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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eine fremde Macht hatte die Kontrolle übernommen. Eine Wächterin vom Höllentor. Jemand, die der Satan lieben musste.
    Das Tor bewegte sich!
    Die Oberin schrie leise auf, denn sie hatte nichts dazugetan. Die Tür wurde von innen nach außen gestoßen und damit in ihre Richtung. Sie hörte die Steine weinen, so sehr kratzte es in den Angeln, und sie wich einen Schritt zurück, als sie den Ring losgelassen hatte. Sie wollte nicht von der schweren Tür zur Seite geschoben werden.
    Vor ihr öffnete sich die Leichenhalle. Es war etwas Unheimliches. Es war eine andere, eine dunkle, eine auch seelisch finstere Welt, ohne Licht und Hoffnung.
    Eine Wartehalle zum Jenseits…
    Dort hatten früher die verstorbenen Schwestern gelegen. Dort hatten die noch lebenden ein letztes Gebet gesprochen und eine kleine Trauerfeier abgehalten.
    Und heute?
    Die Kälte hatte sich ausgebreitet. Das Gestein gab sie ab. Die Schatten waren zu einer dichten, lükkenlosen Mauer geworden, durch die kein winziger Lichtschein drang.
    Das Höllentor öffnete den Weg, und aus der Dunkelheit hörte Josepha die Flüsterstimme der Wächterin.
    »Komm her, komm her… ich warte…«
    Die Oberin ging. Sie schleifte mit den Füßen über den Boden. Sie wusste selbst nicht so recht, was sie überhaupt tat. Irgendwann hatte sie auch aufgehört zu denken, sie folgte nur den Befehlen eines Wesens, das sie nicht mehr sah.
    Nach drei Schritten vernahm sie wieder das ihr schon bekannte Geräusch. Dieses erbärmliche Knirschen, als sich die Tür wieder schloss.
    Sekundenlang stand die Oberin auf den Zehenspitzen und lauschte. Bis die Tür mit einem letzten und so endgültig klingenden Geräusch hinter ihr zufiel.
    Jetzt war sie im Leichenhaus gefangen!
    ***
    »Ich brauche einen Kaffee«, sagte Jane Collins.
    »Ich auch.«
    »Warum hältst du dann nicht an?«
    »Weil wir es in einer knappen Viertelstunde geschafft haben, deshalb fahre ich durch.«
    »Sind wir dann am Kloster?«
    »Nein, aber in der Nähe.«
    »Lässt sich hören.«
    Es war eine Reise, die es in sich hatte. Hinein nach Wales, bis an die Küste, wo der Ort Fishguard liegt. Er war so etwas wie eine Streckenmarkierung für uns. Tatsächlich aber mussten wir ein Stück nach Westen fahren, um den Ort Tresinwen zu erreichen, denn von dort aus zweigte die Straße zum Kloster ab, das auf den Namen Holy Hill hörte. Wir gingen davon aus, dass es auf einem Hügel lag.
    Man würde uns die genaue Beschreibung schon geben.
    Meine Pläne waren ad absurdum geführt worden. Ich hatte mich eigentlich so ein, zwei Abende ausruhen wollen. Mal zu Hause bleiben oder ein Bier trinken gehen. Allein, vielleicht auch mit Glenda oder Jane. Jetzt saß Jane Collins, die Detektivin zwar neben mir, aber aus dem lockeren Abend würde wohl nichts werden, denn dazwischen gekommen war mir ein Anruf meines Freundes Father Ignatius aus der Ewigen Stadt Rom. Er hatte mir eine Story erzählt, die ich glauben konnte oder nicht, aber wenn Ignatius anrief, dann nicht, um mich zu einem Trip quer durch England zu verleiten.
    »Schau dich mal um, John, ich habe das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt.«
    Nun ja, ich war gefahren und hatte Jane Collins mitgenommen, die nicht auf der faulen Haut liegen wollte. Außerdem befanden sich Handwerker im Haus, denn Lady Sarah hatte unbedingt die unteren Räume neu tapezieren lassen wollen. Bei derartigen Arbeiten zog man sich immer besser zurück.
    Ich wollte noch keine Pferde scheu machen und hatte deshalb auch nicht beim Kloster angerufen.
    Das war nur eine Notfall-Nummer, und dieser Notfall war noch nicht eingetreten.
    Eigentlich ging es darum, dass ein kleiner Friedhof zerstört und die Leichen umgebettet werden sollten. Wirklich kein großes Problem, wenn in einem Grab eben keine Knochen gefunden worden wären. Das wiederum hatte die Oberin in eine so große Panik versetzt, dass sie in ihrer Not Father Ignatius angerufen hatte.
    Und nun war ich unterwegs.
    Normalerweise hätte ich darüber gelacht. Wenn jemand beim Öffnen eines Grabs keine Knochen fand, war das nicht unbedingt ein Fall für mich, aber ich hatte dem Father die Bitte nicht abschlagen können und mich zusammen mit Jane auf den Weg gemacht.
    Wir hatten uns beim Fahren abgewechselt und jeder hatte irgendwann mal geschlafen. In der frühen Morgenstunde waren wir von London aus losgefahren, hatten mit dem Verkehr Glück gehabt und waren nun - am Nachmittag - fast am Ziel.
    Mir spukte noch immer der Henker vom Hamburg Dungeon durch den

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