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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ergreifen konnte, hatten sie Spectro bereits ins Visier genommen. Als sie dicht über ihm abdrehten, war aus dem Echsenwesen bereits eine hoch aufragende Antenne mit einer Vielzahl von Abzweigungen geworden.
    Taurec sah den Meta-Agenten nach und entdeckte hoch über ihnen einen Vogel. Er war buntschillernd und hatte kurze, stumpfe Schwingen. Es handelte sich natürlich um eines von Vishnas Kunstwesen, aber es war kein Meta-Agent.
    Als Taurec sich wieder seiner Umgebung widmete, tauchte ein Artgenosse von Spectro auf und begann damit, die gerade entstandene Antenne zu deformieren.
    Taurec wandte sich ab. Es hatte keinen Sinn, auch dieses Geschöpf auszufragen, er hätte ihm damit nur zu einer anderen Existenzform verholfen.
    Über ihm tauchte wieder der Vogel auf. Er flog vor ihm her. Taurec folgte ihm. Der Vogel flog schneller. Als Taurec anhielt, kreiste der Vogel über ihm.
    Taurec schaltete den Translator ein und rief: „Wer bist du? Hast du mir etwas zu sagen?"
    „Ich bin Specht Buntrecht", antwortete eine Stimme in Taurecs Geist. „Ich bin ein Bote."
    „Wer hat dich ausgeschickt?"
    „Was ist wichtiger, der Absender oder die Botschaft?" fragte der Vogel und flog davon.
    Taurec setzte seinen Weg in die gleiche Richtung fort. Er war auf der Hut, denn es war möglich, daß der Vogel ihn in eine Falle locken sollte.
    Taurec holte ihn an einer kristallenen Barriere ein. Der Vogel saß auf einem zerbrechlich wirkenden Auswuchs und putzte sich den Schnabel am Gefieder; es gab ein schabendes Geräusch wie von Metall auf Metall.
    „Die Botschaft!" rief Taurec. „Laß mich zuerst die Botschaft wissen."
    „Na, endlich weißt du, was du willst. Aber zu spät..."
    Der Vogel löste sich mit einem Knall in Nichts auf.
    „Ich habe ihn geschickt", drang da eine Stimme durch die Kristallbarriere. „Specht Buntrecht war sozusagen nur der Bote eines Boten. Ohne ihn hättest du mich vermutlich nie gefunden."
    Taurec durchbrach die Kristallbarriere, eingehüllt in Tausende von feuersprühenden, klingenden Splittern. Auf der anderen Seite wäre er beinahe mit einem Ordensmann zusammengeprallt. Er konnte seinen Schwung gerade noch bremsen.
    „Bist du Grau Worttreu?" fragte Taurec.
    „Ganz recht."
    „Und du hast Chthon, dem vierdimensionalen Schatten, Asyl gewährt?"
    „Das ist nicht exakt. Ich habe ihn für Vishna gefangengenommen."
    Taurec taumelte zurück.
    „Das ist nicht wahr. Ich glaube dir nicht", rief er.
    „Ich bin Grau Worttreu, ich lüge nicht", sagte der Ordensmann.
    Taurec betrachtete ihn zweifelnd.
    „Wenn du nicht lügen kannst, wie konntest du Chthon dann überlisten? Er wird dir wohl kaum freiwillig in die Falle gegangen sein."
    „Ich habe ihm gesagt, daß nur eine Wiedervereinigung mit dir die negativen Elemente aus diesem Universum eliminieren kann. Das ist doch wahr, oder? Ich jedenfalls glaube daran, auch wenn ich selbst auf Seiten der negativen Kräfte stehe. Ich versprach Chthon, ihn mit Taurec zusammenzubringen. Und das tat ich."
    Taurec begriff.
    „Du meinst, Vishna ist Chthon in meiner Gestalt gegenübergetreten! Wußtest du von diesem falschen Spiel?"
    „Natürlich. Hätte mich Chthon gefragt, ich hätte ihm die Wahrheit gesagt. Aber er hat nicht gefragt."
    „Grau Worttreu!" sagte Taurec abfällig. „Du antwortest also wahrheitsgetreu. Nun, dann frage ich dich, wo sich Chthon jetzt aufhält."
    „Im Virenhorst."
    „Geht es ihm gut?"
    „Den Umständen entsprechend."
    Taurec war klar, was das zu bedeuten hatte, nämlich, daß Chthons Auflösungsprozeß unaufhaltsam voranschritt.
    „Und welche Botschaft hast du für mich, Grau Worttreu?"
    „Ich soll dir ausrichten, daß du deinen Schatten zurückhaben kannst", sagte Grau Worttreu bieder. Als er fortfuhr, veränderte sich seine Stimme und troff förmlich vor Hohn.
    „Wenn Taurec Chthon zurückhaben will, dann darf er ihn sich holen, das hat Vishna gesagt."
    „Ich verstehe", sagte Taurec. „Vishna will mich in den Virenhorst locken."
    „Richtig", bestätigte Grau Worttreu. „Du mußt dich schon in Vishnas Horst begeben, willst du Chthon haben. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht."
    Taurec war nahe daran, dem Ordensmann an die Kehle zu fahren. Aber er besann sich noch rechtzeitig. Was hätte er diesem Geschöpf, das sich ausschließlich aus Virenkonglomeraten zusammensetzte, schon anhaben können?
    Taurec brauchte nicht lange zu überlegen, um eine Entscheidung zu fällen.
    Wenn er Chthon sich selbst überließ, dann würde der

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