Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bord der SYZZEL befand, wurde er an die Fähigkeit von Laires Auge erinnert. Das Röhrenschiff des Kosmokraten Taurec benutzte als Antrieb die absolute Bewegung. Es verschwand von einem Augenblick auf den anderen aus dem Universum und kehrte an seinem Zielpunkt in es zurück. Entfernungen schienen dabei keine Rolle zu spielen.
    Auch diesmal war es nicht anders. Gerade hatte der Metamorpher noch den blauen: Ball der Erde unter sich bewundert. Dann war das Bild weg, und nur die undurchdringliche Schwärze eines unheimlichen Kontinuums leuchtete durch den Schutzschirm hindurch. Gleichzeitig tauchte die blendende Ansammlung aller Sterne der Milchstraße über und neben ihnen auf. Voraus lag der leere intergalaktische Raum mit ein paar milchigen Flecken in der Ferne, von denen Andromeda der größte war.
    Ellert beobachtete, wie Taurecs Hände über die Kontrollpyramide fuhren. Taurec bewegte sich unruhig, und er wandte sich zu Vishna um. „Hilf mir", sagte er. „Die Koordinaten stimmen nicht!"
    Vishna trat neben ihn. Sie berührte mehrere leuchtende Stellen der Pyramide. Die SYZZEL schüttelte sich, und Ellert sah sich nach einem Halt um.
    Die beiden Kosmokraten bemühten sich, den Fehler zu finden. Sie zogen alle Systeme des Schiffes zu Rate, und nach einer Weile hob Taurec die Hand. „Wir versuchen es nochmals!" meinte er. Übergangslos verschwand die SYZZEL von ihrer Position und tauchte irgendwo in der Nähe des Milchstraßenzentrums wieder auf. „Etwas hat unseren Flug beeinflußt", wandte sich Vishna an Ellert. „Wir wissen nicht, was es war."
    Ellert nickte. Wenn etwas die SYZZEL beeinflußte, dann konnten sie davon ausgehen, daß es ein gefährliches Objekt war, eine mächtige Erscheinung. Normalerweise wurde die Kosmokratenröhre mit allen Erscheinungen des Raumes und der Zeit fertig. Ihre Möglichkeiten waren vielfältig und in den Augen der Terraner schier unbegrenzt.
    Erneut tauchte die SYZZEL weg. Wieder materialisierte sie außerhalb der Milchstraße, und Ernst Ellert glaubte zu erkennen, daß sie an derselben Position stand wie beim ersten Mal. Er musterte Taurec, der sich unruhig bewegte. Seine Kleidung flüsterte ununterbrochen, und für kurze Zeit legte er beide Handflächen auf zwei markierte Abschnitte der Kontrollpyramide.
    Nichts geschah. Ellert sah kein Licht und spürte keine Bewegung. Das Schiff hing reglos im All. „Da ist es!" rief Vishna plötzlich aus. „Es sind kleine Zonen, die sich konstant ausdehnen!"
    Ellert sah, wie unter der transparenten Kuppel ein Bild materialisierte. Es zeigte eine grünlich schimmernde Welt. Das war Gorgengol. Der Planet wies Flecken auf, Schattierungen, die einen Teil seiner Oberfläche verdeckten. Was war geschehen mit Gorgengol? „Es sind Löcher in der Ortung, was du siehst!" sagte Vishna. „Ein Teil der Impulse kommt nicht bei uns an. Auch ein Teil der Funkimpulse, die Taurecs Sender ausstrahlt, wird verschluckt!"
    „Gorgengol ist abgeschaltet", ergänzte Taurec unnötigerweise. „Nur die Flamme ist aktiviert. Es ist undenkbar, daß die Erscheinung eine Nachwirkung des Wandernden Schlundes ist oder der manifestierte Rest der Computerintelligenz!"
    „Was dann?" fragte Ernst Ellert. „Eine Gefahr von außerhalb?"
    „Wir werden es sehen", meinte Vishna. „Die Zonen des Nichts sind erkannt. Wir werden sie umgehen und uns Gorgengol vorsichtig nähern!"
    Sie wollte sich wieder um die Kontrollen kümmern, aber Taurec wehrte ab. Er schaltete sämtliche Anlagen ab und setzte sich auf dem Kommandosattel zurecht. „Dort vorn gibt es Zonen variierender Temperaturen", erklärte er. „Sie beeinflussen einen Teil unserer Anlagen!"
    Ellert stutzte, und Vishna widersprach. „Das ist nicht möglich", stellte sie fest. „Die SYZZEL ist allen Erscheinungen dieses Kontinuums überlegen!"
    „Ja", bestätigte Taurec. „Aber nicht, wenn es um Temperaturen unter dem absoluten Nullpunkt geht!"
    Ellert zuckte zusammen. Er trat neben den Kommandositz und sah Taurec an. Die gelben Augen des Kosmokraten funkelten, und er musterte den Metamorpher mit einer Mischung aus Ernst und Heiterkeit. Das von Sommersprossen übersäte Gesicht und die kurzen, rostroten Haare darüber wirkten im Licht der transparenten Kuppel wie eine Maske. „Woran denkst du?" erkundigte sich der Kosmokrat. „An unser Erlebnis im Zeitturm", antwortete Ellert heiser. „Auch dort war es die Kälte, die fast unsere Existenz auslöschte!"
    Er wiederholte die Worte, die Stein Nachtlicht gesprochen

Weitere Kostenlose Bücher