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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zustande kam."
    „Es hätte besser daran getan, diese Bestien beizeiten ganz auszurotten!" versetzte F'durnadde zornig. „Es war dem Aquarium untersagt, zu töten", erwiderte der Sammler streng. „Es hätte aber töten müssen, wenn es die Klovs nicht gegeben hätte. Du glaubst, daß nun Frieden in der Station herrschen wird? Du irrst dich, F'durnadde! Alle, die jetzt noch leben, ernähren sich von künstlichem Fleisch. Nur Shondorog und die anderen Klovs konnten sie dazu zwingen, zu töten. Und sie müssen töten."
    „Warum?"
    „Weil es sonst bald zu viele von ihnen gibt. Dies ist keine Welt, F'durnadde, sondern nur eine künstliche Station mit einem sorgfältig berechneten und ausbalancierten Gleichgewicht. Für jedes Wesen, das hier geboren wird, muß ein anderes Wesen sterben. Die Klovs haben dafür gesorgt, daß dies Gleichgewicht niemals in Gefahr geraten konnte. Jetzt gibt es keine Klovs mehr, und all diese Wesen werden sich bereitwillig wie immer vermehren, aber die Menge der Nahrung wird immer die gleiche bleiben. Bald wird diese Nahrung nicht mehr ausreichend sein, und dann werden die Wesen sich auf ihre ursprünglichen Instinkte besinnen. Sie werden übereinander herfallen und sich gegenseitig fressen, bis sie erneut eine Art von Gleichgewicht hergestellt haben. Du wirst all dieses Leiden und Sterben nicht ertragen können, F'durnadde!"
    Sie dachte darüber nach und erschrak. Dann aber richtete sie sich zornig auf. „Sie werden meinen Befehlen gehorchen und nur eine begrenzte Anzahl von Nachkommen in die Welt setzen", rief sie, ohne sich bewußt zu sein, was sie sich da vorgenommen hatte. „Aber auch du wirst meinen Befehlen gehorchen, Sammler! Die Maschinen, die früher das Aquarium gebildet haben, sind nun ohne gemeinsames Bewußtsein. Das ist gut, denn dieses frühere Bewußtsein stand meinen Plänen ohnehin im Wege. Das Aquarium konnte nicht begreifen, daß die Welt, die es umkreiste, nie wieder imstande sein würde, Leben zu tragen. Du aber weißt das schon seit langem, und dir hat man den Befehl gegeben, eine neue Welt für das Volk der Skops zu suchen. Du konntest diese Aufgabe nicht erfüllen, weil du nicht groß genug warst. Nun bist du sehr groß! Du wirst das neue gemeinsame Bewußtsein dieser Station sein und mich und meine Kinder zu einer Welt bringen, einer wirklichen Welt, auf der wir alle Platz finden!"
    „Ich habe bereits eine sehr lange Reise hinter mir", gab der Sammler zu bedenken. „Es wird eine noch viel längere Suche werden, die du da planst."
    „Das ist mir egal", erwiderte F'durnadde verbissen. „Auf dieser staubigen, stürmischen Welt da unten kann keiner von uns überleben. Selbst die Maschinen, die unsere Vorfahren hinterlassen haben, sind dort unten längst zu Staub zerfallen."
    Der Sammler schwieg geraume Zeit, bevor er sich wieder meldete. „Die Station besitzt einen eigenen Antrieb", berichtete er. „Aber der dient nur dazu, die Umlaufbahn stabil zu halten, und die betreffende Maschine weigert sich, eine andere Aufgabe zu übernehmen."
    „Laß mich mit ihr sprechen", verlangte F'durnadde mit neu erwachtem Selbstbewußtsein, und dann redete sie mit der widerspenstigen Maschine in der Sprache der Skops. Als sie damit fertig war und die Maschine sich bereit erklärte, F'durnaddes Befehle zu befolgen, hielt der Sammler bereits andere Probleme für sie bereit.
    Wenn F'durnadde müde wurde und Entspannung brauchte, begab sie sich immer häufiger zu den Voche, um dem Spiel der Klangplatten zu lauschen. Da die männlichen Voche bei diesen Klängen ganz automatisch mitzusingen begannen, der entspannende Effekt für F'durnadde dann jedoch gleich Null war, wurde es bei den männlichen Voche alsbald zu einem ungeschriebenen Gesetz, daß sie den Raum mit den Klangplatten verließen, sobald F'durnadde dort erschien.
    Eines Tages verkündete der Sammler, daß die Station nun bereit sei. Das ehemalige Aquarium der Skops löste sich majestätisch aus der Umlaufbahn des toten Planeten, den es viele tausend Jahre lang umkreist hatte, und flog hinaus in die Unendlichkeit.
     
    *
     
    Viele Jahre vergingen, und das Aquarium gelangte in Raumsektoren, in denen nie zuvor ein Sammler gewesen war. Aber nirgends fand man einen Planeten, der den von den alten Skops aufgestellten Anforderungen entsprach. „Vielleicht sollten wir diese Regeln noch einmal überprüfen", sagte F'durnadde gelegentlich zu dem Sammler. „Schließlich gibt es genug unbewohnte Welten, und ich bin davon

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