1182 - Halloween Man
loszufahren und von einer großen Gefahr sprach, die von dem Halloween Man ausging.
»Ihr wisst es doch, Freunde«, hatte sie gesagt. »Der Teufel hat seine Hände immer und überall im Spiel.«
Hier zu meinen Füßen war davon nichts zu sehen. Es gab keinen Hinweis auf ihn. Und es gab keinen Hinweis auf die Person, die aus der Grube geklettert war. Der Boden sah einfach nur aufgeworfen aus. Wir entdeckten auch keinen Hinweis darauf, dass man hier in der freien Natur jemand begraben hatte. Die Stelle war nicht markiert worden.
Jane Collins hatte mich für eine Weile in Ruhe gelassen. Jetzt aber verlangte sie eine Entscheidung.
»Wir müssen uns entscheiden, John, wie es weitergeht.«
»Ist schon klar.«
»Also…«
Ich lächelte, sodass sie nicht mehr sprach. »Wir wollen Sarah nicht Unrecht tun und werden deshalb in der Nähe bleiben. Nicht hier am Grab, wir nehmen uns die Zeit und schauen uns in der alten Ruine um. Sie soll dem Halloween Man ja als Unterschlupf gedient haben. Kann sein, muss aber nicht sein. Jedenfalls will ich mir keine Vorwürfe machen. Was sagst du dazu?«
»Der Vorschlag hätte von mir sein können.«
»Dann bin ich ja zufrieden.«
»Noch etwas, John«, sagte die Detektivin, »wie wäre es, wenn du einen Kreuztest machen würdest? Nur rein prophylaktisch. Es kann sein, dass noch etwas…«
Sie verstummte, weil sie meinen Blick gesehen hatte.
»Glaubst du das wirklich?«, fragte ich.
»Versuch es.«
»Okay, alles klar.«
Ich wollte sie nicht aufregen. Jane wusste selbst, auf welch schwachen Füßen unser Verdacht stand, und deshalb verschluckte ich jede spöttische Bemerkung.
Ich holte das Kreuz hervor, das in der letzten Zeit keinen Wärmestoß abgegeben hatte. Es gab nichts in der Nähe, auf das es reagiert hatte. Ich war mir sicher, dass sich dies nicht ändern würde, wenn ich es direkt am Grab versuchte.
Um es vorwegzunehmen. Ich hätte mir die Aktion sparen können. Innerhalb des Grabes war keine Restmagie zurückgeblieben, vorausgesetzt, dass es sich überhaupt um ein Grab handelte, wohinter ich noch immer ein großes Fragezeichen setzte.
Ich drehte mich wieder meiner alten Freundin Jane zu. Sie schaute mich an und murmelte: »Ist schon klar, John. Ich hatte es auch geahnt. Aber komischerweise fühle ich mich nicht besser.«
»Ach. Warum nicht?«
Sie warf einen Blick in die Runde. »Eine verdammt gute Frage. Ich gehe einfach meinem Gefühl nach, John. Ich bin der Meinung, dass es hier etwas gibt.«
»Und?«
»Keine Ahnung.«
»Das Kreuz…«
»Nein, das meine ich nicht. Es geht mir nicht um das Kreuz, sondern darum, dass Lady Sarah Recht hatte. Ja, darum geht es mir. Ich will einfach nicht glauben, dass sie gelogen hat oder sich irrte. Das kann nicht sein.«
»Bisher hatte ich immer diese Gefühle.«
»Jetzt ist es eben umgekehrt.«
»Gut, Jane, dann werden wir fahren. Nicht zurück nach London, sondern hin zur Burg.«
»Gut.« Sie lächelte und drehte sich von mir und diesem seltsamen Grab weg.
Wieder folgte ich ihr, doch diesmal ging Jane langsamer. Sie war in Gedanken versunken und machte auch keinerlei Anstalten, sich zu drehen, um nach mir zu schauen. Wie eine einsame Wanderin, mit in den Taschen vergrabenen Händen, ging sie vor mir her und wartete jenseits der Bäume auf mich.
Wir hielten uns wieder an einer etwas höheren Stelle auf. Der Blick zur Burg lag frei, und Jane hatte sich so gedreht, dass sie hinschauen konnte.
»Und jetzt?«, fragte ich.
»Steigen wir wieder in den Wagen und fahren dorthin. Ich hoffe, dass es einen Weg gibt.«
Ich stimmte ihr zu und warf dabei einen Blick auf meine Uhr, was Jane nicht so zusagte.
»Hast du Probleme mit der Zeit?«
»Nein, das nicht, ich denke schon, dass wir im Hellen eintreffen werden. Nur mir macht das Wetter leichte Probleme, verstehst du?«
»Damit musst du im Herbst rechnen.«
Sie hatte ja so Recht. Genau in diesem Fall gefiel es mir nicht. Ich kannte diese trüben Tage, die öfter mit einem bestimmten Vorgang endeten.
Wenn sich der Tag allmählich neigte, dann löste sich die Feuchtigkeit vom Boden. Dann stiegen die ersten Nebelschleier in die Höhe, die noch weich und auch durchsichtig waren, was sich aber in der fortlaufenden Zeit ändern würde, denn die herbstlichen Nebel nahmen an Dichte zu. Man konnte dabei sogar zuschauen wie dies passierte, und schließlich würde die Welt in einer dicken Suppe verschwinden, die alles gleich machte.
Schon jetzt zeigten sich die Anfänge. Der weiche
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