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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah ihn überrascht an.
    »Ja, John, sie sind tot.«
    »Woher weißt du das?«
    Er hob die Schultern. »Woher ich das weiß? Ganz einfach. Ich habe es gesehen, obwohl ich nicht dabei gewesen bin. Aber du kannst dir denken, wie ich es sah.«
    »Durch den Würfel.«
    »Genau.«
    »Hast du gesehen, wie sie gestorben sind?«
    »Nein, das nicht.« Er senkte die Stimme. »Ich bekam den Kontakt, John, aber es war leider zu spät. Ich sah nicht, wie sie getötet wurden, doch ich sah ihre Leichen. Der Würfel malte mir das Bild. Ich sah sie liegen. Ausgeblutet, bleich, wie zum Verwesen abgelegt.«
    »Und wo fand das statt?«
    »In dieser Ruine. In dem ehemaligen Schloss. Dort sind die beiden getötet worden.«
    »Das zeigte dir der Würfel?«
    »Ja.«
    »Und was noch?«
    Der Abbé zuckte mit den Schultern. »Zu wenig. Das ist alles gewesen. Ich sah sonst nichts mehr.«
    »Aber du weißt mehr.«
    Während ich trank, legte sich über die Augen des Templers ein leichter Schleier. »Ja, John Sinclair, ich weiß mehr. Oder hoffe, mehr zu wissen.« Er räusperte sich. »Wie mir bekannt ist, sind damals Templer in das Elsass geflohen, nachdem sie bei anderen Brüdern aus anderen Orden keine Zuflucht gefunden hatten. Man verriet sie sogar, man tötete einige von ihnen, und es entkam praktisch nur ein Rest, der sich hier in den Bergen versteckte. Die Templer erreichten das Schloss, das direkt an einen Berghang gebaut worden war. Du darfst dir nur kein großes Schloss vorstellen, sondern mehr eine Fassade, die sich den Namen gegeben hat. Wer dieses Mauerwerk errichtete, ging in den Annalen der Geschichte unter. Es war auch für andere Generationen nie wichtig, da es einfach zu versteckt lag. Aber nicht für die flüchtigen Templer. Ob der Zufall oder ein Wink des Teufels sie dorthin geführt hat - niemand weiß es. Jedenfalls wurde das Schloss ein idealer Zufluchtsort für sie. Sie sind dort geblieben und haben Baphomet gedankt. Du kannst dir vorstellen, wie.«
    »Durch Blutrituale.«
    »Richtig, John. Durch blutige Opferrituale. Sie haben sich die Menschen geholt. Sie müssen Schreckliches getan haben. Ich möchte nicht näher darüber nachdenken, aber es hat einem Dämon wie Baphomet gefallen.«
    »Wie muss ich das sehen?«
    Der Abbé runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ob man von ihnen noch etwas gefunden hat, nachdem sie starben. Ich glaube es auch nicht. Aber sie waren trotzdem noch vorhanden. Sie haben sich nur zurückgezogen. Du kannst dir vorstellen, wohin?«
    »In das Totenreich?«
    »Ja, in die Sphäre des Unsichtbaren. Dort existierten sie weiter. Dort lebten sie ihr Leben als - sagen wir - Geister. Aber sie warteten eiskalt auf den Tag ihrer Rückkehr.«
    »Und der ist erfolgt?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Weil die Detektive tot sind?«
    »Leider.« Er presste für einen Moment die Lippen zusammen. »Natürlich mache ich mir die größten Vorwürfe. Ich hätte es nicht zulassen oder in die Wege leiten sollen, aber ich konnte nicht anders, John. Es… es ging nicht.«
    »Was haben sie denn dort untersuchen sollen?«, erkundigte ich mich.
    »Spuren suchen. Nach Hinweisen Ausschau halten. Nach Knochen, nach Gebeinen, wie auch immer. Ich habe ja mit ihnen gesprochen und den beiden von einer gewissen Problematik berichtet. Sie nahmen alles recht locker, zu locker möglicherweise, denn durch ihr Erscheinen sind die Geister der Toten erweckt worden.«
    »Auch die Toten selbst - oder?«
    Der Templer nickte sehr langsam. »Ich befürchte es fast, John. Oder ich rechne damit.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte ich.
    »Sie suchen und stellen, denn irgendwo müssen sie ja sein, denke ich mal.«
    »Dann wird es eine Geisterjagd werden.«
    »Nein, nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Der Würfel hat mir einiges gezeigt. Durch ihn habe ich den Strom des Bösen verspürt. Sie sind wieder da, und sie haben sich nicht geändert. Noch immer wollen sie Baphomet dienen und das Grauen über die normalen Menschen bringen, die nicht zu ihrem Kreis gehören.«
    »Hast du etwas Genaues gesehen? Kannst du mit Einzelheiten dienen?«
    »Leider nicht so, wie man es sich wünscht. Die Toten sind wieder da. Aber es sind keine Geister. Ich glaube nicht, dass der Würfel sie mir gezeigt hätte. Dazu ist er wohl nicht in der Lage. Ich konnte Bilder erkennen, und das mit Personen, die sehr wohl existent waren. Davon müssen wir leider ausgehen.«
    Bei der nächsten Bemerkung senkte auch ich meine Stimme. »Lebende Leichen also. Uralte Zombies - oder

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