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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er sich selbst als Blinder damals nicht gefühlt. Da hatte es durchaus Tage gegeben, in denen die Hoffnung groß geschrieben worden war.
    In dieser Nacht nicht mehr!
    Er hielt die Arme dicht gegen seinen Körper gepresst und dabei angewinkelt. Er lauschte seinem eigenen Atem, der mehr wie ein Stöhnen klang. Bloch spürte die Kälte doppelt. Zum einen die normale, zum anderen den kalten Hauch einer Hölle oder aus dem Jenseits, das von den Geistern der verräterischen Templer verlassen worden war.
    Etwas Kaltes berührte sein Kinn. Es drückte von unten dagegen, sodass sich Bloch gezwungen sah, seinen Kopf leicht anzuheben. Zwangsläufig blickte er in die Höhe und sah den Lanzenschaft vor sich. Die Klinge der Waffe hebelte seinen Kopf in die Höhe, sodass er gezwungen war, nach vorn zu schauen.
    Dort standen die vier Verfluchten bereit. Sie warteten darauf, ihn töten zu können, aber sie ließen sich Zeit damit. Wahrscheinlich wollten sie ihn Qualen erleiden lassen, damit er merkte, dass er den falschen Weg eingeschlagen hatte.
    Aber sie kannten ihn nicht, nicht einen Menschen wie den Abbé. Sein gesamtes Leben hatte er der Sache des Guten geweiht. Ihm war die Gabe mitgegeben worden, das Böse und das Gute zu sehen.
    Und er war auserkoren worden, ein Templer-Erbe anzunehmen und all den Schrecken zu bekämpfen.
    Du bist nicht tot!, dachte er. Du lebst! Und wer noch lebt und zu leben versteht, der hat immer eine Chance. Der Tod ist nicht das Ende, aber als Lebender bist du in der Lage, dich zu wehren, was dir als Toter nicht gelingen wird.
    Diese Gedanken peitschten ihn auf, und er merkte, dass er mit dem linken Ellbogen an einen harten Gegenstand unter seinem Mantel stieß.
    Hart und kantig - der Würfel!
    Es durchzuckte ihn wie ein Blitz. Es war ihm auch gleichgültig, ob er etwas tat, was die anderen sahen. Darauf kam es jetzt nicht an. Er wollte nur den Würfel hervorholen und sich dabei in seine Abhängigkeit geben.
    Für ihn war der Würfel die Hoffnung, und er hoffte, dass er auch zu einer Waffe werden konnte.
    Seine rechte Hand verschwand unter der Kleidung. Sie wanderte nach links über den Pullover hin.
    Dort steckte der Würfel des Heils in einer extra eingenähten Tasche.
    Die Skelette ließen ihn in Ruhe. Sie taten nichts anderes als nur zu beobachten. Sie genossen es, einen Urfeind unter ihrer Kontrolle zu halten und glaubten jetzt, da sie es geschafft hatten, unbesiegbar zu sein.
    Für den Abbé war es ein gutes Gefühl, den Würfel umfassen zu können. Er hatte ihn kaum mit der Rechten berührt, da merkte er den warmen Strom, der seine Haut erreichte. Für ihn war es so, dass der Würfel einfach lebte.
    Sein Gesicht blieb glatt. Durch keine Regung gab er zu erkennen, was in ihm vorging. Zudem hielt er die Augen halb geschlossen, weil er sich auch nicht durch seine Blicke verraten wollte.
    Aber er wusste, dass die Geister der Skelette in der Lage waren, seine Gedanken zu lesen, und er wollte sich noch nicht zu stark auf den Würfel konzentrieren.
    Die Horror-Gestalten ließen ihn in Ruhe. Der Abbé betete, dass es noch so blieb. Er brauchte seine Zeit, um ihnen zu zeigen, dass er nicht so wehrlos war.
    Bloch holte den Würfel hervor und legte sofort seine andere Hand darum.
    Er fühlte sich besser!
    Ein erstes Lächeln huschte über sein Gesicht hinweg, und plötzlich waren die vier Skelette zweitrangig für ihn geworden. Sollten sie ihn töten, sollten sie alles mit ihm machen, das Vertrauen, das er in den Würfel setzte, war viel größer.
    Er senkte den Blick.
    Augenblicke später schon hatte er seine makabren Bewacher vergessen und versank in die Trance, denn er wollte, dass der Würfel und er eins wurden…
    ***
    Es war still um uns herum geworden, sogar sehr still. Das beruhigte Claudine Gatz keinesfalls, denn immer wieder schaute sie sich angespannt um. Die Begegnung mit dem Skelett hatte sie nicht vergessen, und sie rechnete damit, dass die schrecklichen Gestalten jeden Augenblick aus den dunklen Büschen brechen konnten, um sie zu überfallen und zu töten.
    Das Grauen war stets parat, aber Claudine beschwerte sich nicht. Sie stellte mir auch keine Fragen und lief neben mir her durch eine finstere Gegend unserem Ziel entgegen, das Schloss genannt wurde, aber keines war.
    Der Wald um uns herum lichtete sich, obwohl es kaum heller wurde. Zudem mochte es auch an der Veränderung am Himmel liegen, denn ein scharfer Wind fegte die Wolken zur Seite oder dünnte sie aus, sodass an einigen

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