen Raum vorzudringen!«
Sergeant Baker krallte sich den Mann. »He!« protestierte dieser. »Was soll das? So dürfen Sie mit mir nicht umspringen! Verdammt noch mal, laß mich los, du verdammter Bananenfresser!«
»Halt die Klappe, du weißer Affe!« sagte Sergeant Baker und beförderte den Reporter nach draußen.
»Wie ich hörte, hattet ihr bereits das Vergnügen mit den Außerirdischen«, sagte Noel Bannister. »Ich war nahe daran, der Armee Feuerbefehl zu geben, weiß aber nicht, ob es etwas genützt hätte.«
Er bat uns, ihm in einen anderen Raum zu folgen. Dort war es dann angenehm ruhig. Noel eröffnete uns, daß für uns alle genug Platz im Hauptquartier wäre, doch wir waren nicht gekommen, um in schönen, teuren Apartments direkt am Central Park zu wohnen.
Wir wollten etwas tun, wollten helfen. Noel Bannisters Lagebericht hörte sich nicht sonderlich erbauend an. »Sie sind jetzt seit etwa acht Stunden hier -und tun nichts. Ich meine, sie zeigen sich nicht, kommen nicht heraus, versuchen mit uns auf keine Weise Verbindung aufzunehmen.«
»Wäre es möglich, daß das Raumschiff leer ist?« fragte Mr. Silver.
»Und wer reagiert, wenn man zu nahe an das UFO herankommt?«
»Vielleicht eine Apparatur, irgendein automatisch gesteuerter Abwehrmechanismus.«
»Das Raumschiff ist bemannt«, behauptete Noel Bannister. »Hinter dem dunklen Glas der Fenster bewegt sich ab und zu jemand. Alle Versuche, mit den Aliens Kontakt aufzunehmen, scheiterten bisher.«
»Vielleicht begreifen sie nicht, was ihr wollt«, sagte ich.
»Wir sind davon überzeugt, daß wir es mit hochentwickelten Intelligenzen zu tun haben.«
»Ich glaube nicht, daß sie hierher wollten«, sagte Mr. Silver. »Mit ihrem Raumschiff muß irgend etwas nicht in Ordnung sein. Das würde ihre Bruchlandung erklären. Das UFO scheint nicht mehr ganz manövrierfähig gewesen zu sein, als es im Park landete.«
»Und nun haben wir sie hier und würden sie gern wieder loswerden«, sagte Noel Bannister. »Wenn möglich, ohne Waffengewalt. Aber ich gebe auch Befehl zu schießen, wenn’s sein muß. Immerhin gehen zwei Menschenleben auf ihr Konto.«
»Möglicherweise arbeiten sie derzeit mit Hochdruck daran, ihr Raumschiff wieder flottzukriegen«, warf Daryl Crenna ein.
»Hoffentlich haben sie alles an Bord, was sie brauchen, um die Reparaturarbeiten so rasch wie möglich abschließen zu können«, sagte Noel Bannister. »Freunde, ich kann euch sagen, ich fühle mich zum erstenmal leicht überfordert, und das will was heißen. Bisher fiel mir für alle Probleme eine Lösung ein…«
»Die ist dir doch auch diesmal eingefallen«, sagte ich. »Du hast uns nach New York geholt. Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir diese Nuß mit vereinten Kräften nicht knacken können.«
Noel Bannister schaute mich so ernst wie noch nie an. »Es geht mit dem Teufel zu, Tony.«
***
Wir hatten Gelegenheit, uns mit John Scott zu unterhalten. Noel Bannister ließ den Cop holen. Was geschehen war, hatte den Mann schwer geschockt.
Er hatte eine Spritze bekommen, damit er nicht zusammenklappte. Schleppend erzählte er uns von seinem grauenvollen Erlebnis, das er nie vergessen würde.
Besonders hart hatte es ihn getroffen, daß er seinen Freund und Kollegen George MacReady erschießen mußte.
»Sie haben nicht McReady, sondern ein Monster erschossen«, sagte ich, um ihm die Gewissensbisse zu nehmen.
»Aber das Monster…«, sagte John Scott heiser. »Das war doch George.«
»Es war ein Ungeheuer, geschaffen von schwarzer Magie. Diese Umwandlung war mit Sicherheit nicht rückgängig zu machen. Das heißt, McReady war verloren. Die Bestie ließ Ihnen keine Wahl. Wenn Sie das Ungeheuer nicht vernichtet hätten, hätte es Sie umgebracht. Sie haben völlig richtig gehandelt.«
John Scott sah uns der Reihe nach an. Über Anthony Ballard und Boram wunderte er sich erst gar nicht. Die ganze Geschichte war verrückt; was machten da noch eine Dampfgestalt und ein Mann mit Kapuze und Henkersbeil aus?
»Wie kommt man diesen Teufeln bei?« fragte John Scott niedergeschlagen. Seine Frage war an keinen von uns gerichtet. Sie wurde auch von niemandem beantwortet, blieb im Raum hängen.
Es gab noch keine Antwort, aber wir würden eine finden müssen, und zwar schnell. Es dürften keine weiteren Menschen zu Schaden kommen.
Noel Bannister legte dem Polizisten die Hand auf die Schulter. »Es ist gut, Scott. Sie können gehen. Ich danke Ihnen.«
Sicherheitshalber
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