1174 - Duell der Kosmokraten
beobachtete das vergebliche Bemühen von Meta-Agenten, ihren Bundesgenossen wiederum zur ursprünglichen Form zurückzuverhelfen. Aber manchmal wurden aus Wunderblumen phantastische Wolkengebilde, Gebrauchsgegenstände formten sich zu Pusteblumen, Metallklumpen verflüssigten sich und regneten tröpfchenweise herab.
Taurec wußte, warum die Luftschlacht der Meta-Agenten solch groteske Formen annahm. Dies konnte nur durch Fehlschaltungen und den daraus resultierenden Falschinformationen geschehen.
Einige Meta-Agenten scherten aus dem Schwarm aus und griffen die SYZZEL an.
Taurec blieb ungerührt, er hätte nur gerne gewußt, in was die Meta-Agenten sein Schiff Verwandeln wollten. Aber das würde er nie erfahren. So begnügte er sich damit zu beobachten, wie sich die angreifenden Meta-Agenten durch den Rückkopplungseffekt der Schutzschirme in bizarre Gespinste verwandelten, die sich zu Boden senkten und von diesem absorbiert wurden.
Schließlich war der Kampf entschieden, ohne daß Taurec wußte, welche Partei gesiegt hatte. Gespannt sah er zu, wie die siegreichen Meta-Agenten über dieses Gebiet ausschwärmten. Die Instrumente der SYZZEL registrierten ein stärker werdendes Energiefeld, das sich über ein großes Gebiet erstreckte ...
... und dann begann sich Vishnas Alptraumlandschaft allmählich in einen grünen Park zu verwandeln. Über den sanft geschwungenen Boden erstreckte sich saftiger Rasen.
Dazwischen erhoben sich grünbelaubte Bäume, blühende Hecken bildeten farbenfrohe Inseln.
Nun stand es außer Frage, Meta-Agenten welcher Partei gesiegt hatten. Vielleicht würden schon bald weitere umgedrehte Meta-Agenten die schrittweise Rückverwandlung des Umlands von Terrania in Angriff nehmen. Oder es geschah bereits ...
Ein Funkspruch erreichte die SYZZEL.
„Wir haben den ersten Angriff der Fremden zurückgeschlagen", berichtete Roi. „Stein Nachtlicht schwört Stein und Bein, daß sie sich als Umweltschützer verstehen! Das muß man sich einmal vorstellen: Sie führen Krieg gegen uns, weil sie uns für diese Alptraumlandschaft verantwortlich machen. Und in diesem Punkt lassen sie nicht mit sich reden."
„Die Meta-Agenten könnten da Wunder wirken", meinte Taurec und erzählte von seinem Erlebnis. „Ich würde den Anblick dieses Parkes genießen, wenn ich da nicht ein Problem hätte."
„Chthon, ich weiß", sagte Roi. „Ich habe Stein Nachtlicht auf ihn angesetzt. Und tatsächlich hat er etwas herausbekommen."
„Ja?"
„Du scheinst mit der Vermutung recht zu haben, daß Chthon bei einem Ordensmann Asyl gefunden hat", berichtete Roi. „Stein Nachtlicht nannte mir aber nur seinen Namen.
Mehr weiß er selbst nicht."
„Dann verrate ihn mir endlich."
„Du mußt den Zeitturm des Ordensmanns Grau Worttreu finden!"
Taurec unterbrach die Verbindung, er hatte es plötzlich eilig. Er hielt sich erst gar nicht damit auf, sich eine spezielle Ausrüstung zusammenzusuchen. Er legte einfach einen doppelten Schultergurt an, der sich auf Brust und Rücken kreuzte und der vorne einige verschiedengroße Verdickungen in unregelmäßigen Abständen besaß.
Er nannte ihn den Kosmokratenkodex, kurz KK, und er brauchte ihn nur zur moralischen Aufrüstung.
Derart leicht gewappnet, verließ er die SYZZEL und machte sich auf die Suche nach seinem Schatten.
*
Chthon beobachtete eine Auseinandersetzung zwischen zwei Schwärmen von Meta-Agenten. Sie setzten sich durch Atomprogrammierung gegenseitig außer Gefecht - sie zerstörten einander nicht wirklich, sondern der Gegner wurde stets in ein nutzloses, handlungsunfähiges Objekt umgewandelt. Dies jedoch oftmals nicht für immer, denn nicht selten geschah es, daß Meta-Agenten der eigenen Partei eine Rückumwandlung vornahmen.
Dieses Schauspiel faszinierte Chthon so sehr, daß er für einige Augenblicke seine Probleme vergaß. Unwillkürlich fragte er sich, ob Taurec wohl auch Gefallen an diesem phantastischen Geschehen gefunden hätte.
Es mußte wohl so sein, denn trotz der langen Trennung waren sie einander doch sehr ähnlich.
Chthon fand sich plötzlich inmitten einer terranischen Wohnsiedlung. Und da war ihm klar, daß die siegreichen Meta-Agenten Gegner von Vishna sein mußten und nun damit begannen, der Erde ihr altes Aussehen zurückzugeben.
Der Schatten floh diesen Ort, weil er sich hier vor Entdeckung nicht so sicher fühlte wie in Vishnas synthetischer Alptraumlandschaft.
Chthon lief in gerader Linie davon, geradewegs durch die Mauern der
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