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1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Die Erscheinung aus der nahen Zukunft konnte nur mit dem zusammengehangen haben, was sie jetzt auf der Ortung hatten. „Es kann alles zerstören", fügte er hinzu. „Ein gefährlicher Gegner!" nickte Vishna.
    Taurecs Kleidung begann wieder zu flüstern. In den Kosmokraten, der bewegungslos zugehört hatte, kam Leben. Er aktivierte die Systeme der SYZZEL und führte das Schiff erneut durch die Unendlichkeit, um es in die Nähe Gorgengols zu bringen.
    Wieder schüttelte sich das Raumschiff. Diesmal hielt die Störung an und wurde stärker. Ernst Ellert klammerte sich an einem Griff des Kommandositzes fest, und zwischen den Armen Taurecs hindurch erblickte er Belice, die ihr Gleichgewicht zu verlieren drohte. „Vorsicht!" Taurecs Stimme klang schrill und fremdartig. „Ich muß für einen Augenblick die Energie der Transparenzkuppel abschalten. Der Energieschirm bleibt jedoch bestehen!" Übergangslos kühlte es um mehr als zwanzig Grad ab. Ellert begann automatisch mit den Zähnen zu klappern, obwohl ihm die Kälte in dem neuen Körper nichts ausmachte. Wieder einmal bewunderte er das Werk aus Myriaden Viren, in dem sein Bewußtsein jetzt lebte. Als ein erneuter Ruck durch das Schiff ging, biß er sich fast in die Zunge.
    Er ließ sich auf die Knie nieder und versuchte, dadurch die Lage seines Körpers zu stabilisieren. Da tauchten die Sterne wieder auf, und die SYZZEL schlingerte, sich langsam beruhigend, dahin. Die transparente Kuppel baute sich auf, und mit ihr kehrte auch die Wärme zurück.
    Für ein paar Augenblicke liefen zitternd Entladungen durch den Schutzschirm, und auf der Innenwandung der Transparenzkuppel glaubte Ellert Gesichter zu sehen, die nichtmenschlich waren und einem Volk der Milchstraße angehörten. Er erschrak und dachte einen Augenblick an die Seelen der Toten. „Was ist das?" stieß er laut und an Taurec gewandt aus. Fast gleichzeitig erloschen die Eindrücke, und der Einäugige drehte den Kopf in seine Richtung und zuckte in menschlicher Weise mit den Schultern. „Wir haben es geschafft", ließ er hören. „Gorgengol ist jetzt auch optisch zu erkennen.
    Mehr war nicht zu erwarten. Die gefährlichen Bereiche sind überall um uns herum.
    Sie haben sich zu einem einzigen Fels vereinigt. Wir müssen uns vorsehen!"
    Ellert warf einen Blick nach draußen. In weiter Ferne glomm der kleine Ball des verfestigten Inertfeldes, das Gorgengol war. Ein winziger, violetter Hauch wies auf die riesige Armadaflamme hin, die über dem Planeten hing. „Um uns herum lauert der Tod", stellte er fest. „Was bedeutet die Blinkanzeige auf der Kontrollpyramide?"
    Taurec verzog schwermütig den Mund. „Ein Funkruf geht ein, seit wir hier materialisierten", erwiderte er. „Wir können uns vorläufig nicht um den Sender auf Gorgengol kümmern, sondern müssen uns an die Notwendigkeiten halten." Deutlich war ihm anzusehen, wie ungelegen ihm das kam. „Es ist ein Notruf!" erkannte Ellert. „Von wem?"
    „Fünfzig Diskusraumer der Blues!" drang Vishnas Stimme in seine Gedanken. „In auswegloser Lage!"
     
    *
     
    Die fremde Welt lag weit hinter ihnen. Si'it hatte in seiner Funktion als Kommandant des Flottenverbands den Befehl zum Rückzug gegeben. Einhundertachtzig der zweihundertdreißig Einheiten hatten sich bis auf eine Entfernung von fünfzig Lichtjahren zurückgezogen. Die übrigen fünfzig Diskusraumer standen gestaffelt in drei Pulks im All.
    Galf any hatte weisungsgemäß die YIRMÜ VANTAZY aus der direkten Gefahrenzone gezogen, und jetzt wartete Si'it ab.
    Der Kommandant hing bebend in seinem Sitz. Er hatte längst den Helm seines Raumanzugs zugeklappt und beschlossen, ihn nur dann zu öffnen, wenn er dringend einen Schluck Zuyglüyrii benötigte. Bei der roten Meerkreatur, es erging ihnen schlecht. Wenn nicht der hochprozentige Likör geholfen hätte, sie wären längst nicht mehr handlungsfähig.
    Si'it brütete vor sich hin. Er durchforschte seine Erinnerung, wo er über Ähnliches schon einmal gehört oder gelesen hatte. Es fiel ihm nichts dazu ein.
    Der Bildschirm leuchtete auf. Er flackerte und hielt ihm vor Augen, daß die Kraftstationen gestört waren. Es konnte nur noch Minuten dauern, bis endgültig auf die Notstromaggregate umgeschaltet werden mußte. „Dehnt sich die Kältezone noch immer aus?" fragte er matt, als er den Kopf seiner Stellvertreterin erkannte. Galfany streckte ihm die leeren Handflächen entgegen und betätigte dann einen Knopf an ihrem Terminal. Sie überspielte

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