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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vishna versucht hatte, in seinen Virochip einzufallen.
    Erst Geoffry Waringer erinnerte ihn wieder daran.
    „Bully, welcherart war Vishna bei ihrem Einfall in deinen Virochip gerüstet?" erkundigte sich der Hyperphysiker.
    „Mal nachdenken", meinte Bull.
    Er kreuzte über dem Mittelmeer und beobachtete ein Info-Tief, das sich an der „Ferse" des italienischen Stiefels zusammenbraute. Hier war eine neue Sturmfront im Entstehen begriffen. Aber schon ein erster Überblick zeigte ihm, daß er keine Mühe haben würde, das Zentrum des Sturms zu entschärfen, bevor es sich zu einem bösartigen Infostau verdichten konnte.
    „Vishna trug einen starken Schutzschild", meinte Bull sinnierend. „Davon gingen intensive Störimpulse aus, die in der Lage waren, Infoströme zu zerhacken und neu zu ordnen. Allein hätte ich dieses Kraftfeld nicht überwinden können. Ohne die mentale Hilfe Ernst Ellerts wäre ich ganz schön in Bedrängnis gekommen."
    „Das ist es!" rief Waringer aus. „Wir haben es wiederum mit genau denselben Störfeldern zu tun. Aber diesmal in tausendfacher Ausführung. Das beweist, daß Vishna nur eine Waffe testen wollte."
    „Wovon redest du eigentlich?" wollte Bull wissen.
    Galbraith Deighton schaltete sich in den Korrespondenzstrom ein. Er, Bull und Waringer bildeten zusammen eine Art Triumvirat innerhalb der befreiten Virochips.
    „Wo lebst du, Bully?" sagte er. „Geoffry meint natürlich die Trigger, die überall Blockaden errichten. Das sind wahre Furien. Sie kämpfen mit weiblicher Intuition und der Wildheit von Raubtieren. Sie versuchen, uns in die Isolation zu treiben. Wir müssen etwas dagegen unternehmen."
    Bull ließ sich die entsprechenden Informationen zugehen und staunte, daß ihm diese Entwicklung bisher entgangen war. Noch mehr war er überrascht, als der Infostrom auf einmal abriß.
    „Gal!"
    Deighton meldete sich nicht mehr.
    „Geoffry!"
    Auch Waringer schwieg. Bull machte sich auf den Weg, um die Ursache für den Infostop herauszufinden. Waren etwa die Trigger daran schuld?
    Bull fuhr ein breites Band von regulierten Infoströmen ab, das sich von Osteuropa über Kleinasien und den Persischen Golf zum indischen Subkontinent wand. Über Sri Lanka hatte es einen Knick und verlief dann in spitzem Winkel nach Norden.
    Auf seinem Ritt fischte Bull verschiedene Informationen heraus. Dabei stellte er fest, daß in jüngster Zeit die Befreiung der Virochips nur noch recht zögernd voranging. Dafür hatte die Gewalt des Infosturms nachgelassen.
    Plötzlich stellte Bull eine Abnormität innerhalb eines Infostroms fest. Er verfolgte den Hinweis und gelangte so zu einer Schaltstelle der virotronischen Vernetzung.
    Es handelte sich um jenen Verteiler, über den die Korrespondenz mit Galbraith und Waringer lief. Und dieser Knotenpunkt war blockiert. Eine Barriere aus starken Störimpulsen schnitt den Infostrom einfach ab.
    „Trigger!"
    Bull näherte sich der Blockade und warf sein Netz aus. Kaum hatte das Netz die Barriere berührt, traf ihn ein so heftiger mentaler Schlag, daß er fast das Bewußtsein verlor.
    Während des kurzen Blackouts bekam er jedoch einige Eindrücke. Er sah ein Wesen in silberner Rüstung, das sechs Arme hatte und zwei Beine. In der Körpermitte befand sich ein fratzenhaftes Gesicht mit nur einem Auge, das ihn hypnotisierend fixierte.
    Durch eine Lücke in der Barriere erreichte ihn ein Fluch.
    „Tod allen Abtrünnigen!"
    Der unbändige Haß, der auswiesen Worten sprach, ließ Bull erschauern. Das also waren die Trigger Vishnas.
    Bull war isoliert. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schock. Er speicherte seine Rüstung mit aller ihm zur Verfügung stehenden Energie und rannte gegen die Blockade an. Und wiederum erhielt er eine mentale Ohrfeige, daß ihm Hören und Sehen verging.
    „Hexe!" schimpfte Bull.
    Er ärgerte sich, daß er auf Geoffrys Rat gehört und den Virosturm in seinem Virochip allmählich abgebaut hatte. Denn damit war ihm die Möglichkeit genommen, die Blockade zu sprengen.
    Aber zum Glück besaß er noch eine Reserve, von der er Geoffry nichts verraten hatte.
    Über der Arktis stand ein mächtiger Infostau. Bull hatte während der Normalisierungsphase alle überschüssigen Informationen dorthin abgeleitet. Immer wenn der Druck im Stau zu stark geworden war, hatte er den Infoberg wieder so weit abgeleitet, daß er seinem Virochip nicht gefährlich werden konnte.
    Es war ein Spiel mit der Gefahr, zugegeben, aber Bull fand diese Art der Gratwanderung

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