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1176 - Die Nichtwelt

Titel: 1176 - Die Nichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfahren, läßt mich einfach nicht los."
    „Irgendwann wirst du es wissen", sagte Stein Nachtlicht. „Falls das möglich ist. Ist es möglich, weißt du es jetzt schon - irgendwann in ferner Zukunft. Spreche ich in Rätseln?"
    Ellert lächelte.
    „Durchaus nicht, mein Freund. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, es schon erfahren zu haben - in fernster Zukunft. Doch anscheinend läßt sich ein solches Wissen nicht in die Gegenwart mitnehmen."
    Er runzelte die Stirn.
    „Ich bin mit dir hinabgestiegen, ohne nach dem Warum zu fragen", sinnierte er.
    „Dein Unterbewußtsein hat dich gesteuert, Gebieter", erwiderte der Ordensmann heiser.
    „Du bist hier, damit deine Metamorphose abgeschlossen wird, wie das Programm von Taurec und Vishna es vorsieht. Bist du dazu bereit, Gebieter?"
    „Ich bin dazu bereit", antwortete Ernst Ellert.
    „Dann tritt in die Mitte dieses Grundes!" flüsterte Stein Nachtlicht.
    Vertrauensvoll ließ Ellert sich von der Hand des Ordensmanns führen, dann stand er still, während Stein Nachtlicht dicht an die Wand trat und sein „sternerfülltes" dunkles Antlitz nach oben richtete.
    Diesmal sanken allerdings keine Virenwolken auf Ernst Ellert herab. Nur ein sehr helles, aber völlig kaltes Licht erfüllte etwa zehn Minuten lang den tiefsten Grund der Nullsohle.
    Als es erlosch, fragte Stein Nachtlicht: „Was hast du gespürt, mein Gebieter?"
    „Nichts", antwortete Ellert verwundert und enttäuscht.
    „Das ist gut", erklärte der Ordensmann. „Denn hättest du etwas gespürt, wäre die Metamorphose nicht mit vollem Erfolg abgeschlossen worden."
    Ellert dachte darüber nach und suchte nach einer Empfindung, die ihm Auskunft darüber gab, was mit ihm vorgegangen war.
    „Deine Haut, wie fühlt sie sich an?" erkundigte sich Stein Nachtlicht.
    Ellert hob die rechte Hand und musterte sie, während er die Finger bewegte.
    „Ganz normal, bis auf diesen bläulichen Schimmer, aber der war von Anfang an da."
    „Konzentriere dich darauf, sie zu verändern! Laß sie hart wie Polymermetall werden - und nicht nur die Haut, sondern deinen ganzen Körper!"
    Nach anfänglichem Zögern konzentrierte Ellert seine Willenskraft allmählich stärker darauf, bis der Punkt erreicht war, an dem ein unsichtbarer Widerstand nachgab. Es war, als würde ein Damm brechen und die Fluten ergössen sich tosend ins Binnenland.
    Ellert erschrak vor dem Ungestüm dieser Flut und schrie auf, als ihm die Kontrolle zu entgleiten drohte. Im nächsten Moment hatte er die „Zügel" wieder fest in den „Händen".
    Er holte unwillkürlich tief Luft, doch im nächsten Moment stieß er sie wieder aus, weil er merkte, daß er sie nicht brauchte. Sein Körper brauchte keine Atemluft, denn der Metabolismus des Virenkörpers war nicht darauf angewiesen. Sein Energiestoffwechsel brauchte vom übrigen Universum nichts als Licht, egal, ob es direktes Sonnenlicht war oder Infrarotlicht oder das Licht künstlicher Beleuchtungskörper.
    „Dann brauche ich auch keinen Schutz vor dem Vakuum?" stellte er mit leisen Zweifeln fest und lauschte seinen Worten nach, weil er fürchtete, sie könnten metallisch klirren.
    Aber sie klangen nicht anders als zuvor.
    „Du kannst ohne jeden Schutz im Weltraum leben", flüsterte Stein Nachtlicht. „Du brauchst nur eine Strahlenquelle, deren Licht von deinem Körper ohne nennenswerte Verluste in Energie umgewandelt wird."
    „Phantastisch!" rief Ellert, aber er meinte nicht das, was der Ordensmann gesagt hatte, sondern die mühelose Art, wie er seine Hand zu elastisch fließender Bewegung brachte.
    „Und ich dachte, es wäre wie bei einem Haluter."
    „Eigentlich hättest du es sofort wissen müssen. Dein Unterbewußtsein hat längst intensiv mit deinem Körper korrespondiert. Im Gefahrenfall würde es Veränderungen von sich aus und blitzschnell bewirken. Das kann sich aber auch als Nachteil auswirken, wenn ein Gegner es zu deiner Achillesferse macht."
    Ellert nickte und konzentrierte sich darauf, seinen Körper wieder in den alten Zustand zu versetzen. So positiv er die Möglichkeit der Verhärtung zu einer Art superelastischem Polymermetall auch wertete, er wußte, daß er stets den Zustand der Weichheit organischer Materie bevorzugen würde.
    Plötzlich stutzte er.
    „Woher hast du diesen Ausdruck?"
    „Welchen Ausdruck?" flüsterte Stein Nachtlicht.
    „Achillesferse."
    „Was für eine Frage!" tadelte der Ordensmann.
    „Entschuldige!" sagte Ellert. „Natürlich weiß ich, daß dir die

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