1182 - Halloween Man
oder geschliffenes Stück Metall.
Sein Kopf erschien immer für einen winzigen Moment im Widerschein des Feuers. Dann sah es so aus, als würde eine Kugel durch die Umgebung transportiert.
Vergeblich suchte ich nach einer Waffe. Oder erkannte sie auf die Entfernung hin nicht, aber in seiner Nähe blinkte es schon. Er passierte auch den letzten Kopf, erreichte den Widerschein aus dem Kürbis und tauchte dann weg.
Einfach abwärts!
Als gäbe es dort, genau an der Stelle, an der er verschwunden war, eine Treppe, die bis hinunter in den Burghof führte, wo die Opfer auf ihn warteten.
Die vier Kürbisse ließ er zurück. Sie brannten dort weiter wie makabre Wegweiser in Richtung Hölle.
Er wollte sein Fest. Er würde es bekommen, und er würde es mit den Leichen der Menschen schmücken. Nur deshalb war er aus seinem verdammten Grab zurückgekehrt. Wie hatten die Alten so oft gesagt? Wer sich im Leben von Gott abwandte, erhielt auch als Toter nicht die Ewige Ruhe. Er war verflucht, umherzuwandern, bis seine Seele irgendwann doch eine Erlösung erhielt.
Wie bei dem Halloween Man!
Nicht mal seinen Namen kannte ich, den richtigen. Er wurde nur als dieser Killer bezeichnet, der um Halloween herum seine Morde begangen hatte.
Die vier Köpfe blieben auf der Mauer stehen. Sie waren wie eine Abgrenzung, die der Killer geschaffen hatte. Niemand würde sich darüber hinwegsetzen können. Er war der Chef, und er bestimmte, wohin die Fahrt der Menschen ging.
Sie saßen im Bus. Sie hatten Angst. Sie wussten jetzt, dass sie auch dort nicht sicher waren, denn der Bus war durch den Halloween Man angegriffen worden. Wenn er an sie heranwollte, musste er es mit weiteren Angriffen versuchen.
Aus diesem Grunde wollte ich mich auch nicht zu weit von diesem Ziel entfernen. Er würde mich nicht weglocken können, und das schien er auch nicht vorzuhaben, denn er war nach seinem kurzen Erscheinen wieder abgetaucht.
Ich hörte ihn nicht. Der Dunst schluckte einen großen Teil der Geräusche. Aber der Halloween Man war jemand, der sich lautlos bewegen konnte. Ich musste damit rechnen, dass er plötzlich in meiner Nähe erschien und zuschlug, mit welchen Waffen auch immer.
Ich drehte mich nach rechts. Nebel - Schwaden, die lautlos herantrieben.
Der Bus malte sich nur als Schatten ab. Kein Geräusch war zu hören, und ich merkte, dass mir allmählich kalt wurde. Auch mein Kreuz blieb kalt. Möglicherweise würde es gar nicht reagieren oder nur, wenn der Killer direkt bei mir war.
Hin und wieder sah ich hinter den Scheiben Licht. Mal huschte die Flamme eines Feuerzeugs in die Höhe, dann zuckte der Strahl einer Taschenlampe durch das Innere, wie eine scharfe Bahn, die alles zerschneiden wollte.
Die Bustüren waren geschlossen. Trotzdem nahm ich immer wieder den Klang der Stimmen wahr.
Sie wehten an meine Ohren. Ich bekam die Aufregung der Insassen mit. Es war leicht auszurechnen, in welchen Schwierigkeiten Jane Collins steckte. Sie musste so etwas Ähnliches wie eine Dompteuse für Menschen sein.
Die Angst steigert die Emotionen. Angst macht Reaktionen unvorhersehbar. Die Stimmung konnte überkochen. Zusammen mit der Angst konnte der Bus für viele einfach zu eng sein. Dann würden sie irgendwann aus ihrem Gefängnis ausbrechen wollen.
Jane Collins und ihre Schützlinge waren mir plötzlich wichtiger als der Halloween Man. Ich musste mit ihnen reden.
Die beiden vorderen Türen hatten sich verklemmt. Aber ich zerrte sie auf und hörte plötzlich einen Schrei, weil ich einfach zu unvorbereitet erschienen war.
Ein junger Mann hatte ihn ausgestoßen. Er stand vor Jane. Er war erregt und hochrot im Gesicht.
Den Kopf konnte er nicht ruhig halten. Immer wieder zuckte er von einer Seite zur anderen. Es war zu sehen, dass er den Bus verlassen wollte, was Jane Collins nicht zulassen würde. Sie war auch bereit, ihn mit Gewalt zurückzuhalten.
Der Schrei war verklungen. Aufatmen, als die Insassen sahen, dass ich es nur war und nicht der Killer. Ich stieg hinein, und Jane drehte kurz den Kopf.
»Gut, dass du kommst, John. Ich stehe hier ziemlich allein.« Obgleich ihre Stimme ruhig klang, kannte ich sie gut genug, um herauszuhören, dass auch sie unter verdammt großem Stress stand.
Ich schloss die Tür. Damit wollte ich ein Zeichen setzen, dass ich nicht gewillt war, die Leute rauszulassen. Im Moment war Ruhe, aber die blonde Kitty, die sich halb über eine Rückenlehne gedrückt hatte, übernahm das Wort.
Mit schriller Stimme schrie
Weitere Kostenlose Bücher