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1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Miniaturisierung erzeugte, sie in die Flucht getrieben. Chthon war unter ihrem Einfluß immer schwächer geworden.
    „Wir können nicht zurück", erwiderte die Mentalstimme nach kurzem Schweigen. „Es wäre unser Untergang. Hier bei NATHAN haben wir wenigstens eine geringe Überlebenschance! Außerdem hat NATHAN alle Verbindungen zur Erde gekappt!"
    „Und wir können wirklich nichts tun!" Ellert schrie es aus sich hinaus. Die Visionen, die er auf EDEN II gehabt hatte, hatten sich bisher alle erfüllt. Die Realisierung eines schrecklichen Alptraums setzte sich noch immer fort. Die sieben Plagen, sie waren lediglich die Vorbereitung für den Höhepunkt der Entwicklung, die Ellert als Niederlage der Gerechtigkeit empfand.
    Die Menschheit war gedemütigt und verloren.
    „Vielleicht läßt sich etwas tun", murmelte Chthon dumpf. „Bisher gab es keine Gelegenheit, Kontakt mit NATHAN zu knüpfen. Vergiß den Potentialverdichter nicht!"
    Ellert warf sich elektrisiert herum und glitt auf die Füße. Er stand schwankend auf und blieb neben dem Bett stehen. Die Kombination klebte ihm am Körper, und in einer leicht spiegelnden Schranktür erblickte er verzerrt seinen Körper und das Gesicht. Er wandte rasch den Kopf zur Seite.
    Vishna hatte vor, die Menschheit in das Virenimperium zu integrieren. Die Menschen sollten Speichereinheiten eines Großcomputers werden. Das war die letzte Vision, die er gehabt hatte.
    „Wir müssen zu NATHAN!" würgte Ellert hervor. „Wo sind wir hier?"
    Chthon beschrieb ihren Aufenthaltsort, und Ernst Ellert verstand, daß sie in einer der Wohnetagen herausgekommen waren, die über der stützenden und schützenden Gesteinsschicht lagen. Als man den Mond ausgehöhlt und NATHAN gebaut hatte, hatte man die sublunaren Anlagen nicht durchgehend angelegt, sondern stufenartig dicke Gesteinsbänder gelassen, die zur Abstützung der Anlagen sowie zum Strahlenschutz der tiefer gelegenen Speicheranlagen der Großpositronik dienten. Die Gesteinsbänder zogen sich in unterschiedlicher Dicke und verschiedener Tiefe durch die technischen Bereiche und waren nur von großen Wohn- und Transportschächten unterbrochen.
    Ellert hastete hinaus auf den Korridor, und der Schatten folgte ihm eilig. Er hielt sich neben ihm und machte erst am Antigrav halt. Chthon streckte einen Arm aus und deutete auf die Lichter der Kontrolltafel, die in Augenhöhe in die Wand eingelassen war.
    „Rot!" sagte er mental. Ellert hätte es fast übersehen. Er fixierte das Licht, und es verschwamm vor seinen Augen und kehrte erst in der gewohnten Deutlichkeit zurück, als Ellert die runzligen Augenlider zusammenkniff. Auch diese Bewegung tat ihm weh.
    „Kommunikation!" stieß der Mann in seinem verwesenden Körper hervor. „NATHAN!
    Melde dich!"
    Nichts geschah, und Chthon setzte sich in Bewegung. Ellert folgte ihm wie ein willenloses Kind und zog das linke Bein ein wenig nach. Angst erfüllte ihn, und er besaß nicht die Konzentration und das sprachliche Vermögen, diese Angst jetzt in Worte zu fassen. Erneut fragte er sich, warum ES ihn ausgerechnet in diesen alten, unbrauchbaren Körper zurückgeschickt hatte. Es war keine Ironie des Schicksals, daß es so gekommen war. Es war Psychoterror, so etwas zu tun, und nur der Tod war schlimmer.
    Nein, durchzuckte es Ernst Ellert, dessen Erinnerungen an die Zeit seines Aufenthalts in dem Geistwesen ES immer trüber und unklarer wurden. Der Tod ist eine Erlösung!
    Er wünschte ihn sich, aber dann drang die Mentalstimme des Schattens wieder an seine Ohren.
    „Vergiß die Milliarden Menschen nicht, die allein auf ihren Miniplaneten sind, Ernst!"
    meldete Chthon sich.
    „Du mußt mich verstehen!" würgte Ellert hervor. „ES hat mich in diesen Körper geschickt. ES hat mir nicht genügend mentale Energie mitgegeben, ihn zu regenerieren.
    Mein Körper zerfällt, und ich werde schneller vergehen als du!"
    Chthon deutete auf eine Nottreppe, in der trübes Licht brannte. Ellert machte sich an den Abstieg und zählte zur Ablenkung die Stufen. Er kam auf hundert, zweihundert, dann dreihundert. Die Treppe in die Tiefe schien endlos, und er registrierte mit einem Gefühl der Dankbarkeit, daß Chthon sich immer neben ihm hielt. Der Schatten spürte, daß jetzt jeder Fehler zu einer psychischen Katastrophe beim anderen führen konnte. Denn obwohl Chthon keinerlei Äußerung tat, erfaßte Ernst aus den Augenwinkeln, daß Chthons Nebelwams flackerte, wenn er den Schatten nicht direkt ansah. Chthon hatte

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