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1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirst aufpassen, was hier draußen geschieht. Falls dir etwas verdächtig vorkommt, sagst du mir Bescheid. Wir bleiben über Helmfunk in Verbindung."
    Er stand auf, klappte den Druckhelm zu, überprüfte routinemäßig die Funktionen seines Raumanzugs und verließ den Armadaschlepper durch die dem Objekt zugewandte Schleuse.
    Die Luftschleuse des Objekts war nicht kodegesichert, so daß er sie mühelos öffnen konnte. Als die Hälften des Innenschotts vor ihm auseinanderglitten, warteten dahinter allerdings zwei Armadamonteure mit ausgefahrenen Waffenarmen. Sie fuhren diese Tentakelarme jedoch wieder ein, als sie über Parwondovs Kopf die Armadaflamme sahen. „Wer führt das Kommando über dieses Objekt?" erkundigte sich der Silberne. „Mutter Hrall", antwortete einer der Armadamonteure in einwandfreiem Armadaslang. „Mutter Hrall?" echote Parwondov verblüfft. „Ein älterer weiblicher Herzscout", erklärte der Armadamonteur.
    Doch auch damit vermochte der Schmied nichts anzufangen. „Welchen Zweck erfüllt dieses Objekt?" wollte er wissen. „Es handelt sich um eine Schule für Kundschafterinnen", erläuterte der Roboter. „Aha!" machte Parwondov nachdenklich. „Führe mich zu Mutter Hrall!"
    Der Roboter, der ihm seine Fragen beantwortet hatte, schwebte leise summend davon. Parwondov mußte sein Flugaggregat einschalten, um sein Tempo mithalten zu können.
    Unterwegs begegneten ihnen zahlreiche Armadamonteure, die irgendwelche Apparaturen reparierten oder justierten, die in den Wänden installiert waren. In einigen größeren Höhlen flatterten Herzscouts, turnten an Stangen herum oder sprangen von hohen Gestellen hinab, um am Boden durch dünne Kunststoffmembranen zu schlagen, die über kreisrunde Löcher gespannt waren. Der Armadaschmied nahm an, daß es sich um das Training der angehenden Kundschafterinnen handelte. Die Herzscouts musterten ihn sehr intensiv. Er erkannte es an den ununterbrochen auftreffenden Ultraschallimpulsen, die von seinem Multifunktionsarmband registriert wurden.
    In einer kleinen Kammer hielt der Armadamonteur an. „Ich habe dich Mutter Hrall gemeldet", sagte er. „Sie bittet dich, hier auf sie zu warten."
    „Wie hast du dich mit ihr verständigt?" fragte Parwondov. „Über Funk", antwortete der Roboter. „Das konnte ich mir denken", spottete der Silberne. „Ich meinte, in welcher Sprache?"
    „Auf Trygazisch", erklärte der Armadamonteur. „Es ist die Ursprache der Herzscouts, die zum Volk der Trygazen gehören und besteht aus Pfiffen im Ultraschallbereich."
    „Sehr gut!" lobte Parwondov. „Ich kann deine Sprachkenntnisse vielleicht einmal gut gebrauchen. Halte dich künftig ständig zu meiner Verfügung, auch wenn ich diese Schule für Kundschafterinnen wieder verlasse!"
    „Über meine Verwendung entscheidet Mutter Hrall", erwiderte der Armadamonteur. „Dann werde ich sie darum bitten, daß sie dich mir ausleiht!", meinte Parwondov. „Aber allmählich werde ich ungeduldig."
    „Mutter Hrall ist jetzt bereit, dich zu empfangen", sagte der Roboter.
    Vor ihm und Parwondov öffnete sich ein Schott. Dahinter wurde ein halbrunder Raum sichtbar, der in gedämpftes blaues Licht getaucht und von farbigen Polstern, Haltestangen und Schwebetischen angefüllt war. Im Hintergrund verließ gerade ein massig wirkender Herzscout den Raum durch ein anders Schott.
    In der Mitte des Raumes aber schaukelte ein etwa 1,70 Meter großes, eisgrau und schwarz behaartes Wesen von einer Haltestange. Die Flughäute waren ein wenig gelüftet. Der nach unten hängende, grau behaarte Kopf hatte ein faltiges schwarzes Ledergesicht und eine stumpfe Nase, die sich auf die Besucher richtete.
    Parwondov trat ein und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich entbiete dir meinen Gruß, Mutter Hrall!" erklärte er. „Mein Name ist Parwondov.
    Ich bin ein Armadaschmied und komme in wichtiger Mission von außerhalb des Loolandre."
    „Du bist mir willkommen!" erwiderte Mutter Hrall, ebenfalls in Armadaslang. „Da du von draußen kommst, wirst du Führung brauchen. Es wird meinen besten Kundschafterinnen eine Ehre sein, diese Aufgabe zu übernehmen."
    „Du weißt noch nicht, welches mein Ziel ist", wandte der Armadaschmied ein. „Ich werde mir ein besonders schönes Ziel für dich ausdenken", erwiderte Mutter Hrall.
    Parwondov erschauderte beim Klang dieser Worte. Sie hatten auf seltsam düstere Art frohlockend geklungen. „Ich suche nicht irgendein Ziel, sondern etwas ganz Bestimmtes", erklärte er.

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