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1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwischenziel zuraste, wurde Parwondov unversehens von einer Welle der Furcht angefallen. Er fühlte sich klein und nichtig in einer Umgebung, die so gigantisch und unüberschaubar war, daß sie in jeder Sekunde mit Überraschungen aufwarten konnte, die er sich bislang nicht vorzustellen vermochte. Zwar schwieg das Armadaherz noch immer und würde vielleicht nie wieder erwachen, bevor der neue Ordoban an den Schalt- und Knotenpunkten verteilt war, doch strahlte das Riesengebilde immer noch eine Aura von Macht aus, die es als selbstmörderisches Unterfangen erscheinen ließ, in sein Gefüge einzugreifen und seine Beherrschung anzustreben.
    Es kostete Parwondov seine gesamte Willenskraft, sich der Furcht soweit zu erwehren, daß er nicht von ihr gelähmt wurde. Aber das war kein Sieg, sondern mehr eine Art Waffenstillstand, ein Zustand, der ständig physische und psychische Kraft kostete. Ein verstohlener Blick zu Dronomon verriet Parwondov, daß es seinem Begleiter nicht besser ging als ihm selbst. Es wurde höchste Zeit, Entscheidungen herbeizuführen - und es war eine Ironie des Schicksals, daß gerade die Zeit aufgefressen wurde von Gesetzmäßigkeiten, gegen die die Armadaschmiede machtlos waren.
    Deshalb atmete Parwondov auf, als Skrull nach dem Passieren des nächsten Zwischenziels erklärte, daß sie von dort aus in gerader Linie zu der bewußten Notzentrale kommen würden.
    Nur eine halbe Stunde danach tauchte ein bizarres Gebilde vor dem Beiboot auf, offenbar in aller Eile provisorisch aus Stahlplastikträgern, Plattformen und bunt zusammengewürfelten Kleinbauteilen montiert. Zahlreiche Armadamonteure schwebten darum herum und schlössen die letzten Lücken; Armadaschlepper pendelten zwischen diesem Gebilde und einem großen Raumschiff, dessen Form an zwei mit den Rändern verschweißten Buckelschilde erinnerte, hin und her und brachten weitere Teile, die vor allem der Fertigstellung von fünf schüsseiförmigen Antennen dienten. „Ich habe Funkverbindung!" jubelte Dronomon.
    Parwondov blickte auf den Bildschirm des Hyperfunkgeräts und sah, wie daran das Abbild Quartsons entstand. „Ich dachte schon, wir würden euch nie finden", sagte er vorwurfsvoll. „Wir haben von der ICCUBATH vergeblich nach euch gerufen."
    „Wir hofften, ihr würdet die Geduld aufbringen, außerhalb des Loolandre auf uns zu warten", erwiderte Quartson. „Halmsew und ich brauchten sehr viel Zeit, um diese Notzentrale aufzubauen und mit ihrer Hilfe die Einrichtungen des Armadaherzens so zu umgehen und anzuzapfen, daß wir achtzehn Echosignale ausschicken konnten, um die Barbarenwellen zum Loolandre zu holen. Sie sind bereits vereint und auf dem Weg hierher. Inzwischen ist es uns auch gelungen, genügend Herzscouts anzuwerben, die uns helfen werden, das Kollektivwesen ins Innere des Armadaherzens zu führen und dort aufzuteilen. Das alles aber war sehr zeitraubend. Ich bin froh, daß ihr uns gefunden habt. Ihr hättet uns leicht verfehlen können."
    „Wir schafften es nur dank der Hilfe von Skrull, der uns als Lotse diente", erklärte Parwondov und deutete auf den Trygazen, der zwischen seinem und Dronomons Sessel stand. „Können wir direkt aufbrechen?"
    „Es dauert noch einige Zeit, bis Halmsew und ich die Notzentrale sich selbst überlassen können", sagte Quartson. „Sie muß ständig mit den Steuerelementen des Armadaherzens Kontakt halten, um nicht als Fremdkörper entlarvt zu werden, aber gerade dadurch kann sie sich verraten, wenn sie auch nur den kleinsten Fehler im System der vielfältigen Rückkopplungen begeht. Wir sind dabei, die letzten schalttechnischen Sicherungen dagegen zu programmieren. Ich schlage vor, ihr legt an und kommt herüber."
    „Einverstanden", erwiderte Parwondov. „Gut", sagte Quartson. „Ich veranlasse, daß ein Armadamonteur euch mit Peilsignalen an eine Schleuse heranlotst. Die Armadamonteure hier sind alle unsere eigenen von der RAMADEV."
    Unwillkürlich blickte Parwondov zu dem „Doppelschild" hinüber, dann sah er auf einem kleinen Bildschirm die optische Darstellung des Peilsignals und betätigte die Blindflugsteuerung, bis der in kurzen Intervallen aufleuchtende Punkt sich genau an der Schnittstelle des elektronischen Fadenkreuzes befand.
     
    *
     
    Das Gewimmel innerhalb der mit technischen Instrumenten vollgestopften domartigen Halle wirkte chaotisch, doch allmählich erkannte Parwondov das System, das dahintersteckte.
    Hunderte von kleinen und mittelgroßen Armadamonteuren schwebten

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