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1182 - Halloween Man

1182 - Halloween Man

Titel: 1182 - Halloween Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zu mir selbst fand und die Dinge zurück ins Lot brachte.
    Wer war verletzt? Oder wer war womöglich tödlich getroffen worden? Ich blieb zunächst auf dem Boden liegen. Dabei stellte ich fest, dass die Stille doch nicht so stark war wie ich gedacht hatte.
    Irgendwo knisterte es noch. Glas brach und krümelte zu Boden.
    Leises Jammern und Stöhnen drang an meine Ohren. Einige Flüche ebenfalls, was mich allerdings positiv berührte, denn wer fluchte, der lebte auch.
    Ich drehte den Kopf und sah nicht weit entfernt das Gesicht meiner Freundin Jane Collins. Es war verzerrt, über ihre Stirn rann Blut hinweg. Sie hatte ihm gleichen Moment geschaut wie ich, und plötzlich lächelte sie verkrampft.
    »Okay, ich bin noch da. Das Schwein hat mit Felsbrocken geworfen. Der muss eine irre Kraft haben.«
    »Ich hole ihn mir.«
    »Was ist denn mit dir?«
    »Nur ein Kratzer, mehr nicht.«
    »Und mit den anderen?«
    »Schaue ich noch nach.«
    Ich setzte den Vorsatz sofort um. Das rechte Bein zog ich an. Das linke sollte folgen, doch ich merkte, dass es von einem recht schweren Gewicht belastet wurde.
    So musste ich zunächst den Kopf drehen, um zu sehen, was mit mir passiert war.
    Jemand lag auf meinem Bein.
    Es war der Körper eines jungen Mannes. Wie auch die anderen hatte er sich nicht mehr in seinem Sitz halten können. Vielleicht hatte er auch noch gar nicht gesessen. Ich erinnerte mich daran, dass die jungen Leute der Reihe nach eingestiegen waren. Die mächtigen Steine waren auf den Bus geschleudert worden, als die meisten Plätze noch frei gewesen waren.
    Ich zog dann mein linkes Bein behutsam unter dem Körper hinweg und hatte endlich Platz, um mich zu erheben. Auch Jane Collins war zur Seite gerückt. Sie saß jetzt auf dem Boden und hielt ein Taschentuch gegen die Wunde gepresst.
    Zum Greifen nahe lag Claudia neben mir. Sie wirkte wie eingeklemmt, weil ein Fuß des angewinkelten Beins unter einem Sitz verschwunden war. Schwer verletzt war sie nicht, höchstens angeschlagen, aber ihr Gesicht bildete eine Maske. Sie sah aus wie jemand, der noch nicht mitbekommen hatte, was da genau abgelaufen war.
    Anders der Fahrer.
    Er rührte sich nicht.
    Er saß hinter dem Lenkrad. Die Frontscheibe war nicht mehr vorhanden, und der gesamte Regen aus Splittern hatte den Mann getroffen, dessen Oberkörper nach vorn gesunken war und auch das Lenkrad berührte.
    Rechts von ihm tropfte es zu Boden. Die dunklen Tropfen lösten sich von seinem Kopf. Die Arme hingen schlaff nach unten, und mich durchfuhr ein heißer Schreck, als ich ihn so sah.
    Mit einem Schritt hatte ich ihn erreicht und drehte den Kopf behutsam herum.
    Dann sah ich den Hals.
    In ihm steckte eine Scherbe. Ein verdammtes Stück Glas. Mochte der Teufel wissen, woher es gekommen war, bis ich entdeckte, dass der Innenspiegel nicht mehr mit Glas gefüllt war. Das Zeug hatte sich gelöst. Es war zerstört worden. Ein Splitter hatte, wie von der Hand des Satans geführt, den Hals des Mannes erwischt.
    Und zwar so tief, dass er sein Leben zerstört hatte. Der glanzlose Blick sagte alles.
    In diesem Augenblick durchfuhr mich ein wahnsinniger Hass auf den Halloween Man, obwohl ich ihn mit eigenen Augen noch nicht gesehen hatte. Aber er war hier der vorläufige Sieger, denn er hatte es verstanden, unsere Abfahrt zu verhindern.
    »Was ist mit ihm, John?«
    »Tot.«
    Ich hörte Jane stöhnen. »Verdammt, warum…«
    »Tot? Tot?« Es war nicht Jane Collins, die geschrieen hatte, sondern Claudia Black. Sie hatte mich ebenfalls gehört, und es war für sie ein Schock gewesen, mit diesem Begriff konfrontiert zu werden.
    Jane reagierte am schnellsten. »Nein, Claudia, nicht. Es ist bei dir alles okay. Wir haben nur darüber gesprochen. Alles andere kannst du vergessen.«
    Sie hockte am Boden. Die Angst war deutlich in ihren Augen zu lesen. Sie bewegte auch den Kopf, um von einer Seite zur anderen zu schauen. Ihre Lippen zitterten. Der Mund öffnete sich weit - und sie brach plötzlich zusammen.
    Es war das Beste für die junge Frau. Die sogenannte gnädige Ohnmacht hielt sie umfangen. Wir hofften beide, dass sie noch lange andauern würde.
    Im Bus war es dunkel. Oder düster. Nicht völlig finster. Was wir sahen, das erkannten wir nur schattenhaft. Die jungen Leute hatten sich wieder gefangen und ihren ersten Schrecken überwunden.
    Keiner von ihnen war schwer verletzt. Sie waren vom Boden hochgekrochen, wo sie übereinander gefallen waren.
    Jemand schaltete eine Taschenlampe an. Der

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