Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vierzig Sekunden unsere Flugbahn kreuzen. Entfernung knapp vierhundert Meter."
    „Ausweichmanöver!" befahl Parwondov und schaltete auf Steuerung durch den Autopiloten um. „Notfalls Abwendung der Gefahr durch Beschüß!"
    „Ausweichmanöver eingeleitet", sagte der Computer. „Beschüß ist nicht notwendig.
    Achtung, Objekt hat eine Masse von 61,43 Kilogramm und emittiert schwache thermische Energie. Zusammensetzung: Wasser, Proteine, Mineralstoffe, Spurenelemente. Das Objekt lebt. Es handelt sich um ein organisches Lebewesen."
    „Über welche technischen Hilfsmittel verfügt es?" erkundigte sich Parwondov. „Keine technischen Hilfsmittel."
    „Es muß doch Antriebsaggregate besitzen, wenn es durch das Vakuum fliegt", wandte Dronomon ein. „Es ist ein Herzscout", stellte Parwondov fest. „Das war mir schon klar, als der Computer das Objekt als organisches Lebewesen identifizierte."
    „Ja, natürlich", sagte Dronomon zerknirscht. „Ich hätte es mir ebenfalls denken müssen. Schließlich hatten wir schon oft genug mit Herzscouts zu tun und wissen, daß sie es viele Stunden lang im Vakuum aushalten können. Das liegt nur schon so lange zurück." Er seufzte „Jetzt sind wir wieder hier", erklärte Parwondov. „Und nichts kann uns wieder von hier vertreiben."
    „Sollten wir den Herzscout nicht mit einem Traktorstrahl einfangen?" erkundigte sich Dronomon un„ geduldig. „Er wird uns den Weg aus dem Loolandre zeigen."
    „Das wird er zweifellos", erwiderte Parwondov. „Aber ich möchte ihn nicht erschrecken. Computer, weise den Autopiloten an, die Verfolgung des Herzscouts aufzunehmen, aber vorläufig auf Distanz zu bleiben! Wir werden ihn zu seinem Ziel verfolgen."
    „Das wäre zeitraubend", wandte der Computer ein. „Als voraussichtliches Ziel wurde eine wolkige Struktur in eineinviertel Lichtminuten Entfernung ausgemacht, die Geschwindigkeit des Herzscouts beträgt aber nur neuneinhalb Meter pro Sekunde."
    „Verstanden!" gab Parwondov zurück. „Wir würden nur Zeit vertrödeln, die wir besser zur Erkundung des Zielgebiets nutzen können. Neue Anweisung an den Autopiloten: Der Herzscout ist in weitem Bogen zu überholen und bei seinem angenommenen Ziel zu stoppen!"
    „Verstanden", erwiderte der Computer. „Ausführung läuft an."
    Nur Sekunden später sah Parwondov eine Art silberweißen Klumpen hoch über dem Kanzeldach des Armadaschleppers auftauchen und zurückbleiben.
    Von der wolkigen Struktur war noch nichts zu sehen außer dem grünleuchtenden Reflexpunkt der Hyperortung. Doch innerhalb der nächsten Minuten wurde sie als kleine milchige Ballung voraus sichtbar, die sich rasch vergrößerte und dabei als Wolke gefrorenen Gases offenbarte, die das Volumen eines mittleren Mondes hatte. Im Zentrum dieser Wolke befand sich ein unregelmäßig geformter fester Körper von zirka drei Kilometern Durchmesser, dessen Oberfläche im Schein des alles beherrschenden Lichts gleich gesplittertem Eis glitzerte.
    Zehn Minuten nach dem Beginn der Beschleunigung bremste das Beiboot ab und verharrte am äußeren Rand der gefrorenen Gaswolke. „Analyse!" befahl Parwondov dem Computer. „Das Gas besteht aus gefrorenem Kohlendioxid", teilte die Maschine mit. „Die Oberfläche des festen Körpers ist ein Überzug aus Kunststoff. Darunter befindet sich eine von unterschiedlichen Hohlräumen durchzogene Materie halbsynthetischer Natur, deren Zusammensetzung darauf schließen läßt, daß sie einmal ein lebender Organismus war. Dieses Leben ist erloschen, aber innerhalb der Hohlräume befinden sich kleine lebende Wesen von gleicher Zusammensetzung wie das, das wir im Vakuum orteten. Außerdem sind die energetischen Emissionen zahlreicher Armadamonteure anzumessen."
    „Was sagst du dazu?" wandte Parwondov sich an seinen Begleiter. „Der Körper ist eine Kruste", antwortete Dronomon. „Zumindest von der chemischen Zusammensetzung her", schwächte Parwondov ab. „Aber möglicherweise diente er schon immer als Aufenthaltsort für Herzscouts. Ich frage mich nur, was dort Armadamonteure zu suchen haben."
    Er schaltete auf Manuellsteuerung und brachte das Beiboot dicht an den festen Körper heran.
    Schon unterwegs entdeckte er mehrere Öffnungen, die mit hautähnlichen Kunststoffmembranen verschlossen waren, sowie einige konventionelle Luftschleusen. An einer dieser Luftschleusen legte er an und verankerte das Boot mit einem schwachen Zugstrahl. „Ich sehe mich ein bißchen darin um", erklärte er Dronomon. „Du

Weitere Kostenlose Bücher