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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer der Türen klopfte und eine Pflegerin das Kennwort nannte. Die Pflegerin bekam schon nach kurzer Zeit Gesellschaft, aber alles in allem waren es nur wenige, die Rekkam und seine Leute noch als zuverlässig einstuften.
    Leider waren auch die Pflegerinnen ratlos, und sie untersuchten und betasteten F'durnadde mit wachsender Verzweiflung. F'durnadde lebte, aber sie reagierte auf nichts. Es ließ sich nicht einmal sagen, ob sie bewußtlos oder lediglich noch immer im Bann ihrer Erinnerungen gefangen war. Stira ließ vorsichtshalber das nächste Lied anlaufen, als es Zeit dafür war, denn sie gab die Hoffnung nicht auf, daß F'durnadde erwachen würde, sobald sie das vorgegebene Ende dieser Meditationsphase erreichte.
    Rekkams Posten waren draußen aufgestellt. Sie trugen Waffen und waren jederzeit auf einen Angriff Stillogs gefaßt, aber der rührte sich nicht. Ahany und einige andere junge Voche krochen lautlos durch die Ventilationsschächte und suchten nach dem Aufrührer und Puka, aber weder Stira noch Rekkam gaben sich irgendwelchen Illusionen hin - die Station war riesengroß.
    Stira zuckte zusammen, und ein Feuchtigkeitsfilm bildete sich auf ihrer Haut, als die Pflegerinnen plötzlich unruhig wurden. „Der Schlag ihres Herzens wird unregelmäßig", berichtete eine von ihnen, eine schon ältere Voche namens Borga.
    Stira sah sich verzweifelt um, aber hier gab es niemanden, der ihnen helfen konnte. Dann wurde sie sich plötzlich der Musik bewußt, die durch den Raum hallte. „Es ist das Lied der Suche", stellte sie erleichtert fest. „Darauf reagiert sie immer besonders stark."
    „Indem der Rhythmus ihres Herzens sich verändert?" fragte Borga besorgt. „Das weiß ich nicht", mußte Stira zugeben. „Wenn wir tanzen, können wir nicht gleichzeitig auf ihren Herzschlag achten. Aber früher waren manchmal auch Pflegerinnen während der Meditationsphasen bei ihr."
    „Das muß lange her sein", stellte Borga betrübt fest. „Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern."
    „Aber sie hat es mir selbst erzählt! Früher waren Pflegerinnen anwesend - wenn ich nur wüßte, warum..."
    Ein Klopfen lenkte sie ab, und sie eilte zu der betreffenden Tür. Ein männlicher Voche winkte sie aufgeregt nach draußen, und sie folgte ihm zu einem der Sprechgeräte, von denen es in F'durnaddes privaten Räumen leider keines gab - die Clansmutter legte nicht den geringsten Wert darauf, durch allerlei unwichtige Meldungen in ihren Meditationen gestört zu werden. Wenn sie wach war, ließ sie sich von den Wächterinnen darüber informieren, was in der Station und deren Umgebung geschehen war, und wenn es nötig wurde, gewisse Dinge persönlich zu regeln, verließ sie ihre Unterkunft. Sie duldete es nicht, daß die Stimme eines männlichen Voche die Harmonie der Klangplatten störte, und jedermann an Bord hatte das bisher stillschweigend respektiert. Im Augenblick wünschte Stira sich jedoch, F'durnadde hätte wenigstens eine Sprechleitung für den Notfall einrichten lassen.
    Sie war erleichtert, als sie Rekkam auf dem Schirm sah, aber auch beunruhigt, denn der Voche hatte zur Zeit sicher genug zu tun und wandte sich gewiß nur in dringenden Angelegenheiten direkt an die Erste Wächterin. „Eine fremde Flotte hat die Pforten passiert!" sagte er aufgeregt, sobald er Stira erblickte.
    Sie begriff nicht, was das mit den Problemen zu tun hatte, mit denen sie zur Zeit kämpften. Eine fremde Flotte - gewiß, das war ungewöhnlich, aber es war nicht die Aufgabe der Clansmutter, sich um derartige Dinge zu kümmern. Jedenfalls nahm Stira das an, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, während ihres ganzen Lebens etwas von fremden Flotten gehört zu haben. „Stira!" rief Rekkam drängend. „Begreifst du denn nicht? Diese Flotte besteht aus Tausenden von fremden Raumschiffen. Die Schiffe gehören zu keinem der Clans, sondern sie kommen von draußen. F'durnadde hat uns verboten, die Clans um Hilfe zu bitten, aber von irgendwelchen Fremden hat sie nichts gesagt!"
    Endlich begann Stira zu verstehen, und ihre Kehle vibrierte vor Aufregung, so daß sie zuerst keinen Ton hervorbrachte. „Du meinst, wir könnten die Wesen in diesen fremden Schiffen um Hilfe bitten?" fragte sie schließlich. „Ja!" schrie Rekkam triumphierend. „Stira, Wesen, die solche Schiffe bauen und die Pforten überwinden, müssen sehr klug sein. Warum sollen sie dann nicht auch genug von Heilkunde verstehen, um F'durnadde zu helfen?"
    Stira dachte darüber nach,

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