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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Friedhof.«
    »Aha. Aber das dachte ich mir. Haben Sie und Ihre Leute da Probleme bekommen?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Keine Probleme, die unsere Arbeit direkt behindert hätten.«
    »Und weiter?«
    »Tja, wie soll ich das sagen? Ich meine, der Friedhof muss geräumt werden, weil er außerhalb des Klosters liegt. Man bettet die dort Begrabenen um. Eine Arbeit, die für uns schon okay ist, denn davon leben wir.«
    »Genau, Mr. Ambrose. Wo liegt das Problem?«
    Er wand sich etwas. »Ich weiß nicht so recht, wie ich beginnen soll, Schwester Josepha. Wir haben auch die sieben Gräber gefunden. Sieben Mal hätten auch die Gebeine in ihnen liegen müssen, aber wir fanden nur sechs. Das siebte Grab war leer. Dort sahen wir noch alte Reste des Sargs, aber keine Knochen. Nicht einen winzigen Krümel. Das Fazit ist: Von den sieben Gräbern waren nur sechs belegt. Ein Grab war leer. Man hat da wohl einen leeren Sarg hineingestellt. Mehr kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen.«
    Sam Ambrose war froh, dass es heraus war. Er trank hastig einen Schluck Kaffee und ärgerte sich über seinen roten Kopf. Es lag nicht nur an dem heißen Getränk.
    Schwester Josepha sagte nichts. Sie schaute in das Gesicht des Mannes, der sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte. Er hatte auch den Eindruck, eine veränderte Oberin vor sich zu sehen.
    Von einem Schock konnte man bei ihr nicht sprechen, doch sie war zumindest sprachlos geworden und presste ihre Lippen zusammen. Der Blick ihrer klaren Augen war nicht mehr unbedingt auf Sam Ambrose gerichtet, er verlor sich in einer Ferne, die nach innen gerichtet war.
    Er hoffte, nichts falsch gemacht zu haben, hob die Schultern und rutschte etwas unglücklich auf der Sitzfläche des Stuhls hin und her. »Das habe ich Ihnen eigentlich sagen wollen, Schwester. Ich fühlte mich dazu verpflichtet.«
    »Selbstverständlich. Danke. Machen Sie sich bitte keine Gedanken. Es war schon gut.« Sie lächelte wieder. Ambrose war kein Psychologe und auch kein besonderer Menschenkenner, doch dieses Lächeln kam ihm nicht normal vor. Nicht ehrlich. Es war gekünstelt. Seine Worte mussten sie schon hart getroffen haben.
    Wie geistesabwesend hob sie die Tasse an und trank seinen Kaffee. Auf der Stirn hatte sich eine steile Falte gebildet, und sie sprach noch immer nicht mit Ambrose.
    Er wollte aber reden und flüsterte: »Sollen wir unsere Arbeit denn weiterführen?«
    »Wie lange brauchen Sie noch?«
    »Wir könnten heute noch fertig sein.«
    »Dann machen Sie es.«
    »Wir schaffen die Gebeine in die neuen Gräber, die auf dem Grundstück des Klosters liegen.«
    »Ja, so war es abgemacht.«
    Ambrose fuhr über sein aschblondes Haar. »Wobei ich nicht verstehe, dass der Friedhof außerhalb angelegt wurde. Sie haben doch so viel Platz auf dem Gelände. Dort gibt es den Teich, das alte Haus, ein Kapelle oder…«
    »Nein, nein, nicht oder. Es ist ein altes Leichenhaus. Dort hat man früher die Toten aufbewahrt, bevor sie beerdigt wurden. Ich habe die Gräber auch nicht anlegen lassen. Es ist vor einigen Jahrzehnten geschehen, und ich kenne den Grund nicht. Aber man wird sich etwas dabei gedacht haben, davon gehe ich aus.«
    »Klar, das meine ich auch.«
    Die Oberin lächelte dem Vorarbeiter zu. »Jedenfalls bin ich Ihnen dankbar, dass Sie mich informiert haben.«
    Ambrose begriff, dass mit dieser Floskel das Gespräch beendet war. Er stand auf und griff zu seiner Mütze. Langsam ging er auf die Tür zu. Die Oberin blieb an seiner Seite.
    »Wenn Sie mir noch einen Gefallen tun würden, Mr. Ambrose.«
    »Ja, gern, welchen?«
    »Indem Sie über das, was sie vorgefunden haben, einfach schweigen. Es nicht an die große Glocke hängen. Ich denke, dass es kein gutes Licht auf unser Kloster wirft.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Schwester Josepha. Außerdem sind es ja nur alte Knochen.«
    »Genau, Mr. Ambrose, Sie sagen es, nur alte Knochen. Was will man damit?«
    Sie brachte den Mann noch bis zum Ausgang, bedankte sich für sein Vertrauen und schloss die Tür erst, als Ambrose einige Schritte über den Hof gegangen war.
    Dann drehte sie sich um. Hätte sie sich jetzt im Spiegel sehen können, sie wäre über sich selbst erschrocken gewesen, so bleich war ihr Gesicht geworden…
    ***
    Die Oberin ging wieder zurück in ihr Büro, in dem noch immer der Geruch des Besuchers in der Luft hing. Es roch nach feuchter Kleidung und nasser Erde.
    Josepha konnte sich nicht setzen. Sie ging hin und her. Die

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