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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefangen sein, bis du endgültig entstofflicht bist. Nichts wird von dir übrigbleiben. Und mit dir wird ein Teil von Taurec vergehen. Er wird nie wieder seine ursprüngliche Stärke zurückbekommen."
    Vishna verschwand mitsamt dem Ordensmann nach oben.
    Chthon blieb an einem Ort und in einer Zeit zurück, die noch vor der Entstehung dieses Universums lag.
     
    4.
     
    Seit sie von den Männern getrennt worden waren, verbannt in dieses Land der dunklen Schatten, war sich Feme ihrer Weiblichkeit nicht mehr bewußt geworden.
    Um so geschmeichelter war sie, daß gerade sie die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich gezogen hatte. Er war für sie und die Tausende von anderen weiblichen Ruedringks die Personifizierung von Stärke, Einfallsreichtum, Erfindungsgabe und Fruchtbarkeit.
    Im Land der dunklen Schatten hatten Feme und die anderen Frauen den Fremden dienen müssen. Es waren häßliche und grausame Wesen der verschiedensten Abstammung gewesen. Sie hatten alle nur an sich selbst und ans Überleben gedacht, so wie die Ruedringks eigentlich auch.
    Da ihr Geschlecht schwach und nicht gerade mutig war, hatten sich Feme und ihre Frauen mit dem Sammeln von Abfallprodukten ihren Unterhalt verdient, die sie für die Wiederverwertung aufbereiteten. Im Land der dunklen Schatten waren Rohstoffe und Basisprodukte nämlich rar. So hatten sich die Ruedringks als Recycler einen guten Namen gemacht.
    Doch als sie plötzlich erneut verbannt wurden, durch unbekannte Kräfte in diesen Kristallwald verschlagen, standen sie erneut vor dem Nichts.
    Aber dann war der Mann aufgetaucht. Ein Mann für fünftausend Frauen! Und er hatte ausgerechnet Feme zu seiner Kontaktperson auserwählt. Er hieß Vish, einfach Vish, und war ein Kraftpaket. Ein Genie voller Einfallsreichtum. Ein Erfinder.
    „Ich habe eine Aufgabe für euch", sagte er und hielt dabei Fernes vier Hände. Dabei zog er das Gesicht tief in den Körper zurück und sah sie aus seinem großen Augenschlitz durchdringend an. „Wenn ihr diese zufriedenstellend löst, so kann ich euch zur Rückkehr in die Heimat verhelfen."
    Er erklärte Feme ausführlich, was sie zu tun hatten, und obwohl sie nicht viel mehr verstand, als daß sie eine Art „Protestmarsch" organisieren sollten, tat sie, als wisse sie Bescheid.
    Vish wiederholte, daß ihnen bei erfolgreicher Abwicklung die Freiheit winkte.
    „Dann können wir zu unseren Männern zurückkehren, werden nicht mehr schutzlos irgendwelchen Barbaren ausgeliefert sein!" war der allgemeine Tenor der Ruedringks.
    Es dauerte aber noch eine Weile, bis Helfer von Vish im Kristallwald auftauchten und recht eigenartige Helme verteilten. Diese mußten die Ruedringks auf der Gelenkwulst ihrer vier Arme tragen.
    Nachdem alle Frauen mit Helmen versorgt waren, wurden sie zu einem Kristallturm geführt. Dort erwartete sie ein spindeldürres Wesen in einem grünschillernden Kapuzenumhang, das den Kopf ganz oben trug, wie so viele andere Fremde auch. Nur war das Gesicht pure Schwärze - und darin Lichtergefunkel.
    Er trug ihnen auf, in den „Zeitturm" zu kommen und auf der Galerie entlang der Rundwand, die sich bis zur Decke des Turmes hinaufwand, Aufstellung zu nehmen.
    Feme war bei der zweiten Tausendschaft, und sie wunderte sich, daß von ihren Vorgängerinnen nichts als die Gewänder zurückgeblieben waren.
    „Ich bin Ordensmann Staub Sinnhelfer und Vishnas Vertrauter", erklärte er. Feme vermutete, daß „Vishna" eine Verehrungsform von Vish war und nahm sich vor, den Mann auch nur noch so zu nennen, um ihm ihre Ehrerbietung zu zeigen. Der Ordensmann fuhr fort: „Ich werde euch auf eine Reise in den Mikrokosmos schicken. Ihr werdet also auf ein Mindestmaß verkleinert. Die Helme, die ihr tragt, werden dann eure Schutzanzüge sein.
    Gleichzeitig verleihen sie euch gewisse Gaben. Ihr braucht diesbezüglich keine Fragen zu stellen. Wenn es soweit ist, dann werdet ihr wissen, wie ihr diese Fähigkeiten einzusetzen habt."
    „Wir gehen doch auf einen Protestmarsch?" erkundigte sich Feme unsicher. „Wir sind nämlich nicht fähig, mehr zu leisten."
    „Ihr werdet euch noch wundern, wozu ihr fähig seid", sagte Staub Sinnhelfer. „Und jetzt nehmt Aufstellung, damit ich euch in die virotronische Vernetzung abstrahlen kann."
    Feme und die anderen Ruedringks gehorchten. Sie taten es für Vish und für die Aussicht auf baldige Freiheit, aber eine kreatürliche Angst war mit ihnen.
    Als es dann soweit war und der Ordensmann sie „abstrahlte", wuchs die Angst

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