Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wo ihr wollt, aber laßt uns zufrieden!"
    „Da!" Aarl schrie es. Er riß den Faktorstrater empor. An der hinteren Wand zeichneten sich die Umrisse einer Gestalt ab. Sie flackerten und waren nur undeutlich und unter Zuhilfenahme höchster Konzentration zu erkennen.
    Der Schatten. Er war hier. Und er plante irgendeine Teufelei.
    „Schieß!" schrie Chuum.
    Das dunkle Feuer des Faktorstraters raste durch den Raum und schlug an der Stelle ein, an der soeben die Umrisse des Schattens geleuchtet hatten.
    Ein bellender Knall war die Antwort. Die Wand zersprang, und plötzlich war der Raum nur noch halb so groß. Auch die Zahl der Wesen darin hatte sich halbiert. Ein paar der kleinen Dinger wurden von scharfkantigen Splittern getroffen, und auch einer der Menschen erhielt einen Riß im Gesicht.
    Die beiden Kopfjäger erstarrten. Unter der Haut leuchteten metallische Teile, und auch die kleinen Wesen schienen im Innern reine Maschinen zu sein.
    „Weg hier!" kreischte Aarl, doch Chuum hechtete zum Ausgang und blockierte ihn.
    „Niemand verläßt den Raum!" verkündete sein Translator. „Aarl, wo ist der Schatten?"
    Das Flektynmor gab kein deutbares Bild mehr von sich, und die beiden Kopfjäger mußten einsehen, daß ihnen das Opfer entkommen war. Es hatte sie getäuscht.
    „Eine Reflexionswand", erkannte Chuum. „Der Schatten hat uns hereingelegt. Er hat sich hinter unserem Rücken aufgehalten!"
    Er ahnte nicht, daß Chthon in keinem Spiegel zu sehen war. Er war nur ein Schatten, eine Reflexion von etwas anderem. Er hatte sich tatsächlich vor der Spiegelwand aufgehalten und sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
    Die Kopfjäger erkannten, daß es doch nicht so leicht war, einen Schatten zu übertölpeln, wie sie es sich gedacht hatten. Sie ließen die Androiden stehen und machten sich erneut auf die Suche.
     
    *
     
    Chthon hatte sich mit letzter Kraft in Sicherheit gebracht. Er fühlte seine Kräfte schwinden, und sein Körper hatte nicht mehr viel mit dem gemeinsam, den er die ganzen Monate über besessen hatte. Das Nebelwams leuchtete nicht mehr, der ganze Schatten war durchsichtig wie klares, unbewegtes Wasser, und die Konturen flimmerten als kaum erkennbare energetische Aura.
    Der Schatten näherte sich dem Ende seiner Existenz, und er wußte, daß er eine längere Jagd nicht überstehen konnte. Irgendwann war der Zeitpunkt der endgültigen Auflösung gekommen.
    Dann war alles aus. Es war zu spät, und die Mächte des Kosmos mußten das Versagen hinnehmen.
    Der telepathisch veranlagte Schatten, dessen Mund sich bewegte, wenn er anderen Wesen Gedankenbotschaften zusandte, versuchte mit letzter Kraft, doch noch einen Kontakt herzustellen und wenigstens den Impuls zu übermitteln, daß er sein immaterielles Bindegewebe noch besaß. Aber er kam nicht über die Wandung des Korridors hinaus, die als Reflektor aller seiner Botschaften wirkte.
    Entmutigt zog sich der Schatten in ein Versteck zurück. Hier, inmitten der bionischen Teile von NATHAN war seine Aura nicht auszumachen. Hier konnten ihn die Kopfjäger nicht finden.
    Dennoch... Das Plasma sandte Ströme aus, die ihn kräftigten. Sie stärkten nicht nur seine Substanz, sondern auch sein Selbstvertrauen. Auf akustischem Weg konnte er sich nicht mit NATHAN in Verbindung setzen, denn er beherrschte nur die mentale Kommunikation. NATHAN seinerseits war nicht in der Lage, Gedankenimpulse aufzufangen. Er war auf die akustische und die positronische Kontaktaufnahme angewiesen.
    Das Plasma, in dem er sich aufhielt, schien zumindest latente Psifähigkeiten zu besitzen. Zumindest erschien es Chthon so. Er spürte den unterschiedlichen Schwingungen nach, die es abgab, und er glaubte etwas wie Trauer und Verzweiflung herauszulesen.
    Stand es so schlimm? Rechnete NATHAN damit, daß die Jäger von Suun auch seine zentralen Speichereinheiten samt dem Plasma zerstörten?
    Der Schatten bebte. Für Sekundenbruchteile erlebte er eine furchtbare Vision. Er stand als Unbeteiligter da und betrachtete seine eigene Auflösung. Er tauschte Gedanken mit dem Sterbenden aus und stellte fest, daß der Sterbende er selbst war, der Betrachter ein anderer. Er besaß seine Statur und ein ähnliches Aussehen, aber er war ein Fremder.
    Nein, kein Fremder. Ein völlig Vertrauter. Einer, den er lange kannte und dessen Gedanken vor ihm lagen wie ein offenes Buch.
    Chthon wollte ihm noch zurufen: „Du hast etwas vergessen. Ich weiß es und will es dir nun mitteilen!"
    Da aber verschwand die Vision,

Weitere Kostenlose Bücher