1172 - Triumph der Kosmokratin
und Chthon mußte erkennen, daß alles Einbildung war.
In seiner Panik gaukelte er sich etwas vor, was keinen realen Hintergrund hatte.
Bleib ruhig! redete er sich zu. Du darfst dich nicht aufgeben und dem Wahnsinn verfallen!
Die stärkenden Impulse des Plasmas ließen nach. Sie verkehrten sich ins Gegenteil, und Chthon floh aus NATHAN und machte sich auf in die Peripherie. Jeden Augenblick konnten ihn die Kopfjäger wieder entdecken.
Ellert war irgendwo. Er kannte seinen Aufenthaltsort nicht, deshalb begann er zu suchen. Er suchte Spuren, und er fand welche. Er entdeckte die Halle, vor der er geflohen war, und fand die Kochlöffel. Er suchte weitere Spuren, und seine Fähigkeit der Materiediffundation rettete ihm vorübergehend das Leben. Die Jäger kamen mehrmals in seine Nähe, aber sie fanden die Richtung nicht, in der sie ihn suchen mußten.
Der Schatten erreichte die Halle, in der Ellert sich aufhielt. Er trat aus einem der Gravoprojektoren hervor. Ernst Ellert erblickte ihn sofort.
„Chthon!" rief er aus. „Du existierst!"
Der Schatten sah an sich hinab. Das normalerweise leuchtende Nebelwams bildete einen schwarzen, verwaschenen Fleck, durch den hindurch der Hintergrund des Raumes schimmerte. Der Kopf mit dem Gesicht war andeutungsweise zu erkennen, das las er in Ellerts Gedanken. Die Augen waren stumpf und nichtssagend.
„Es tut mir leid", klang seine mentale Stimme in Ellert auf. „Ich kann dir nicht helfen, Ernst. Es geht zu Ende!"
Der Teletemporarier stützte sich mühsam auf eine Konsole und starrte den Schatten an.
Seine Gedanken drehten sich im Kreis, sie wiederholten Chthons Worte unablässig.
„Hör auf!" signalisierte Chthon schließlich.
Ellert schlug mit der geballten Faust auf die Konsole. Herausfordernd schaute er den Schatten an. Er wandte sich ab und trat an einen der Projektoren heran. Ellert faßte mit beiden Händen in das energiekonzentrierte Feld der Projektionsspindel. Normalerweise hätte er aufschreiend zu Boden fallen müssen, so als habe er sich die Hände verbrannt.
Man hätte ihn in eine Medostation gebracht zur Behandlung der Nervenzentren im Rückenmark, die durch den Vorgang in Mitleidenschaft gezogen waren.
All das entnahm Chthon seinen Gedanken.
„Siehst du es!" schrie Ellert. „Es wirkt überhaupt nicht. Ich habe mein Tast- und Schmerzempfinden verloren. Ich kann Hitze und Kälte nicht mehr unterscheiden!"
Er sank auf einen Hocker und riß ihn dabei fast um.
„Auch ich bin am Ende", flüsterte er mit brüchiger Stimme. „Sieh dir die Roboter an und Mister Young. Sie müssen es allein tun. Es ist unsere letzte Chance!"
Chthon verstand, dann aber schüttelte er den Kopf.
„Ich bin als Köder zu schwach, Ernst", sagte er. „Wenn sie mich mit ihren Waffen erreichen, bin ich nicht mehr schnell genug, um ausweichen zu können!"
„Wir brauchen dich nicht mehr", klang die Stimme des Katzencyborgs auf, nachdem Ellert die Gedanken Chthons akustisch wiedergegeben hatte. „Einer der Kopfjäger kommt auf uns zu. Noch hat er uns nicht bemerkt!"
Kurz darauf tauchte der Suun auf dem Wandschirm auf. Vorsichtig betrat er das Rund und richtete ein Instrument auf alle Korridoröffnungen, die er sah. Langsam schritt er auf die Mitte der hallenförmigen Kreuzung zu.
„Jetzt!" zischte Ellert.
Maschinen heulten auf. Energiestationen erwachten zum Leben, und die Gravitationsprojektoren sprangen an. Der Jäger draußen wurde abrupt von den Füßen gerissen. Er schlitterte auf die nächstliegende Korridoröffnung zu, wurde wieder zurückgezogen. Er versuchte sich aufzurichten und zielte mit seinem Stock nach einem imaginären Feind.
„Leistung auf Höchstphase!" kommandierte Ellert. Um ihn herum drehten sich die Maschinen, er hielt sich krampfhaft an dem Hocker fest.
Ein Schrei drang zu ihnen herein. Der Jäger von Suun hatte ihn ausgestoßen. Sein transparenter Kampfanzug bildete Blasen und Risse. Gewaltige Kräfte zerrten an dem Körper, der am Beiden lag und sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen konnte.
„Er ruft nach der Maschinerie", klang Chthons Gedankenstimme in Ellert auf. „Er meint das Faß!"
Die Maschinerie war nirgends zu entdecken.
Jetzt platzte der Kampfanzug völlig auseinander. In armlangen Fetzen wurde er davongezogen, und der Kopfjäger lag nackt am Boden und brüllte sich die Lunge aus dem Leib.
„Nachlassen. Drei Roboter hinaus zur Festnahme", sagte Ellert. „Ohne seine Ausrüstung ist er hilflos!"
Die Roboter kamen der Anordnung
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