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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber…«
    »Ganz ruhig!«
    Sie kamen. Sie ließen sich nicht beirren. Mal kratzte das Schwert über die Wände des Stollens, mal schabte das Metall der Axt über den Boden hinweg.
    Lucien konnte seine Hand mit der Lampe nicht ruhig halten. So zuckte der Schein hin und her, aber er tanzte nie von den beiden Ankömmlingen weg.
    »Ich denke, dass du jetzt schießen solltest, Lucien!«
    »Gut!«
    Der Abbé ging zur Seite, um seinem jüngeren Templer-Bruder den nötigen Platz zu verschaffen..
    Auch Bloch war nicht sicher, ob die Kugeln es schafften, die Skelette zu vernichten. Er hoffte allerdings, dass die Geschosse die Gestalten zertrümmerten.
    Lucien legte an. Er suchte sich das Skelett mit dem Schwert als Ziel aus. Der Abbé leuchtete es an.
    Im Licht des schmaleren Lichtscheins schien der Kopf auf und ab zu tanzen.
    Er schoss nicht.
    Etwas hielt ihn davon ab.
    Der Abbé wunderte sich. Er wollte Lucien ansprechen, als er sah, wie dieser sich langsam drehte.
    Seine Miene hatte sich verändert. Auf seinem Gesicht malte sich eine Mischung aus Spannung und Schrecken ab.
    »Was ist?«
    »Ich… ich… habe was gehört. Hinter uns…«
    Mehr brauchte Lucien nicht zu sagen. Dem Abbé fiel siedendheiß ein, dass sie einen Fehler gemacht hatten.
    Sie hätten auf die beiden Gestalten hinter ihrem Rücken achten sollen.
    Jetzt war es zu spät.
    Etwas raste durch die Luft. Beide hörten dieses Geräusch, und Bloch wollte zugreifen, um den jüngeren Mann zur Seite zu zerren. Er reagierte zu spät.
    Die Lanze traf Lucien mit ungeheuerer Wucht in den Rücken. Sie war so hart geschleudert worden, dass der Templer nach vorn torkelte. Zugleich hatte die Lanze den Körper durchbohrt. Ihre dreieckige Spitze trat an der Brust wieder heraus und hatte einen feuchten Film aus Blut erhalten.
    Lucien war tot, obwohl er noch nicht auf dem Boden lag. Das passierte Sekunden später. Da machten seine Beine plötzlich nicht mehr mit. Sie knickten einfach weg, und er fiel auf den Bauch, wobei er durch sein Gewicht die Lanze in die Höhe drückte, die allerdings nicht aus seinem Körper herauskam. Wie ein Mahnmal des Todes blieb sie stecken.
    Von nun an war der Abbé allein!
    ***
    Bloch war kein Mensch, der so schnell die Nerven verlor. Auch in dieser Situation hielt er sich tapfer und blieb stehen. Zwar zitterten ihm die Beine, zwar rann es kalt seinen Rücken hinab, und auch bei ihm schoss die Furcht in Wellen hoch, aber er hielt sich unter Kontrolle.
    Er drehte sich so weit, dass er, wenn er nach links schaute, die beiden Gestalten vom Eingang her sehen konnte, und wenn er nach rechts sah, ihm die zwei anderen auffielen.
    Die Gestalt, die mit der Axt bewaffnet war, trug noch die Fetzen eines Wamses um den Oberkörper geschlungen. Die schwere Waffe schwang mit ihrem unteren Ende noch immer hin und her.
    Lucien war nicht zum Schuss gekommen. Der Abbé machte sich Vorwürfe. Er hätte anders reagieren müssen. Er hätte auch an die Gestalten hinter seinem Rücken denken müssen, aber dazu war es jetzt einfach zu spät.
    Es gab Lucien nicht mehr. Unter seinem Körper sickerte eine Blutlache hervor.
    Bloch stand allein gegen die vier Gestalten, die von den beiden Seiten auf ihn zukamen. Sie gingen nicht mehr dicht nebeneinander. Sie nutzten die gesamte Breite des Stollens aus. Sie ließen ihm keine Chance mehr zur Flucht.
    Der alte Templerchef blieb ruhig. Für jeden Menschen rückte die Stunde des Todes heran. Auch er machte da keine Ausnahme. Und er hatte Zeit genug gehabt, sich gedanklich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Für ihn bedeutete er nicht das Ende, sondern der Übergang in eine andere Welt, in der er mit offenen Armen empfangen wurde. Und es würde für ihn ein Tod sein, bei dem er nicht lange zu leiden brauchte.
    Sie rückten näher und näher. Aber sie trafen keinerlei Anstalten, ihn zu töten. Keine Waffe wurde gegen ihn eingesetzt. Sie gingen einfach nur weiter, und der Abbé entdeckte wieder den wolkigen Dunst vor ihren Mäulern.
    Je näher sie kamen, um so kälter wurde es um ihn herum. Er spürte die Ausläufer des kalten Nebels, wie sie über sein Gesicht strichen und auch die anderen Teile des Körpers erfassten. Es war kein normaler Nebel, sondern der Hauch aus dem Jenseits, der sich in diesem Stollen ausbreitete. Die Skelette brachten ihn mit und bewiesen ihm, was sie letztendlich mit ihm vorhatten.
    Der Abbé tastete nach seinem Kreuz. Er fuhr mit den Fingern darüber hinweg und dachte für einen Moment daran, dass auch John

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