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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Schritten über den Weg hinweg.
    Er war mit allerlei Gräsern bewachsen, die die bleiche Farbe des Lichts annahmen, als sie weitergingen und der Schein der Lampen über den Boden tanzte.
    Virenque spürte den kalten Wind auf seinem Kopf mit den kurz geschnittenen Haaren. Aus der Tasche seiner grauen Jacke zog er eine Wollmütze hervor und setzte sie auf. Er war dabei stehen geblieben, und Partner Poulin hatte den Weg bereits fortgesetzt. Er leuchtete nicht nur nach vorn, sondern auch zu den Seiten hin, wie jemand, der nach etwas Bestimmtem sucht. Das konnten nur die Hunde sein. Die ließen sich nicht mehr blicken.
    Sie brauchten nicht lange zu gehen, als der Bewuchs höher wurde. Buschwerk streckte seine Arme gegen den Himmel. Die daran hängenden Blätter sahen zum größten Teil grau und fahl aus. Die nächsten Windstöße würden sie abwehen.
    Zwar waren keine Orkane vorausgesagt worden wie vor zwei Jahren, aber der Wind sollte in der Nacht auffrischen und sogar zu einem kleinen Sturm werden.
    Wolken huschten über den Himmel wie gewaltige Säcke, die ständig mit Schlägen traktiert wurden.
    Irgendwo in der Ferne schrie ein Vogel. Der Schall des Schreis erreichte auch die Ohren der beiden Männer. Das Geräusch hörte sich an, als würde ein Mensch gequält.
    Virenque sagte nichts, Poulin fluchte, während er sprach. »Wenn der Job nicht so gut bezahlt wäre, würde ich direkt darauf pfeifen.«
    »Wir ziehen ihn durch. Wir schauen uns in dem verdammten Bau um, schreiben auf, was wir gesehen haben, und halten unsere Eindrücke auch noch auf Band fest.«
    »Ja, meine ich auch. Keinen Streit.«
    »Haben wir doch nie. Oder fast nie.«
    Sie blieben allein. Die Hunde zeigten sich nicht. Je länger Poulin darüber nachdachte, um so überzeugter war er davon, dass es keine normalen Hunde, sondern Wölfe gewesen waren, auch wenn sein Partner darüber lachte.
    Sie waren so grau wie Wölfe gewesen. So struppig, und irgendwie auch so gefährlich, wenn er dabei nur an ihre verdammten Augen dachte.
    Das Ziel hatten sie sehr schnell erreicht. Es sah aus wie eine dunkle Ruine.
    Die beiden Lichtkegel tanzten über das Mauerwerk hinweg. Sie sahen aus wie unruhige Geister, die einen Unterschlupf suchten, und es dauerte nicht lange, da hatten sie die Öffnung entdeckt.
    »Der Eingang«, flüsterte Poulin.
    »Okay, wir gehen.«
    Virenque übernahm die Führung. Er roch die alten Steine. Er wunderte sich, dass sie noch nicht eingestürzt waren, denn hier oben war das Gemäuer eine Beute von Wind und Wetter.
    »He, was ist das?«, fragte Poulin. Er leuchtete mit seiner Lampe in das Innere.
    »Was soll schon sein? Eine alte Burg.«
    »Nein.«
    »Wieso nein?«
    »Das ist keine Burg, Virenque.«
    »Dann sag mir, was es ist.«
    »Ein Rest.«
    »Sehr schlau. Und weiter?«
    Poulin bückte sich. Er bewegte seinen rechten Arm, sodass der Lichtstrahl von links nach rechts tanzte, Wände berührte, den Boden ebenfalls und auch die Decke.
    »Siehst du es?«
    Virenque gab keine Antwort. Er wollte es selbst nicht glauben, was er sah, aber es gab keinen Zweifel. Vor ihnen tat sich etwas auf, das mit dem normalen Innern einer Burg, auch einer zerfallenen, nicht zu vergleichen war.
    »Sag was!«
    Virenque lachte leise. Es klang sehr nach Verlegenheit. »Du hast Recht«, flüsterte er dann. »Das ist keine Burg, das ist kein Schloss, und das ist auch kein richtiges Gemäuer. Das ist einfach nur ein Tunnel, der in den Hang, Hügel oder Berg führt.«
    »Gewonnen!«
    Virenque ließ seine Lampe sinken und leuchtete neben sich zu Boden. »Bon, und was machen wir jetzt?«
    »Erst mal warten.«
    »Worauf denn?«
    »Wir müssen uns absprechen, ob wir da wirklich hineingehen«, flüsterte Poulin.
    »Sag nicht, dass du Angst hast.«
    »Nein, aber ich bin ein vorsichtiger Mensch. Wäre ich es nicht, hätte ich nicht so lange gelebt.«
    »Das stimmt auch.«
    Poulin leckte über seine Lippen. Das tat er immer, wenn er nervös war. »Ich kann mir nicht helfen, aber so ein Tunnel ist doch ein verdammt gutes Versteck.«
    Virenque hatte mitgedacht. »Für die Hunde?«
    »Auch.«
    »Ach, ich weiß nicht. Das ist mir alles zu weit hergeholt, wenn ich ehrlich sein will. Gesehen jedenfalls habe ich sie nicht. Sorry, da kannst du sagen, was du willst.«
    »Die sind schlauer als wir.«
    »Gibt's so welche?«
    »Hör auf, Virenque. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Los, wir gehen.«
    »Okay.«
    Beiden war nicht wohl zu Mute. Sie hatten schon einiges hinter sich.

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